Alexa's P.O.V.:
Als ich langsam wieder zu Bewusstsein komme, merke ich, dass ich auf einer harten Matratze in einer Küche liege. Neben mir auf einem Stuhl ist Luke und beobachtet mich, während Jason am Herd steht und sich anscheinend einen Tee kocht. Als er sich umdreht, hat er eine Tasse in der Hand und schaut mich emotionslos an.
,,Na, ist die Prinzessin auch mal aufgewacht", fragt er mich mit seiner kalten Stimme. Ich schaue ihn einfach nur an und versuche ihn mit meinen Blicken zu töten, was leider nicht funktioniert.
,,Lass sie in Ruhe Jason", verteidigt mich nun Luke. Wie ich ihn gerade töten könnte! Ich hätte nie von Luke gedacht, dass er bei sowas mitmacht. Ich habe gedacht, dass er mein bester Freund ist und mich bei allem unterstützen würde. Natürlich habe ich Idiot ihm auch noch gesagt, dass ich nach meinen Eltern suche und er hat nicht mal versucht mich davon abzuhalten, sondern hat mich fast in meinen Tod gestürzt!
Ich beende meinen Wutausbruch, als mich jemand an meinem gesunden Arm hochzieht. Erst jetzt merke ich, wie schwach ich bin. Ein Wunder, dass ich es überhaupt geschafft habe im Krankenhaus aufzustehen und zur Türe zu rennen. Als ich aufschaue um zu sehen, wer mich hochgezogen hat, schaue ich direkt in grüngraue Augen, die mich traurig ansehen. Sauer schüttele ich seine Hand von meinem Arm und versuche so gut es geht zu dem Stuhl zu gehen, der neben einem kleinen Holztisch steht. Aber bei meinem ersten Schritt merke ich bereits, dass ich viel zu schwach bin, um auch nur irgendwas zu machen. Zudem spüre ich einen brennenden Schmerz an meinem verletzten Arm. Bevor ich überhaupt reagieren kann, ist Luke wieder neben mir und hilft mir zum Stuhl zu gehen, wofür ich ihm für einen kurzen Moment dankbar bin. Wenigstens hat er ja keinen so dummen Kommentar, wie Jason, abgelassen.
Als ich endlich auf dem Stuhl sitze , bemerke ich erst, dass ein Glas Wasser und ein Teller mit Brot auf dem Tisch liegt. Außerdem reicht mir Luke noch Tabletten und sagt zu mir, dass es Schmerztabletten sind. Ich fange an zu Essen und erstaunlicherweise bin ich schon nach dem ersten Bissen satt, was wohl an meinem Zustand liegen muss, denn normalerweise esse ich immer viel mehr. Nach dem Bissen nehme ich mir eine Tablette und schlucke sie dann mit ein bisschen Wasser runter.
Ohne mir noch Zeit zu lassen, packt mich Jason dann am Arm und zieht mich zu einer Tür, die wohl in ein weiteres Zimmer führt. Dann schließt er sie auf und schupst mich rein, nachdem er sie noch geöffnet hat. Mit einem kurzen Schmerzensschrei komme ich am Boden auf und bleibe direkt dort liegen. Doch nachdem Jason die Tür wieder zugemacht hat, greifen Personen nach mir und ziehen mich hoch, sodass ich aufrecht sitze. Sobald ich mich auch nur umsehen kann, werde ich in eine starke Umarmung gezogen, aus der ich nur mit Mühe mich befreien kann. Ich schaue hoch geradewegs in das Gesicht von meinem Dad.
,,Dad", schreie ich vor Freude und falle ihm in die Arme.
,,Alexa du lebst! Weißt du wie viel Angst Mum und ich um die hatten?"
,,Wo ist Mum?", frage ich Dad, weil ich sie noch nicht gesehen habe. Dad laufen ein paar Tränen über das Gesicht. Er versucht sie noch schnell wegzuwischen, sodass ich sie nicht sehe, aber es ist zu spät.
,,Was ist passiert Dad", frage ich ihn mit zitternder Stimme. Ich glaube kaum, dass Dad mich gehört hat, weil ich immer noch zu schwach bin, um es mit starker Stimme zu fragen.
,,Es gab einen Brand in der alten Lagerhalle, wo wir in einem Raum im Keller festgehalten wurden. Es war total stickig und heiß in dem Raum. Du weißt doch, dass deine Mutter Probleme mit Asthma hatte und der Rauch war nicht gut für sie, da sie nicht mehr Atmen konnte. Alexa, Mum hat es leider nicht mehr aus der Lagerhalle geschafft", antwortet mir Dad, während ihm unaufhaltsam Tränen übers Gesicht strömen. Als ich begreife, was Dad mir gerade gesagt hat, verlassen mich alle Kräfte und ich falle weinend in die Arme vom meinem Vater. Mir wird wieder leicht schwindlig und dann ist es wieder schwarz vor meinen Augen.
David's P.O.V.:
Gerade halte ich Alexa in meinen Armen. Ich kann gar nicht glauben, dass sie noch lebt, da sie laut Luke, eine sehr schwere Armverletzung hatte. Feste drücke ich Alexa an mich, als ich bemerke wie sich ihr Griff um mich lockert. Sofort schaue ich in ihr Gesicht und sehe, dass sie bewusstlos ist. Schnell stehe ich auf und trage sie zu dem Klappbett. Sanft lege ich sie drauf, während die anderen Personen nun auch neben dem Bett stehen. Als ich Alexa's Stirn anfasse, merke ich, dass sie glüht, weshalb ich daraus schließe, dass sie sehr hohes Fieber haben muss. Außerdem fällt mir erst jetzt auf, dass um ihren einen Arm ein dicker Verband ist. Wieso ist mir nicht schon davor aufgefallen, wie schwach sie war und welche großen Schmerzen sie haben musste und ich erzähle ihr auch noch, dass ihre Mutter gestorben ist.
,,Lexa wach bitte auf", sage ich verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich sonst machen könnte. Eine der zwei Frauen kniet sich jetzt auch neben Alexa und fühlt an ihrer Stirn. Dazu schaut sie auch an ihrem Körper nach Verletzungen. Erst da fällt mir mal wieder auf, dass sie einen typischen Krankenhauskittel trägt und darauf vereinzelt Blut zu sehen ist.
,,Deiner Tochter scheint es nicht gut zu gehen. Sie war anscheinend auf der Intensivstation und da haben die Jungen sie herausgeholt, wahrscheinlich weil sie aufgewacht ist und gesehen hat, wer sie sind. Siehst du, dass erkennt man an dem Armband, dass sie an ihrem Arm trägt. Außerdem kommen die Blutflecken auf dem Kleid von dem Zeitpunkt, wo die Schläuche herausgerissen worden sind", erklärt mir die älter aussehende Frau.
,,Was heißt das", frage ich nochmal nach, weil ich nicht genau weiß, was sie damit sagen wollte.
,,Deine Tochter muss sofort wieder ins Krankenhaus. Sie ist schwer krank und es ist ein Wunder, dass sie noch nicht tot ist. Wir müssen hier irgendwie rauskommen, weil sonst stirbt sie noch wirklich und dass nur, weil zwei Jungen nicht wissen, dass man nicht sofort nach aufwachen auf der Intensivstation, nicht geheilt ist", sagt die Frau und wird zum Ende hin deutlich lauter.
,,Wie sollen wir denn hier rauskommen. Ich meine wir haben es schon mal versucht", frage ich nach.
,,Ich habe einen Plan, wie wir es hier raus schaffen, aber dafür müssen alle mithelfen", sagt die Frau in einer etwas leiseren Stimme, sodass sie jeder im Raum verstehen kann. Hoffnung macht sich in mir breit und eins schwöre ich mir, ich werde Alexa hier lebendig raus bringen und selbst, wenn ich dafür mein Leben dafür aufgeben muss!
Hey! Hier ist das 23. Kapitel!
Vielen vielen Dank für 1,2k Reads, ihr wisst gar nicht wie sehr ich mich darüber freue.
Oben auf dem Foto ist außerdem die nette Frau, die versucht Alexa zu helfen.

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Vermisst
Mystery / ThrillerSchreie in der Nacht und das Verschwinden von Menschen. So hat Alexa ihre Eltern verloren, doch sie ist fest entschlossen ihre Eltern und die anderen verschwundenen Menschen wiederzufinden. Doch dabei muss sie feststellen, dass es schwieriger wird a...