Kapitel 8

156 13 6
                                    

Jemand rüttelte mich sanft wach und sagte leise: ,,Wach auf Alexa.". Ich öffnete langsam meine Augen, doch zuerst erkannte ich nur die Umrisse eines Menschen, da meine Augen sich erst an das grelle Licht gewöhnen mussten, dass durch das Fenster schien.

Ich setzte mich hin und nun konnte ich die Person deutlich erkennen, aber als ich sie sah erschreckte ich mich. ,,Die Tür war angelehnt und ich dachte mir ich schaue mal nach, ob jemand hier wäre", sagte Mrs White, die Frau die in der Wohnung gegenüber wohnt, sanft. Ich kannte sie noch von früher. Sie hatte öfters mal auf mich aufgepasst, wenn meine Eltern nicht da waren und außerdem war ihr Sohn, Luke, mein allerbester Freund . ,,Hallo", sagte ich zu ihr noch halb schlafend und hielt mir meine Hand gegen meine Stirn, da ich leichte Kopfschmerzen hatte. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich nochmal sehe. Schön dich Wiederzusehen.". ,,Ich finde es auch schön dich wiederzusehen", sagte ich zu ihr leise. ,,Hast du Lust mit mir und Luke zu frühstücken?". ,,Gerne.". Ich ging mit schnellen Schritten hinter ihr her in ihre Wohnung.

Luke saß bereits in der Küche an dem gedeckten Esstisch. Als ich hinter seiner Mutter in die Küche kam, stand er sofort auf und umarmte mich. Er hatte dunkelblonde Haare und grüngraue Augen, die mich jetzt förmlich anstrahlten. ,,Luke, ich dachte Alexa könnte mit uns frühstücken. Ich habe sie nämlich zufällig nebenan getroffen.". Ohne etwas weiteres zu sagen setzten wir uns auf die Stühle. ,,Willst du noch deine Tante anrufen und Bescheid geben?", fragte sie mich und schaute mich an. ,,Ich schreibe ihr eine Nachricht, das müsste reichen.". Zum Glück fiel mir gerade diese Ausrede ein und damit es auch glaubwürdig wirkte holte ich mein Handy heraus und tat so als würde ich etwas schreiben. Dann legte ich mein Handy weg und Luke hielt mir ein Korb mit Brötchen hin. Ich nahm mir eins und bedankte mich bei Luke, der mich anlächelte. ,,Alexa was hast du denn in der Wohnung gemacht", seine Mutter schaute mich lächelnd an. ,,Ich wollte mir nur ein paar Sachen mitnehmen und ich war so müde,dass ich eingeschlafen bin", ich schaute sich auch an und hoffte, dass sie mir diese Ausrede abnahm.

Während dem Frühstück redeten wir nicht mehr und danach meinte Mrs White, dass sie den Abwasch machen würde und das Luke und ich etwas anderes machen könnten. Da uns nichts einfiel was wir machen könnten und keine Lust auf spülen hatten, gingen wir in Lukes Zimmer. Es war klein, aber sehr schön eingerichtet. Alles war im schlichten schwarz und weiß gehalten und vereinzelt fielen Sonnenstrahlen durch das Fenster. Ich setzte mich auf sein Bett was in der Mitte des Raumes stand. Luke brach jetzt die Stille und sagte:,,Du weißt doch, dass man keine Erwachsenen anlügen sollte.". Er starrte mich an und hatte dabei ein breites Grinsen im Gesicht. ,,Wenn es eine Notlüge ist dann schon", erwiderte ich und sah ihn ebenfalls grinsend an. Dann herrschte eine schweigende Stille.

,,Was hast du denn in der Wohnung gemacht", fragte er mich und brach somit die Stille. ,,Nichts.". ,,Sag mir die Wahrheit." ,,Woher willst du denn wissen, dass ich vorhin sie nicht schon gesagt habe." Er schaute mich an und anhand seines Blickes merkte ich, dass er mir nicht glaubte. Nach einiger Zeit gab ich es auf und erzählte ihm die Wahrheit, aber lies die Einzelheit mit dem Lagerhaus weg. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte oder sich selbst in Gefahr begab für mich und wie ich ihn kannte würde er das tun. Was sollte mir denn schon passieren? Es war doch bloß ein altes Lagerhaus, dass am Hudson River lag.

Doch wie ich mich in diesem Moment geirrt hatte...

Das nächste Kapitel wird jetzt wieder spannender. Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.❤️

VermisstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt