Kapitel 7

156 12 7
                                    

Nach circa einer halben Stunde, stand ich vor unserer Haustüre. Ich öffnete sie möglichst leise, damit Claire nicht wusste, dass ich zuhause war. Genauso leise ging ich die Holztreppe hoch und fand mich dann in dem geräumigen Flur wieder. Ohne einen Moment nachzudenken ging ich in mein Zimmer, nahm mir eine Tasche aus meinem Kleiderschrank und stopfte alles mögliche hinein.

Dann hörte ich das Telefon klingeln und ging zurück in den Flur um zu hören mit wem Claire telefonierte. Erschreckend stellte ich fest, dass sie mit Mrs Fling telefonierte und kurze Zeit später hörte ich schon wie sie die Holztreppe hoch ging. Schnell rannte ich in mein Zimmer zurück, schnappte meine Tasche und versteckte mich unter meinem Bett. Claire klopfte an meiner Tür und wartete auf eine Antwort, die aber nicht kam. Dann öffnete sie die Tür und betrat mein Zimmer.

Sie schaute sich schnell um und sah ebenfalls in meinem Kleiderschrank nach und stellte mit Erschrecken fest, dass einige meiner Klamotten fehlten. ,,Sie ist weg", sagte sie besorgt zu Mrs Fling am Telefon. Claire ist durchgedreht und ging schnell wieder aus meinem Zimmer heraus und die Treppe runter.

Ich kam unter dem Bett hervor und bevor ich ging hinterließ ich noch eine Nachricht für Claire:
Hallo Claire,
ich wollte dich nur wissen lassen, dass es mir gut geht und damit du dir nicht zu viele Sorgen machst. Mrs Fling hat es dir schon bestimmt gesagt, dass sie aufhören nach meinen Eltern zu suchen. Aber ich gebe nicht auf auch wenn es die Polizei tut. Ich muss unbedingt meine Eltern suchen, weil ich es mir sonst nie verzeihen konnte, denn sie haben sich immer um mich gekümmert und jetzt ist es an der Zeit, dass ich etwas für Sie tue.
Mach dir bitte nicht all zu große Sorgen,
Alexa

Nachdem ich den Zettel geschrieben hatte ging ich aus der Tür zurück in den Flur, die Treppe runter und ging geräuschlos aus dem Haus heraus. Ich war sehr froh gewesen, dass Claire mich nicht gesehen hatte.

Ich ging zu einer Bushaltestelle und nahm den Bus, der zu dem Viertel fuhr wo die Wohnung von mir und meinen Eltern liegt. An der Haltestelle, die nur 100m von der Wohnung entfernt ist, stieg ich aus und ging langsam in Richtung meiner Wohnung.

Ich liebte die Gegend in der, die Wohnung lag, obwohl sie etwas heruntergekommen war und eigentlich nur hässliche Häuser hier standen. Doch ich fühlte mich das erste Mal seit langem wieder glücklich, weil ich so viele Erinnerungen an diesem Ort hatte, was kein Wunder war, weil ich hier mein ganzes Leben gelebt hatte.

Bevor ich noch weiter überlegen konnte, stand ich schon vor der Haustüre unseres Mehrfamilienhauses. Ich öffnete die Tür, die wie gewohnt knarrte und ging die Treppe hoch. Unsere Wohnung lag in der ersten Etage, sodass ich nicht sehr weit laufen musste. Zum Glück hatte ich niemandem gesagt, dass Mum, Dad und ich immer einen zweiten Schlüssel, für die Wohnung auf dem Türrahmen versteckt hatten. Meine Mum meinte immer, dass ich dann immer reinkomme selbst wenn ich meinen Schlüssel vergessen hatte, was sehr vorteilhaft war, weil ich sehr oft meinen Schlüssel vergessen hatte. Ich nahm den Schlüssel von dem Türrahmen und schloss damit die Türe auf.

Ich stand wieder in dem länglichen Flur und fühlte mich, als wäre ich in meiner Kindheit zurück, nur dass die Wohnung deutlich dunkler war als sonst, aber sonst hatte sich hier nichts verändert. Claire meinte, dass wenn meine Eltern zurückkommen sollte alles so sein wie früher. Dies hatte sie aber nur am Anfang gesagt, weil sie sehr schnell die Hoffnung aufgegeben hatte, doch ich habe nie aufgegeben.

Ohne es richtig zu bemerken, bewegte ich mich in das Schlafzimmer meiner Eltern und als ich es bemerkte, blieb ich stehen und zögerte einen Moment.

Nachdem ich lange überlegt hatte, was bei mir ungefähr 5 Minuten war ging ich weiter. Nun stand ich im Schlafzimmer meiner Eltern und ich fühlte, wie mir die Tränen über meine Wangen nach unten liefen. Ich strich mir die Tränen schnell weg und versuchte mich zu konzentrieren auf das wieso ich überhaupt hergekommen bin. Langsam ging ich in dem Zimmer herum und schaute ob ich irgendetwas fand. Zwar hatte schon die Polizei sich schon umgesehen, aber sie kannten das Zimmer nicht so gut wie ich, z.B. habe ich als ich 8 Jahre alt war, beim spielen in diesem Zimmer ein Fach in der Wand entdeckt, was durch ein Plakat von Dads Lieblingsband versteckt war. Ich hing das Poster von der Wand ab und öffnete das Fach. Darin fand ich mehrere Bilder, die ich alle gemalt habe als ich klein war, auf dem Mum, Dad und ich zu sehen waren.

Langsam schaute ich mir die Bilder durch und merkte wieder, wie mir eine Träne das Gesicht runterrollte, doch bevor sie auf dem Boden fallen konnte, fing ich sie auf. Als ich die Bilder zurücktun wollte ins Fach, sah ich das mir eine kleine Karte auf den Boden gefallen war. Vorsichtig legte ich die Bilder in das Fach und hob anschließend die Karte auf, auf der nur eine kleine Zeichnung zu sehen war mit einem Lagerhaus, das am Hudson River lag, dass ich daran erkannte, weil im Hintergrund die Brücke zu sehen war, die über den Hudson River führt.

Ich beschloss, dass ich heute Nacht hier übernachte, weil es schon 22Uhr war und dass ich dann morgen zu diesem Lagerhaus gehen würde. Müde war ich aber noch nicht, aber hungrig, deswegen ging ich in die Küche und schaute nach ob es noch was zu essen gab. Glücklicherweise fand ich mehrere Packungen Spaghetti und nahm mir dazu noch Bolognese Soße, die in einer Konservendose verpackt war. Nachdem ich fertig gegessen hatte, spülte ich noch das dreckige Geschirr ab und schaute danach noch fernsehen. Als ich vor dem Fernseher saß, überholte mich die Müdigkeit und ich schlief vor dem laufenden Fernseher ein.

Ich weiß, dass dieses Kapitel etwas langweilig geworden ist, hoffe aber trotzdem, dass es euch gefallen hat.❤️

VermisstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt