Mr Smith P.O.V.:
Kaltes Metall bohrt sich in meinen linken Arm und verursacht einen höllischen Schmerz. Das ist jetzt schon der fünfte Schnitt und mit jedem Schnitt wird der Schmerz schlimmer. Mittlerweile wünsche ich mir nur noch tot zu sein. Eigentlich wollte ich für Maddy kämpfen, aber das habe ich aufgegeben, weil ich zu schwach war. Das Blut fließt schnell aus meinem Körper und bildet schon eine Pfütze an meinen Füßen. Hin und wieder höre ich ein paar Schluchzer von den anderen Menschen in dem Raum, aber ich traue mich nicht ihnen ins Gesicht zu schauen, weil ich sowieso nur Mitleid sehen würde. Immer abwechselnd schneiden sie mir einen Schnitt in meine Haut, aber da bereits meine beiden Arme voller Blut sind, entscheidet der eine Mann spontan, dass er mit meinem Gesicht weitermachen könnte. Schon spüre ich im nächsten Moment die kalte Klinge an meiner Stirn. Er setzt sie an und bohrt sie mir mir in die Haut, weswegen ich kurz vor Schmerzen zusammenfahre. Das tut einfach so verdammt weh! Mittlerweile laufen mir auch stumm Tränen über das Gesicht und vermischen sich mit meinem Blut. Ich habe mir immer vorgenommen Maddy ein schönes Leben zu bieten und mich immer um sie zu kümmern, aber wer soll sich um sie kümmern, wenn ich nicht mehr da bin? Meine Sorgen um sie, sind im Moment mein größtes Problem, was manche vielleicht nicht verstehen, aber seit dem Tod von meiner Frau, freue ich mich auf meinen Tod, da ich glaube, dass ich sie dann endlich wiedersehen kann. Ich habe sie immer geliebt und sie wurde mir einfach weggenommen. Aber jetzt ist es genug mit meinem Selbstmitleid! Ich schaue kurz auf und sehe wie mich fast alle im Raum mitleidig anschauen.
Die Männer ignorieren einfach die Schreie der anderen Personen, die sagen, dass sie sofort aufhören sollen. Ich blende alles in meiner Umgebung aus. Spüre nur noch den großen Schmerz in meinen Armen und meinem Gesicht. Lange wird es nicht mehr dauern und ich werde verbluten, aber bis es soweit ist, wird es für mich sehr schmerzhaft werden.
Kurze Zeit später:
Die Tränen rollen mir stumm über mein Gesicht. Die Männer haben aufgehört mir wehzutun und sind, ohne etwas zu sagen, wieder gegangen. Nun stehe ich hier fest an einer Stange gebunden, unfähig mich zu bewegen. Die Strickseile mit denen sie mich gefesselt haben, schneiden sich schmerzhaft in meine Handgelenke. Ich fühle mich schwach, so unendlich schwach, dass ich es noch nicht einmal schaffe auf meinen eigenen Beinen zu stehen. Sie brechen unter mir zusammen und ich gebe einen qualvollen Schmerzensschrei von mir, als ich unsanft auf dem Boden aufkomme. Da ich zu schwach bin um wieder aufzustehen, bleibe ich einfach in der Blutlache, die sich gebildet hat, liegen. David nimmt den Arm von Susan's Schulter und steht auf. Mit langsamen Schritten geht er zu ihm und kniet sich schlussendlich neben ihn. Er fängt an, langsam die Strickseile von meinen Handgelenken zu lösen, als ob er Angst hätte, dass die Männer jeden Moment wieder reinkommen würden, doch das taten sie zum Glück nicht, denn sonst würde heute mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch er sterben.
Als er fertig war mit dem losbinden stützte er ihn und versuchte ihn zurück zu seiner Frau zu bringen. Nach einem sehr mühsamen, aber auch sehr schmerzvollem Weg waren sie angekommen und David setzt sich erschöpft wieder neben seine Frau. Ich konnte kaum noch meine Augen aufhalten und alles wurde langsam aber sicher schwarz vor meinen Augen.
Nachdem David sich einigermaßen erholt hat, zieht er sich seine Jacke aus und bittet auch noch ein paar andere in dem Raum ihm ihre Jacke zu geben. Sie tuen es auch aber ich merke, dass sie trotzdem abstand von mir halten. Ich selber würde es wahrscheinlich auch tun, denn wenn sie mir helfen würden, könnte es sein, dass sie selber sterben würden und für ihn war sowieso klar, dass er sterben würde. Das einzige was ich nicht verstehen kann, wieso ausgerechnet David versucht ihm zu helfen. Er denkt doch sicherlich, dass Alexa tot ist, weil ich ihr nicht mehr helfen konnte, doch ich bin zu schwach um ihm die Wahrheit zu erzählen.
Deshalb bewundere ich David umso mehr, als er versucht mir einen Druckverband zu machen um zumindestens den Blutfluss zu verringern. Als ich es schaffe in Davids Augen zu sehen, erkenne ich jedoch Schmerz. Natürlich denkt David, dass Alexa tot ist, aber weswegen hilft er mir dann.
,,Ich weiß, dass du vermutlich wissen willst, wieso dir helfe, deswegen sage ich es dir gleich, denn du musst es unbedingt noch wissen", ich sehe ihn erstaunt an und verstehe nicht so ganz was David damit meint. ,,Michael", das ist das erste Mal wo er mich mit meinem Vornamen anspricht und deswegen bin ich auch deshalb ein bisschen überrascht. ,,Du konntest Alexa nicht mehr helfen, nur deswegen haben sie dir das angetan und ich weiß, dass du dich darüber wunderst, dass ich dir versuche zu helfen, weil sie meine kleine Prinzessin war, doch du musst immer wissen, dass du zu einem meiner besten Freunde geworden bist. Du hast vielleicht Alexa nicht gekannt, aber ich weiß, dass du alles versucht hast um sie zu retten und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Selbst wenn du es nicht geschafft hast und ich dadurch einer der wichtigsten Personen im meinem Leben verloren habe, kann ich nicht wütend auf dich sein. Du hast selber eine Tochter und ich kann mir vorstellen, dass du weißt wie ich mich fühle. Man hat mir einfach meine kleine Prinzessin genommen und es ist einfach unvorstellbar sie nie wieder sehen zu können, aber dafür kann ich dir nicht die Schuld geben. Die einzigen die daran schuld sind, sind die Männer und du solltest nicht für ihre Fehler leiden."
Geschockt liege ich da und versuche vergeblich meinen Mund zu öffnen und zu sagen, dass sie Alexa in ein Krankenhaus gebracht haben, doch mein Körper ist zu schwach dafür auch nur irgendetwas zu tun, also schaut er David nur ins Gesicht und hofft, dass er vielleicht anhand meiner Augen erkennt, dass es gar nicht stimmt. Aber anscheinend sieht er nicht den Schein in meinen Augen und deswegen bemühe ich mich zu einem leichten Kopfschütteln. David sieht es sofort und blickt mich fragend an. Mit meiner allerletzten Kraft öffne ich meinen Mund und zwinge mich selber dazu ihn zu bewegen.
,,Sie ist nicht tot."
Es ist zwar nur ein flüstern, doch David hört es und es erscheint sofort ein Schein der Hoffnung in seinen Augen. Bei mir hingegen ist alle Kraft verschwunden und ich sehe, wie ich aus dem Leben verschwinde. Wie meine Augen zum letzten Mal geöffnet sind und noch ein letztes Mal das Licht der Welt sehen, selbst wenn es nur ein kleiner, ekliger, stinkender Raum ist. Wie meine Augen sich schließen und mich die Dunkelheit so langsam einnimmt. Ich versuche mich nicht dagegen zu wehren, da ich mich so schwach fühle und ich nur noch von diesem Schmerz befreit werden möchte. Im dem letzten Moment, wo ich noch lebe, sehe ich mein ganzes Leben vor mir, wie es an mir vorbeizieht. Meine Kindheit, das erste Mal wo ich meine Frau gesehen habe, das erste Mal wo wir uns getroffen haben und wo wir uns geküsst haben. Dann sehe ich noch Bilder von unserer Hochzeit vor meinen Augen und schlussendlich noch wie ich Maddy das erste Mal in meinen Armen halte. Darauf folgen schreckliche Bilder, wie die Beerdigung meiner Frau und wie sie in ihrem Sarg gelegen hatten. Am Schluss sehe ich noch Maddy wie sie mich das letzte Mal angeguckt hat, mit ihren schönen Augen und wie sie mich für den Abschied kurz gedrückt hat. Dies hatte sie immer getan, doch hätte ich gewusst das es das letzte Mal gewesen wäre, dann hätte ich sie nie mehr losgelassen.
Mit diesem letzten Gedanken verabschiede ich mich vom meinem Leben und lasse es los.
Hi!
Ich weiß ich habe schon lange nicht mehr geschrieben und dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich werde versuchen in der nächsten wieder häufiger zu updaten. Übrigens sieht Mr Smith ähnlich wie Ben Savage aus, aber nicht genau gleich. Freue mich wie immer über Votes und Kommentare.
LOVEuLEA

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Vermisst
Mystery / ThrillerSchreie in der Nacht und das Verschwinden von Menschen. So hat Alexa ihre Eltern verloren, doch sie ist fest entschlossen ihre Eltern und die anderen verschwundenen Menschen wiederzufinden. Doch dabei muss sie feststellen, dass es schwieriger wird a...