Kapitel 25

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Alexa's P.O.V.:

Nachdem die nette Frau, die sich als Victoria vorgestellt hat, und ich gesehen haben, was in der Küche geschehen ist, hat Victoria versucht mich so schnell wie möglich zurück ins Schlafzimmer zu bringen. Dort hat sie mich halb in eine Ecke des Schlafzimmers getragen und dort auf den Boden gesetzt. Jetzt hat sie gerade den Mund aufgemacht um etwas zu sagen, als ein leises aufstöhnen zu hören ist. Gleichzeitig wenden wir unseren Blick zu Luke, der gerade seine Augen aufmacht und sich erstmal im Raum umschaut. Ich kann meinen Blick aber nicht von ihm lassen und schaue ihm direkt ins Gesicht und als er dann auch mich sieht und mich anschaut, schaue ich nicht weg. Doch schon nach wenigen Sekunden richten wir beide den Blick auf die Tür, wo gerade die vier restlichen Männern in den Raum kommen, darunter auch mein Dad. Jason macht ein Zeichen, dass sie Luke losbinden sollen und dass machen sie auch, da Jason sie mit einer Pistole bedroht. Nachdem Luke zu Jason rüber gegangen ist, richtet Jason dann die Pistole auf Kopfhöhe von den anderen.

,,Jetzt seid ihr dran zu leiden", sagt Jason und dann höre ich nur noch einen lauten Knall. Die Kugel hat knapp neben dem Kopf von einem Mann in die Wand eingeschlagen und bevor Jason nochmal schießen kann, hört man aus der Ferne das Heulen der Polizeisirenen. Kurzzeitig sieht man Luke und Jason den Schock in ihren Augen an. Mit schnellen Schritten gehen sie zu dem Fenster, das in der Küche ist und von dem man einen guten Blick über die gesamte Straße hat. Anscheinend haben sie vergessen, dass wir noch da sind, denn sie schenken uns keine Beachtung mehr, dagegen fluchen sie vor sich hin, vor allem Jason. Natürlich nutzen wir dies und versuchen so unauffällig wie möglich zu fliehen, wobei Dad und Victoria mich stützen. Deswegen gehen wir auch ganz hinten und das ziemlich langsam, während die anderen vorne sind und die Treppe herunter sprinten.

Vorsichtig gehen wir Stufe für Stufe die Treppe runter. Mittlerweile hört man die Polizeisirenen ziemlich laut, weswegen wir daraus schließen können, dass die Polizei fast da ist. Drei Viertel der Strecke haben wir bereits geschafft, als wir einen lauten Schrei von oben hören. Ihnen scheint wohl erst jetzt aufgefallen zu sein, dass alle geflohen sind, denn man hört daraufhin wie jemand die Haustür aufschlägt und anfängt die Treppe runter zu rennen. Die anderen Gefangenen sind bereits aus dem Haus, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Kurzfristig entscheidet mein Vater sich, mich halb die Treppe mit runter zu schleppen. Dabei versucht er darauf zu achten mir nicht weh zu tun, trotzdem durchfährt mich bei jeder Bewegung ein Schmerz, den ich gar nicht so sehr wahrnehme, da ich große Angst habe, dass Jason uns gleich erschießt.

Jason hat uns mittlerweile fast eingeholt und spätestens jetzt ist es klar, dass wir es nicht mehr schaffen werden. Hektisch schauen wir uns immer wieder um, um zu sehen wo Jason gerade ist und jetzt ist sogar noch Luke dicht hinter ihm. Nur noch fünf Treppenstufen trennen uns von der Straße, aber die Jungs sind nur noch zehn Treppenstufen hinter uns und Jason richtet schon seine Pistole auf unsere Körper. Ein leichtes Schwindelgefühl überkommt mich und es wird von Sekunde zu Sekunde schlimmer, sodass ich es gar nicht mehr schaffen würde zu stehen, wenn mich Dad und Victoria nicht stützen würden. Victoria sieht anscheinend, dass es mir nicht gut geht, weswegen sie versucht mit mir zu reden, was kläglich scheitert, weil ich nichts mehr richtig aus meiner Umgebung wahrnehme. Doch ein lauter Knall lässt mich ein bisschen in die Realität zurückkehren. Wir haben nur noch drei Treppenstufen vor uns und als ich nach hinten schaue kann ich sehen, dass Jason die Wand getroffen hat anstatt uns.

David's P.O.V.:

So schnell wie möglich versuchen wir die Treppe runterzurennen, aber Luke und Jason kommen immer näher. Mein einziges Ziel ist es Lexa hier lebendig rauszubringen und weil sie nicht alleine laufen kann wird Victoria ihr helfen. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Jason mich erschießen wird, aber besser ich, als wir alle drei. Um mein Plan zu verwirklichen, höre ich auf Lexa zu stützen und sage zu Victoria, dass sie sie sicher rausbringen soll. Eine Sekunde zögert sie, aber dann realisiert sie, dass es die einzige Möglichkeit ist. Voller Mitleid lächelt sie mich an und versichert mir nochmal, dass sie Alexa retten wird. Lexa kriegt anscheinend gar nichts mit, denn sie versucht sich gar nicht gegen den Plan zu wehren und obwohl sie sich an Victoria abstützt, schwankt sie so stark, als ob sie gleich komplett zusammenbrechen würde.

Dann breche ich meinen Blick ab und drehe mich in Richtung von Jason und Luke. Beide sind fast gleichzeitig bei mir und Jason hält mir sofort seine Pistole gegen meine Stirn. Das kalte Metall hinterlässt eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper. Mein Plan hat wenigstens funktioniert, denn sie scheinen es nicht nötig zu haben Lexa und Victoria zu folgen. Jason dreht mich an meinen Schultern um, als eine Stimme von draußen ertönt. Sie sagt, dass Luke und Jason sofort das Gebäude verlassen sollen, denn sonst würden sie es stürmen. Ohne lange zu überlegen drückt mir Jason wieder das kalte Metall an meinen Körper, aber dieses Mal an meine Schläfe. Kurz darauf geht zuerst Jason mit mir raus und dann folgt Luke uns. Beide Straßenenden wurden mit Polizeiautos versperrt und man sieht einen Notarzt, der gerade die restlichen versorgt, darunter auch Alexa und wenn es ihr gut geht, geht es mir auch gut. Alle Polizisten halten ihre Waffen auf uns und einen Moment habe ich Angst, dass sie wirklich auf uns schießen.

,,Wenn ihr nicht sofort ihre Waffen auf den Boden legen und uns gehen lassen, wird dieser Mann hier sterben", schreit Jason zu den Polizisten rüber, aber anstatt dass die Polizisten auf die Drohung reagieren, bleiben sie genauso wie davor stehen.

,,Es gibt keinen Fluchtweg mehr für euch! Alle Seitenstraßen sind von Polizisten belegt und wenn sie jetzt aufgeben würden, würde ihr Gerichtsurteil vielleicht milder ausfallen. Es bringt doch nichts mehr", brüllt der Polizist zurück.

,,Mir ist es egal, wie die Strafe ausfällt, Hauptsache die Menschen, die mich als gestört bezeichnet haben, leiden genauso wie ich gelitten habe, als mich meine Mutter zu einem Psychotherapeuten geschickt hat", schreit Jason hinter mir und drückt dann ab.

Alexa's P.O.V.:

Der Notarzt hat mir Schmerzmittel gegeben und mich auf eine Liege gelegt, damit ich mich erholen kann, doch bevor ich überhaupt die Möglichkeit habe mich richtig hinzulegen, höre ich einen Schuss. Vor meinen Augen sehe ich, wie Dad sich freiwillig geopfert hat, damit ich entkommen und überleben kann. Ohne darüber nachzudenken, reiße ich mich von dem Notarzt los und dränge mich durch die Polizisten durch. Dad liegt auf dem Boden und Blut läuft aus seinem Körper und bildet neben ihm eine Blutlache. So gut wie es geht renne ich zu Dad, wobei ich seinen Namen immer wieder rufe.
Nachdem ich etwas länger gebraucht habe, bin ich bei Dad angekommen. Neben seinem Körper falle ich auf meine Knie und fange an bitterlich zu weinen.

Der Notarzt will sich auch durchdrängen um Dad zu helfen, bleibt aber abrupt stehen, als Jason die Waffe auf meinen Kopf richtet. Ich wende meinen Blick von Dad ab und sehe zu Luke, der daneben steht. Seine Augen sind, weil er geschockt sind, weit aufgerissen.

Luke's P.O.V.:

David liegt vor mir auf dem Boden und Lexa kniet neben ihm und weint. Wieso habe ich das alles getan? Wie konnte ich so vielen Menschen leid zufügen? Ich wollte doch nur meinem besten Freund helfen und jetzt überhäufen mich die schlimmsten Schuldgefühle. Wie konnte ich meiner besten Freundin so ein Leid zufügen? Nur wegen mir ist sie verletzt, nur wegen mir ist ihre Mum tot und jetzt auch noch ihr Dad.

Die ganzen Schuldgefühle erdrücken mich und deswegen entnehme ich Jason schnell die Pistole, die er auf Alexa gerichtet hat und halte sie mir an meinen Kopf. Jason und Alexa schauen mich geschockt an und versuchen mich noch abzuhalten, genauso wie die Polizei noch versucht noch mit mir zu reden, aber bevor sie die Möglichkeit habe, drücke ich ab. Sofort umhüllt mich Schwärze und ich stürze auf den Boden.

Alexa's P.O.V.:

Nur einige Meter von mir entfernt, liegt jetzt Luke auf dem Boden und wie bei meinem Dad quillt bei ihm auch das Blut aus seinem Körper. Ich schreie, ohne es zu bemerken, Luke's Namen. Am Rand bekomme ich noch mit wie Jason noch zu ihm rennt, bevor die Polizisten ihn festnehmen und der Notarzt noch versucht Dad und Luke zu retten. Dann werde ich wieder bewusstlos und falle unsanft auf den Boden auf.

Hey!
Das ist das letzte Kapitel, es kommt aber noch ein Epilog.
Ich hoffe ihr findet das Ende gut und seid nicht der Meinung, dass zu viele Menschen gestorben sind. LOVEuLEA❤️

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