Kapitel 8 - Die Legende

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Ich darf mich jetzt auf gar keinen Fall zurück verwandeln.
Plötzlich landet etwas neben mir. Das ist eine Bombe.
Scheiße! Ich kann mich nicht bewegen, weil mir alles brennt.
Ich höre einen Knall und werde gegen etwas geschleudert. Nein. Gegen jemanden.
Ich kann die Person nicht ganz erkennen, aber ich kann eine Stimme wahrnehmen.
"Kanon! Hey! Kanon! Mach nicht die Augen zu, Kanon!"
Die Person klingt besorgt. Aber zu wem gehört diese Stimme.

Ich mache meine Augen langsam auf und sehe eine weiße Decke.
Wo bin ich? War ich nicht eben noch in der Konzerthalle?
"Oh. Sie wacht auf."
Ich gucke zur Seite und seh Conan und die anderen.
"Wir sollten den Doktor holen.", sagt Ayumi.
Was? Doktor?

Ein Mann mit weißem Kittel kommt ins Zimmer und leuchtet mir kurz in die Augen.
"Ich bin Dr. Shino. Weißt du, wo du hier bist, Kanon?"
Die anderen müssen ihm meinen Namen gesagt haben. Ich bin also im Krankenhaus. Aber ein Kind erkennt das nicht sofort.
"Nein."
"Du bist hier im Krankenhaus, Kanon. Du wurdest bewusstlos eingeliefert.", sagt er, "Weißt du noch, was passiert ist?"
"Ich weiß nur, dass ich wieder in die Konzerthalle gelaufen bin, weil ich etwas vergessen habe, und dann bin ich hier aufgewacht."
Ich weiß alles noch, bis zu dem Moment, wo mich die Bombe gegen jemanden geschleudert hat.

Der Doktor hat mir gesagt, dass ich eine Nacht hier bleiben muss.
"Das ist echt blöd. Ich verderb euch ja den ganzen Ausflug.", sag ich, seufzend.
"Ach Quatsch. Wir haben doch noch länger frei.", sagt Mitsuhiko.
"Wir können also noch etwas in Osaka unternehmen.", sagt Genta.
"Und das Konzert wurde aufgrund des Vorfalls verschoben.", sagt Ayumi.
"Two Mix wurden als Geiseln gehalten und konnten befreit werden.", sagt Conan und deutet auf Heiji.
Dieser Schwachkopf hat also den Fall aufgelöst.
"Geh doch schon mal mit den Kindern zum Ausgang, Kazuha. Der Doktor meinte doch, dass Kanon auch etwas ruhe braucht."
"Dann solltest du auch mitkommen, Heiji."
"Ja, ich komme ja sofort nach."
Kazuha seufzt und geht mit den Kindern aus dem Zimmer.

"Es gibt keinen Grund für dich noch länger hierzubleiben, Heiji.", sag ich.
"Conan hat dich bewusstlos in der Halle gefunden. Er hat mich dann sofort gerufen. Aber etwas war merkwürdig. Du hattest bereits Zöpfe, aber andere Haargummis. Bist du vielleicht auf irgendjemanden gestoßen, Aozora? Ich glaube nämlich nicht, dass wir die einzigen in der Halle waren."
"Nein. Ich bin niemandem begegnet. Wenn, dann hätte die Person bestimmt gesehen, wie ich mich verwandle. Und, was meinst du, was dann los wäre?"
"Stimmt. Das wäre schlecht gewesen."
"Ich konnte dieses mal nichts tun..."
"Hey, das stimmt doch gar nicht, Aozora. Du hast uns doch geholfen, indem du den Täter gesucht hast."
Ich seufze und grinse.
"Meine Zeit wird kommen! Und dann, lasse ich dich nicht mehr die Lorbeeren ernten, Heiji Hattori!", mach ich ihm eine Ansage.
Der Tag wird kommen, wo ich ihn übertrumpfe!
"Na, dass werden wir ja noch sehen, Milky Holmes!"
"Hey! Ich mag diesen Namen nicht!"
"Der Name wird dich für immer verfolgen, meine Rivalin, Milky."
"Das ist Kazuha gegenüber nicht fair. Du solltest zu ihr gehen. Lass sie nicht warten, sonst schnappt sie dir noch jemand weg. Aber was versteht ein Schwachkopf, wie du, schon von Liebe?"
Er murmelt etwas und wird dabei rot.
"Dir scheint's besser zu gehen. Wir holen dich morgen ab, Aozora.", damit geht er aus dem Zimmer.
Mich nur Milky, statt Milky Holmes, zu nennen, wäre nicht richtig. Es wäre dasselbe, als würde jemand anderes als er Kazuha einfach bei einem Spitznamen nennen.

»Ich liebe Kazuha, nicht Milky Holmes!«

Ich wollte ihn nur dazu bringen, die Wahrheit zu sagen. Ich hab nur umgekehrte Psychologie angewendet.
Und murmeln bringt bei mir nichts, ich versteh eh jedes Wort.

Ich liege im Bett und gucke aus dem Fenster. Es dämmert.
Wer war nur diese Person?
Conan und Heiji fliegen raus, und auch die anderen können es nicht gewesen sein. Jemand fremdes kann es auch nicht gewesen sein, die Person kannte mich als Aozora.
Zu blöd, dass ich die Stimme nicht zu ordnen konnte.
Vielleicht kann ich, wenn ich genau nachdenke, die Stimme zuordnen.
Ich mache die Augen zu, damit ich mich besser konzentrieren.

»Kanon! Hey! Kanon! Mach nicht die Augen zu, Kanon!«

Zu wem gehört nur diese Stimme?

»Kanon!«

So langsam wird's klarer. Die Stimme kenne ich.

»Aozora?«

Ich mache die Augen auf.
Bitte lass das nicht wahr sein. Das kann nicht... Er kann nicht da gewesen sein. Und wenn, dann muss er gesehen haben, wie ich mich zurück verwandelt hab.

Am nächsten Tag, nachmittags...
Meine Freunde haben mich heute bei meiner Entlassung abgeholt und wir sind in einen Freizeitpark gefahren.
Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr in einem. Das letzte mal war in der Grundschule.
Anders als Ai und Conan mag ich Freizeitparks, und besonders das Riesenrad. Es hat etwas romantisches.
Seit der Mittelschule erzählt man sich, dass, wenn das Riesenrad hält und die Gondel oben steht, und man die Person küsst, die man liebt, man für immer zusammen bleibt.
Seitdem wünsche ich mir genau das zu tun. Aber ich hab niemanden in den ich verliebt bin, und solange ich ein Kind bin, geht das eh nicht.

"Warum bist du so traurig, Kanon? Du hattest doch eben noch so gute Laune.", sagt Ai.
"Bestimmt denkt sie an diese Legende, die man sich rumerzählt."
"Gar nicht wahr. Diese Legende ist eh Blödsinn.", sag ich, und werde etwas rot.
"Oh. Jetzt werd ich hellhörig."
"Du willst diese dumme Legende gar nicht wissen, Ai."
"Oh. Weißt du..."
Und er erzählt ihr auch noch die Legende.
"Wolltest du nicht zu Kazuha und den anderen gehen?", frag ich, genervt.
Er geht zu den anderen.
"Dieser Schwachkopf!"

"Du glaubst wirklich an so eine Legende, Kanon?"
"Mach dich nicht über mich lustig, Ai."
"Aber das tue ich doch gar nicht. Ich finde es gut, dass du noch nicht aufgegeben hast. Du brauchst dafür aber jemanden, in den du verliebt bist. Gibt es zur Zeit jemanden in den du vielleicht verliebt sein könntest?"
Ob es jemanden gibt, in den ich verliebt sein könnte?
"Nein. Mir fällt niemand ein. Ich habe eh zur Zeit andere Probleme."
"Wie kann man nur so lang über Liebe quatschen?"
"Oh. Ich glaube, Ran würde sich freuen, wenn sie mal wieder von dir hört, Conan."
"Du hast die beiden echt im Griff. Du weißt, was du sagen musst.", sagt Ai.
"Beide haben nur den selben Charakter.", sag ich.
"Hey! Vergleich mich nicht mit Hattori!"
"Stimmt."
"Nicht du auch noch, Ai."

Es ist abend und der Park ist beleuchtet. Das Riesenrad sticht echt raus.
Das Riesenrad... Das ist es! Der Plan ist perfekt!
Ich sage den anderen meinen Plan, sodass Heiji und Kazuha es nicht hören können. Sie stimmen zu, naja, zumindest die Kinder.
"Lasst uns mit dem Riesenrad fahren!", sagt Ayumi, lächelnd.
"Aber nur, wenn wir Detective Boys in eine Gondel können!", sagt Genta.
"Wir können doch alle zusammen in eine Gondel.", sagt Heiji.
"Nein! Wir wollen unsere eigene Gondel!", sagt Mitsuko.
Sie spielen ihre Rollen echt gut.
"Aber-"
"Ach, wir nehmen eine Gondel nur für uns zwei, Heiji.", unterbricht Kazuha Heiji, und wird etwas rot.
Heiji hat sich geschlagen gegeben.

Jetzt sitzen Heiji und Kazuha in einer Gondel und wir anderen in einer anderen Gondel.
Wir beobachten unauffällig Heiji und Kazuha, aber das ist echt leichter getan als gesagt, denn eine Gondel ist zwischen uns.

Letztenendes hat mein Plan nichts gebracht, weil eine gewisse Person die Zeichen der anderen Person nicht erkannt hat.
Wenn dieser Schwachkopf sie schon liebt, dann sollte er Kazuhas Zeichen auch erkennen, oder zumindest die Eier in der Hose haben, es ihr zu gestehen.
Kein Plan wird je was bringen. Ich halt mich da ab jetzt raus.

Detektiv Conan - Resonance LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt