Glaub an dich , Liebes ! ( Zweiter Teil )

Ver-(Spannungen) (POV Nike)

Ich wachte auf, stellte den Wecker meines Handys aus und brauchte einen Moment, um klar denken zu können.
16.00 Uhr...
Ich war auf dem Sofa eingeschlafen.
Das passierte mir eigentlich nie, es sei denn, ich war komplett übernächtigt.

Jemand hatte mich zugedeckt...
Ich konnte mich noch daran erinnern, dass Katharina zum Telefonieren in mein Schlafzimmer gegangen war und danach an nichts mehr.
Mein Nacken fühlte sich völlig verspannt an, so wie jedes Mal, wenn ich blöderweise auf dem Sofa einschlief.

Gut, dass ich keinen Alkohol getrunken hatte.
Zusätzlich noch einen Kater hätte ich heute nicht ertragen!
Ich setzte mich aufrecht hin und dehnte meine Halswirbelsäule. Gott verdammt , war das unangenehm. 
Nichts im Vergleich dazu, was Katharina erlebt haben musste ...!

Kinder waren etwas Wunderbares. Auch wenn das Thema für mich mit meinen fast 30 Jahren noch ganz weit weg war, spielten sie in meiner Familie schon immer eine große Rolle!
Meine Mutter war eine tolle Kinderärztin und die Kinder wiederum liebten meine Mutter.
Ein Kind zu verlieren musste sich anfühlen, als ob man einen Teil von sich selbst verlor.

Ich stand auf, ging in die Küche und machte mir in der Mikrowelle ein Körnerkissen warm.
Katharina hatte tatsächlich noch alles aufgeräumt, bevor sie gegangen war.
Frauen wie sie, gab es sehr selten. Sie stellten immer das Bedürfnis der anderen über ihr eigenes...danken tat ihnen das niemand!
Ob sie es ihrem Mann jetzt erzählt hatte?
Traute sie sich überhaupt, mit ihm darüber zu reden?

Ich wollte ihr bevor sie ging noch gesagt haben, dass ich jederzeit für sie zu erreichen war, aber ich dusselige Kuh war ja eingeschlafen.
Mein Handy zeigte mir zwei neue Nachrichten.
Zuerst wollte ich aber Katharina schreiben.

>>Hey, bitte entschuldige! Ich war heute Morgen so müde und wollte dir eigentlich noch Tschüss gesagt haben.... Ich hoffe du bist gut nach Hause gekommen? Mein Handy ist immer an, hörst du! Du kannst dich JEDERZEIT melden!<<

Ich hatte so ein komisches Gefühl...
Ein ungutes Gefühl...
Katharina war zu lieb... sie hatte mir ja nur Bruchstücke davon erzählt, was aktuell zwischen ihr und ihrem Mann los war.
Ich nahm das warme Körnerkissen aus der Mikrowelle, legte es mir in den Nacken und seufzte leise, als ich die gleichmäßige Wärme spürte.

Von meinem Küchenfenster aus konnte ich sehen, dass Niklas Motorrad unten vor dem Haus stand.
Dr. Weidemann war also auch noch nicht ganz fit und ich lächelte. Meine Gedanken gingen zurück zu letzter Nacht. Wir waren alle drei auf unsere Kosten gekommen...
Es war gut ... Richtig gut...!
Es war die reine Befriedigung der Lust...!
Im ECLIPSE gab es keine Gefühle... !
Das was die Menschen dort suchten, war etwas schnelles, unverbindliches.

Die erste Nachricht war von Lara.

>> Gott, Nike ... ich kann kaum laufen ;-)
Die Frau hat mich echt fertig gemacht...Ich kann den Strap-On immer noch spüren!Aber die mit dem Zopf war mit ihrer Zunge auch sehr geschickt, stimmt's? Das schreit nach einer Wiederholung!!<<

Lara...
Die hatte vielleicht Sorgen.
Aber sie hatte auch recht, die Unbekannte mit dem tollen französischen Zopf , hatte mich in kürzester Zeit zweimal zum Höhepunkt gebracht.
Dabei hatten uns so viele zugesehen...
Es war egal ...!
Wie sie meine Klit im Wechsel geleckt und an ihr gesaugt hat... dazu Lara vor mir zu sehen, wie sie vor Lust gestöhnt hatte...

Ab morgen hatte uns der Alltag wieder...

Die zweite Nachricht war von Niklas.

>> Rate, wer sich heute Morgen klammheimlich aus deiner Wohnung schleichen wollte? Schwester Katharina ist quasi direkt in mich reingelaufen . Ich hab ihr erst einmal klar und deutlich gesagt, dass sie das nächste Mal gefälligst nicht so doof zu dir sein soll...<<

Er hatte was ??

Ich wählte seine Nummer.

„Beweg sofort deinen Arsch in meine Wohnung Niklas Weidemann!" brüllte ich fast in mein Handy!

Ich ging schnell in mein Badezimmer, putzte mir gründlich die Zähne und machte mich etwas frisch. Dabei musste ich an Katharina denken, wie sie gestern mein kleines Spitzenhöschen in der Hand gehalten hatte... als ob es ein hochexplosiver Sprengkörper gewesen wäre.
Irgendwie süß....unschuldig...
Gleichzeitig stellte ich sie mir mit einer Anfang zwanzig jährigen Studentin vor...
Der Gedanke reizte mich unglaublich und hatte nichts mehr mit unschuldig zu tun!

Für mich gab es beim Sex keine Grenzen...
Im Gegenteil, was hatte das Alter mit den Bedürfnissen eines Menschen zu tun? Solange es im gegenseitigen Einverständnis passierte, war alles okay...
Fakt war, durch mein Studium bekam ich sehr viel mit...

Es gab so viele Menschen, besonders in Ehen oder Partnerschaften die verleugneten, was sie erregte... wovon sie heimlich träumten!Menschen, die schon jahrelang verheiratet waren, aber nur zum Orgasmus kamen, wenn das Gesicht der Ehefrau zu dem der Klassenlehrerin der Kinder wurde oder das Gesicht des Ehemannes gedanklich plötzlich, das des eigenen Frauenarztes annahm...

Darum gab es das ECLIPSE...
Jeder fand dort etwas, wonach er heimlich suchte ...wonach er sich sehnte ... und wenn auch nur für eine Nacht!
Was hatte Katharinas Mann dort gewollt?
Und warum hatte Katharina ihren Mann mit einer so deutlich jüngeren Frau betrogen...
Ich band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, zog mir schnell Jeans und einen enganliegenden Rollkragenpullover an , als ich es an der Tür klopfen hörte.

Ich riss die Tür auf , zog Niklas energisch in meine Wohnung und knallte sie hinter mir zu.
Momentan war es mir egal, was die Nachbarn dachten!
„Was fällt dir ein, dich in meine Angelegenheiten einzumischen,hm??"
Ich stellte mich direkt vor ihn hin und bohrte ihm meinen Zeigefinger in seine harte Brust.
Niklas sah mich an und wartete absichtlich, bis ich mein Pulver verschossen hatte.
Er kannte mich zu gut und wusste, wann er besser den Mund halten sollte!

„Katharina war so fertig heute Morgen Nik! Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was sie im Moment alles durchmachen muss! Verdammte Scheiße....!"
Ich drehte mich wütend um und riss mir das Körnerkissen aus dem Nacken.
Niklas stellte sich hinter mich und umarmte mich ganz vorsichtig...
Er wusste, dass ich noch nicht fertig mit ihm war aber momentan brachte mich die Verspannung in meinem Nacken fast um den Verstand!

Seine Körperwärme hüllte mich ein und ich schloss die Augen.
Ich war sauer! Auf mich selbst und auf Niklas. Wäre ich nicht eingeschlafen, hätte ich sie noch nach Hause begleitet und Niklas hätte sie nicht vor meiner Tür abgefangen, um ihr zusätzlich ein schlechtes Gewissen einzureden.
„Verdammt, Niklas... halt dich aus meinen Angelegenheiten raus", bat ich ihn mit leiser Stimme.

Er legte vorsichtig sein Kinn auf meinen Kopf.
„Das kann ich nicht,Nike! Du bist mir einfach zu wichtig, als dass ich mir Dinge ansehe, die mir nicht gefallen."
„Katharina hat momentan einfach keinen roten Faden mehr in ihrem Leben, verstehst du? Sie und ihr Mann haben einiges mitgemacht und aktuell sieht es so aus, dass die Ehe der beiden das nicht mehr aushält".

Ich wollte ihm aus Rücksicht auf Katharina keine Details erzählen. Mir war es wichtig, dass er verstand, warum ich mir Sorgen um sie machte!

„Ok, es tut mir leid!Ich werde mich bei ihr entschuldigen, wenn ich sie das nächste Mal sehe!
Was hältst du denn davon, wenn ich mir deinen Nacken anschaue?Bist du wieder mal auf dem Sofa eingeschlafen?" zwickte er
mir kurz in die Seiten und gab mir einen schnellen Kuss auf den Scheitel.

Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche.
Katharina rief mich an...
„ Hey, alles okay bei dir?" fragte ich sie mit aufgesetzt fröhlicher Stimme.
Am Ende der Leitung war alles still.
„Katharina, bist du da?Ist alles okay?Kannst du gerade nicht sprechen?"
Ich drehte mich zu Niklas um und er sah die Panik in meinen Augen.
„Nike, kannst du bitte zu mir kommen?" meldete sich Katharina mit ganz leiser Stimme.

Gott sei Dank!
„Natürlich, ich bin in fünf Minuten bei dir. Alles ist gut, Niklas bringt mich! Ich bin für dich da, hörst du?"
Katharina gab mir ihre Adresse und legte auf.
Ich hielt das Handy in der Hand und sah Niklas an.
„Wir müssen los, jetzt sofort!"