07.00 Uhr ...
Ich saß auf dem kalten Fußboden, lehnte mit dem Rücken am Badewannenrand und sah auf mein Handy.
Mein Kopf war leer...
Alles leer und dunkel ...
Sonntagmorgen....
Sonntage waren sonst immer unsere Familientage. Stefan hatte Brötchen geholt und wir saßen mit den Kindern manchmal fast bis mittags gemütlich im Schlafanzug am Tisch, lachten , erzählten ... planten den Tag!
An diesem Sonntag lachte hier niemand....
STOP....
Katharina, das war nicht die Wahrheit!
Stefan hatte gelacht und wie er gelacht hatte...Nachdem ich ihn aus seiner Jeanshose und der vollgepissten Unterhose befreit hatte, hatte ich das Wasser der Duschbrause lauwarm angestellt, um überhaupt irgendeine Reaktion von ihm zu bekommen!
Ich hatte das Wasser frontal auf sein Gesicht gehalten, den Puls gefühlt, der schnell gegen seine Halsschlagader trommelte und ihn in sein Nasenseptum gekniffen...Irgendwann hatte er endlich die Augen geöffnet und mich angesehen ...
Nein, er hatte vielmehr durch mich hindurch gesehen!
Es war , als wäre er komplett woanders! Und dann hatte er angefangen zu lachen , betrunken, dreckig , böse ....
Nicht Herr seiner Sinne!„ Katharinaaaa....... war so geiiiiiill," er lachte und lachte und fing an zu würgen....
Lachte weiter ....
„ Ich hab sie aaaallllleee GEFICKT," schrie er laut !
Ich dachte erst , ich hätte ihn nur falsch verstanden aber er schrie es wieder
„ GEFICKT ........ die gaaaanssseee Nacht!!!!""Schockiert hatte ich vor ihm gestanden und dabei zugesehen, wie er mit der rechten Hand an seinen halbsteifen Schwanz fasste und mich dreckig angrinste.
Was danach passiert war, hätte ich jetzt nur noch bruchstückhaft erzählen können.
Das musste eine Schutzreaktion meines Körpers gewesen sein, zu vergessen was er gesagt hatte .Das alles war jetzt 45 Minuten her...
45 Minuten, in denen er sich und mich mehrmals vollgekotzt hatte....
45 Minuten, in denen er vor meinen Augen in unsere Wanne gepinkelt hatte ....
45 Minuten, in denen ich zu Gott wahrhaftig gebetet hatte , er möge die Kinder noch lange schlafen lassen, damit sie ihren Vater so nicht sahen...
45 Minuten in denen ich mich gefragt hatte , wofür man mich bestrafen wollte ....Denn DAS .... Das was ich dort gerade machte , hörte und tat , musste eine Strafe sein!
Wahrscheinlich wurde ich für das bestraft, was ich wochenlang vor ihm verheimlicht hatte!!Meine blonden Haare hingen mir verklebt am Kopf. Alles stank nach Alkohol, Kotze , Galle...
Ich suchte die Nummer meiner Mutter und rief sie an
„ Mama .... hier ist Katharina.... Ja es geht mir gut... Mama ich brauche deine Hilfe... Stefan kam heute Morgen völlig betrunken nach Hause... Nein ich kann dir das jetzt nicht erklären... Kannst du bitte mit Papa so schnell du kannst zu uns kommen? Ja .... Ja ich weiß.... Ich brauche Papa's Hilfe , um Stefan aus der Badewanne zu kriegen... Ja Mama, er liegt in der Badewanne, weil er sich ständig erbrochen hat... Okay ... 15 Minuten... Ja ich mache euch die Tür auf... Nein, nicht klingeln, die Kinder schlafen noch. Bis gleich."Mir rutschte das Handy aus der Hand und landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden.
Mama und Papa kamen gleich, um mir zu helfen!
Auf dem Waschbecken vor mir stand meine elektrische Zahnbürste und lachte mich hämisch an ...
Als ob sie sagen wollte , Stefan machte es richtig...
Hatte die ganze Nacht durchgefickt ...
Wieder hörte ich Stefan würgen und drehte mich auf alle Viere um , zog mich kraftlos am Wannenrand hoch und hoffte inständig, dass es bald vorbei war .Es kam nur noch Galle ....
Ich nahm einen Waschlappen und etwas Duschgel , schäumte Stefan kurz ein , trocknete hastig alles ab und legte ein großes Badehandtuch über ihn .
Ich war gerade fertig, als ich meine Eltern unten hörte ...Ganz langsam und leise stand ich auf und ging die Treppe runter zur Haustür.
Ich musste ziemlich schlimm aussehen, denn Mama schlug vor Entsetzen die Hände vor dem Mund zusammen.
„ Oh Gott Katharina... Kind ... was ist denn bloß passiert??"
Ich zog beide schnell ins Haus und schloss die Tür hinter uns .„ Mama, ich erkläre dir alles später..Bitte sei so lieb und deck den Frühstückstisch für die Kinder, okay?Sie schlafen Gott sei Dank noch !"
„ Mach ich Liebes, mach ich," und ging sofort in die Küche.
„ Papa, wir müssen Stefan aus der Badewanne bekommen, ich schaffe es nicht alleine.."Ich merkte , wie meine Unterlippe zitterte und ich fast schon wieder angefangen hätte zu weinen...
Papa kam auf mich zu , nahm mich stinkend wie ich vor ihm stand in die Arme und strich mich beruhigend über den Kopf!
„ Alles wird gut, Katharina... komm, lass uns Stefan schnell ins Bett bringen, bevor die Kinder wach werden!"Er legte mir stützend die Hand auf den Rücken und zusammen gingen wir nach oben.
Ich riss schnell alle großen Handtücher aus dem Badezimmerregal , breitete diese über Stefan's Bettseite aus, holte eine Waschschale aus dem Unterschrank und stellte sie neben sein Bett.
„ Ok ,Papa ich bin fertig, wir können es versuchen!"
Mein Vater machte kurzen Prozess ...Er zog Stefan in den Stand und ich half ihm, ihn aus der Wanne zu ziehen . Wir hakten ihn auf beiden Seiten unter und zogen ihn ins Schlafzimmer aufs Bett.
„ Danke Papa, den Rest schaffe ich... geh ruhig zu Mama nach unten , ich komme auch gleich!"Nachdem mein Vater das Schlafzimmer verlassen hatte, drehte ich Stefan auf die Seite, dass er im Notfall nicht an seinem eigenen Erbrochenen erstickte . Ich deckte ihn zu , öffnete das Fenster und stellte ihm noch eine Flasche Wasser ans Bett mit einer Kopfschmerztablette .
Geh jetzt , mahnte mich mein Unterbewusstsein!
Du hast alles für ihn getan....Ich ging mit hängendem Kopf aus dem Schlafzimmer, ließ die Tür ein Stückchen auf und lief sofort ins Badezimmer.
Dort riss ich mir meine Klamotten vom Leib und stopfte sie in einen Müllsack .
Ich stellte das Wasser in der Dusche an und scheuerte mir den Dreck von der Haut , bis ich aussah wie ein Krebs.Anschließend zog ich mir einen weiten Kapuzenpulli und eine Leggins an, nahm den Müllsack und ging nach unten zu meinen Eltern.
Ich umarmte beide innig und bedankte mich leise ohne sie anzusehen.
„ Kommt ihr für ne Stunde ohne mich klar ? Ich habe mein Handy dabei und bin nicht weit weg!"
„ Natürlich Schatz , geh und nimm dir etwas Zeit für dich!"antwortete mein Vater.Ich schleppte mich zur Tür, zog meine warme Steppjacke an und ging.
Draußen öffnete ich die Mülltonne , warf den Sack mit meinen dreckigen Klamotten hinein und gab mir selbst ein VersprechenNIE WIEDER!!
Nie wieder wollte ich das miterleben...
Nie wieder wollte ich mich so schlecht fühlen...Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr los.
Wohin ?
Ich hatte keine Ahnung ...
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Glaub an dich , Liebes ! ( Zweiter Teil )
Short StoryKatharina kehrt nach ihrem Urlaub in Tirol, schnell in den Alltag zurück. Der tägliche Spagat zwischen Beruf und Familie ... Alles ist wie immer... fast alles ! Alle Rechte der Geschichte liegen bei mir!