Kapitel 9

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Kazuko war tatsächlich wieder wie früher. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Sie lachte so unbeschwert wie damals, immer mit diesem funkelnden Glanz in ihren purpurroten Augen. Jedes Mal, wenn wir trainierten oder unterwegs waren, neckte sie mich, vor allem, wenn ich irgendwo hängenblieb.

„Muichiro, du solltest wirklich einen Zopf tragen", sagte sie wieder einmal lachend, als ich mit meinen Haaren an einem Ast hängenblieb. „Das passiert dir jedes Mal. Es würde dir stehen, weißt du?"

Ich zog die Augenbrauen zusammen und fummelte an dem Ast herum, um meine Haare zu befreien. „Ich kann mir keinen Zopf vorstellen. Außerdem... das würde komisch aussehen."

„Komisch?" Kazuko lachte und schlug mir freundschaftlich auf die Schulter. „Du siehst doch sowieso schon aus wie ein Mädchen, also würde ein Zopf nichts daran ändern."

Ich schnaufte gereizt, ließ meine Hände sinken und sah sie an. „Hör auf damit, Kazuko."

„Oh, komm schon, ich mach nur Spaß", erwiderte sie grinsend, während sie mich weiterhin beobachtete. „Aber wirklich, Muichiro, du würdest mit einem Zopf gut aussehen. So wie Rengoku, der schafft es auch."

„Ich bin nicht Rengoku", brummte ich und versuchte, nicht auf ihre Sticheleien einzugehen.

Doch irgendwann wurde es zu viel. „Weißt du was? Ich hab die Nase voll davon, dass du ständig über meine Haare lachst!" Ohne Vorwarnung ging ich auf Kazuko los und versuchte, sie ins Gras zu drücken. Es war eine spontane Idee, und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es schaffte. Aber sie lachte nur und wich geschickt aus.

„Ach, wirklich?" Sie grinste und wich weiter zurück, während ich versuchte, sie zu erwischen. „Du wirst mich nie schnappen, Muichiro!"

„Warte nur ab!" Ich gab nicht auf, aber sie war schneller als ich und schaffte es immer wieder, meinen Griff zu entkommen. Ihre Bewegungen waren leichtfüßig und fast tänzerisch, während ich mich abrackerte, sie endlich zu fangen.

Wir jagten uns gegenseitig fast zwei Stunden lang. Die Sonne begann bereits unterzugehen, und ich war erschöpft, aber ich konnte nicht aufgeben. Sie lachte die ganze Zeit und neckte mich, als wäre das alles ein Spiel für sie. Schließlich, als sie einen Moment der Unaufmerksamkeit hatte, stürzte ich mich auf sie und drückte sie ins Gras.

„Ha! Endlich!", keuchte ich triumphierend und hielt sie am Boden fest. „Du hast es jetzt davon!"

Kazuko lachte immer noch, obwohl sie unter mir lag und versuchte, sich zu befreien. „Na schön, na schön, ich gebe auf! Aber ehrlich, Muichiro, du hast wirklich Ausdauer! Ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhältst."

Ich grinste, immer noch etwas außer Atem. „Tja, unterschätz mich nicht. Ich bin stärker geworden."

„Das sehe ich", erwiderte sie, ihre Augen glänzten immer noch amüsiert. Sie atmete tief durch, dann sah sie mich ernst an. „Du weißt, dass ich dich nur ärgere, oder? Deine Haare... sie passen zu dir. So, wie du bist. Du musst dich nicht ändern."

Für einen Moment war ich still und ließ die Worte in mir nachklingen. „Danke... Ich weiß, dass du mich nur neckst. Aber es fühlt sich manchmal so an, als würdest du es ernst meinen."

Kazuko hob eine Augenbraue und lachte leise. „Manchmal kann ich wohl etwas zu weit gehen. Aber du solltest wissen, dass ich dich genauso mag, wie du bist, Muichiro. Mit oder ohne Zopf."

„Das hoffe ich", sagte ich und lockerte meinen Griff um sie. „Ich mag mich selbst nämlich nicht wirklich anders."

„Gut." Kazuko grinste wieder und in dem Moment, als ich meine Deckung fallen ließ, schob sie mich plötzlich zur Seite und drehte den Spieß um. „Aber ich hab dich trotzdem überlistet!"

I wait for the day you find me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt