Kapitel 13

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Sanemi sah mich immer wieder an, seine grünen Augen waren durchdringend und schienen nach einer Antwort zu suchen. Ich kämpfte mit den Tränen, die mir in den Augen brannten. Schließlich, ohne Vorwarnung, zog er mich zu sich. „Kazuko", murmelte er, „es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest." Er umarmte mich fest und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. In diesem Moment fühlte ich mich ein wenig geborgen, trotz des Sturms in meinem Herzen.

Doch kaum hatte ich einen Moment der Ruhe gefunden, hörte ich Tengen, der hinter uns lauthals lachte. „Ihr beiden macht das ja wirklich romantisch, huh? Warum gleich in der Versammlung umarmen, wenn ihr auch gleich in eine ruhige Ecke verschwinden könntet?"

Ich rollte mit den Augen und trat einen Schritt zurück, um Sanemi nicht noch weiter in Verlegenheit zu bringen. „Tengen, das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt", sagte ich mit einem scharfen Ton. „Ich versuche gerade, mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, und du störst nur!"

„Oh, komm schon!", rief Tengen, während er grinsend näher kam. „Ich mache nur Spaß. Ihr könnt euch auch später umarmen, wenn die Emotionen nicht so hochkochen. Aber hey, wenn du Sanemi küssen willst, dann ist das ganz allein dein Ding."

Sanemi wurde rot und schaute weg. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Tengen, ich möchte, dass du einfach mal einen Schritt zurücktrittst und uns in Ruhe lässt."

„Tja, das ist meine Spezialität – Menschen aus ihrer Komfortzone zu holen! Außerdem bin ich neugierig, was du zu Tanjiro gesagt hast", sagte Tengen und hob eine Augenbraue. „Hat er dir etwa die Tränen in die Augen getrieben?"

Ich seufzte, aber ich wusste, dass Tengen das nicht böse meinte. „Es ist alles ein bisschen komplizierter, als du denkst. Tanjiro hat wirklich eine schwere Last zu tragen. Ich kann nicht einfach zusehen, wie er bestraft wird, nur weil er versucht hat, seine Schwester zu retten."

„Ja, ja, das hast du schon gesagt", murmelte Tengen und klopfte mir auf die Schulter. „Aber lass dir von mir gesagt sein: Wenn er ein Problem ist, werde ich ihn besiegen!"

„Denkst du wirklich, dass das die Lösung ist?", fragte Sanemi skeptisch und sah Tengen an.

„Wenn ich kann, dann ja! Ich bin schließlich der größte Kämpfer hier", verkündete Tengen stolz und breitete die Arme aus.

Ich musste lachen. „Tengen, du bist nicht der einzige Kämpfer hier. Du weißt, dass wir alle bereit sind, gegen Dämonen zu kämpfen, oder?"

„Ja, ja, ich weiß", sagte Tengen mit einem schiefen Grinsen. „Aber ich kann mich trotzdem um den Jungen kümmern, falls er Ärger macht."

„Mach dir keine Sorgen, ich werde ihn im Auge behalten", sagte Sanemi und wandte sich an mich. „Du solltest ihm besser nicht zu viel Vertrauen schenken. Es gibt noch viele Unsicherheiten mit dieser Situation."

„Ich weiß", antwortete ich. „Aber ich kann nicht einfach wegsehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, was passiert, wenn man Menschen, die Hilfe brauchen, nicht unterstützt."

„Du bist zu weich, Kazuko", sagte Tengen und schüttelte den Kopf. „Aber ich respektiere deine Entscheidung. Es wird nicht einfach, das sage ich dir gleich. Aber ich bin auch hier, um dich zu unterstützen. Zusammen sind wir stark."

In diesem Moment spürte ich ein Gefühl der Verbundenheit mit meinen Freunden. Obwohl wir unterschiedliche Ansichten hatten, standen wir zusammen für das, was richtig war. Und während ich über meine Vergangenheit nachdachte, wusste ich, dass ich nicht allein war.

„Danke, Tengen", sagte ich schließlich und lächelte. „Es bedeutet mir viel, dass ihr alle hier seid."

„Immer für dich da, Kazuko", fügte Sanemi hinzu und klopfte mir auf die Schulter.

I wait for the day you find me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt