Kapitel 6

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*Du liest jetzt wieder aus Muichiros Perspektive* 

Ich verabschiedete mich von Kazuko und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Anwesen. Das Licht der untergehenden Sonne warf lange Schatten über den Weg, und ich konnte nicht aufhören, an das zu denken, was zwischen uns gesagt worden war. Kazuko hatte mir das Gefühl gegeben, dass wir wieder zueinandergefunden hatten, doch in ihren Augen hatte ich etwas gesehen – eine Tiefe, die ich nicht ganz verstehen konnte. Etwas, das sie mir verschwiegen hatte.

Am nächsten Morgen, als die Sonne den Himmel erhellte, fand ich mich wieder in unserem Trainingsbereich, wo wir oft zusammen trainierten. Ich war fest entschlossen, unser Training heute zu intensivieren. Als ich Kazuko erblickte, die mit ihrem blutroten Katana in der Hand stand, spürte ich, wie sich meine Vorfreude steigerte.

„Bist du bereit?", fragte ich und grinste sie an.

„Immer", erwiderte sie mit einem Lächeln, das mir den Tag verschönerte. „Ich kann es kaum erwarten, dich heute zu besiegen!"

Wir begannen zu trainieren, und es fühlte sich an, als wäre alles wieder in Ordnung. Unsere Klingen trafen aufeinander, das metallische Geräusch hallte in der Luft. Wir lachten und kämpften, und für einen Moment vergaß ich all die Dunkelheit, die uns verfolgt hatte. Doch diese Freude währte nicht lange. Plötzlich hörten wir das Geräusch von Schritten, und ich sah auf.

Obanai erschien, und ich wusste sofort, dass er nicht gekommen war, um uns zu unterstützen.

„Was macht ihr hier?", schnitt er durch die Luft, sein Blick war stechend. „Kazuko, du bist eine Säule. Du solltest dich nicht mit ihm abgeben."

„Obanai, wir trainieren nur", erklärte Kazuko und trat einen Schritt vor. „Lass uns einfach in Ruhe..."

„Ruhe? Mit dem Mist Nebelsäule? Ich kann nicht zulassen, dass du hier mit ihm trainierst!", erwiderte Obanai und stellte sich zwischen uns. „Muichiro, du solltest besser aufpassen!"

Bevor ich reagieren konnte, ging er auf mich los. Kazuko rief: „Obanai, hör auf! Das ist nicht nötig!"

Aber es war zu spät. Er hatte seine Klinge gezückt, und ich spürte, wie mein Blut in Wallung geriet.

„Ich werde dir zeigen, was es heißt, gegen einen echten Dämonenjäger zu kämpfen!", rief er und stürzte sich auf mich.

Ich parierte den ersten Schlag, aber Obanai war schneller und stärker, als ich gedacht hatte. „Hast du den Verstand verloren? Ich kann nicht zulassen, dass du Kazuko in Gefahr bringst!"

„Ich bringe Kazuko nicht in Gefahr!", entgegnete ich und griff an. Wir gerieten in einen intensiven Kampf, unsere Klingen blitzten im Sonnenlicht. Kazuko schrie die ganze Zeit über: „Hört auf, ihr beiden!"

Doch unser Kampf ging weiter. Ich fühlte, wie die Wut in mir aufstieg, während ich jeden seiner Angriffe abwehrte. Ich wollte nicht verlieren. Obanai hatte einfach nicht das Recht, sich einzumischen.

„Du kannst Kazuko nicht beschützen! Du hast sie dreimal verloren!", spottete Obanai.

Die Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich spürte, wie mein Herz sich zusammenzog. „Du hast keine Ahnung, was ich für sie empfinde!"

„Und was ist mit dem, was sie für dich empfindet? Glaubst du, sie würde wollen, dass du so riskierst?"

Ich hörte Kazuko, die verzweifelt versuchte, uns auseinanderzubringen. „Bitte, hört auf! Ich kann nicht zusehen, wie ihr euch gegenseitig verletzt!"

Doch weder Obanai noch ich waren bereit, nachzugeben. Der Kampf tobte weiter, bis ich einen Moment der Unachtsamkeit hatte. Obanai nutzte die Gelegenheit, um mich zu Boden zu werfen. Ich fiel hart auf den Boden, und der Aufprall ließ mir die Luft wegbleiben.

I wait for the day you find me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt