I wait for the day you find me [Muichiro FF]

Kapitel 15

Als Muichiro und ich die Straße entlangliefen, hörten wir plötzlich eine laute, fröhliche Stimme. „Kazuko! Muichiro! Was für ein Glück, euch beide zu treffen!"

Es war Rengoku, und er strahlte uns mit seinem typischen, übergroßen Grinsen an. „Kommt, ich lade euch beide zum Essen ein! Man sollte niemals eine Gelegenheit verpassen, gut zu essen!"

Bevor wir auch nur antworten konnten, hatte Rengoku uns schon beide gepackt und Richtung eines kleinen Restaurants geschleppt. Ich sah Muichiro an, der mich nur mit seinem üblichen, emotionslosen Blick ansah. Wir waren wohl beide etwas überrumpelt von Rengokus überschwänglicher Energie. Aber gut, ich aß immer gern mit ihm. Der Mann hatte echt Geschmack, und seine Begeisterung fürs Essen war irgendwie ansteckend.

Kaum hatten wir Platz genommen und das Essen kam, fing Rengoku an, über sein neues „großartiges" Essensgeheimnis zu erzählen. „Wisst ihr, was das Beste ist? Nutella mit Butter! Das ist der Wahnsinn! Ihr müsst das unbedingt probieren!"

Muichiro und ich starrten ihn beide völlig fassungslos an. „Was?!" rief ich und schüttelte den Kopf. „Nutella... mit Butter?! Das ist doch eine Todsünde, Rengoku! Nutella isst man pur – so wie es ist!"

Muichiro nickte, und seine Augen weiteten sich minimal. „Ja... Nutella mit Butter klingt... merkwürdig."

Rengoku lachte und winkte ab. „Ach, ihr habt doch keine Ahnung! Ihr werdet es lieben, glaubt mir."

Ich rieb mir die Stirn. „Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen, Rengoku. Es ist so, als würdest du behaupten, dass man Ananas auf eine Pizza packen sollte."

Rengoku grinste breit. „Aber das ist doch lecker!"

Ich schnappte nach Luft. „WAS?! Das meinst du nicht ernst!"

Muichiro sah mich an, als wäre die Welt zusammengebrochen. „Ananas auf Pizza ist... seltsam. Aber... ich finde es lecker", sagte er plötzlich leise.

Ich drehte mich zu ihm um, die Augen weit aufgerissen. „Muichiro... nicht du auch noch! Was ist nur los mit euch beiden?!"

Rengoku klopfte mir auf die Schulter und lachte lauthals. „Keine Sorge, Kazuko! Manchmal muss man neue Dinge ausprobieren. Sei offen!"

„Offen für einen Geschmacks-GAU, meinst du wohl", murmelte ich vor mich hin und griff genervt nach meinem Getränk. „Wisst ihr was? Ich bleibe bei meinen bewährten Methoden: Nutella ohne Butter, und Ananas gehört nicht auf Pizza! Punkt."

Muichiro nahm vorsichtig einen Schluck von seiner Suppe und nickte langsam. „Ich stimme dir bei Nutella zu... aber die Ananas... ist nicht so schlecht." Dann blinzelte er, als er sah, wie ich ihn finster anstarrte, und fügte schnell hinzu: „Aber ja... Nutella... ohne Butter."

Rengoku lachte nur noch lauter. „Ihr seid echt lustig! Aber ich bin überzeugt, dass ihr eure Meinung ändert, wenn ihr es probiert. Ich habe das schon oft gesehen."

Ich schüttelte den Kopf. „Das glaube ich kaum. Aber du kannst es gern versuchen, Rengoku."

Rengoku strahlte und bestellte sofort eine Portion Brot mit Butter und Nutella für uns. Ich schlug die Hände vors Gesicht. „Das wird grausam..."

Muichiro schaute mich an und sagte leise: „Vielleicht... wird es ja nicht so schlimm?"

„Muichiro", antwortete ich langsam, „das hier ist ein kulinarischer Albtraum, der gleich auf uns zukommt. Stell dich darauf ein."

Als die Bestellung schließlich kam, sahen wir beide das Butter-Nutella-Massaker vor uns. Rengoku sah begeistert aus, während ich das Messer in der Hand hielt und zögerte, ob ich es wirklich wagen sollte. „Na gut", seufzte ich. „Wenn das schiefgeht, bist du Schuld, Rengoku."