Am nächsten Morgen, als Kazuko sich langsam aufrichtete, legte ich meine Hand sanft auf ihre Schulter und drückte sie sanft zurück ins Bett. „Bleib liegen", sagte ich leise, „du solltest dich ausruhen."
Kazuko blinzelte verschlafen zu mir hoch und verzog leicht das Gesicht, als ob sie protestieren wollte, aber dann nickte sie nur und ließ sich wieder in die Kissen sinken. „Okay... aber nur, weil du darauf bestehst", murmelte sie mit einem leichten Lächeln.
Ich stand auf, zog mir mein Haori über und ging in Richtung Küche. Während ich das Feuer unter dem Topf anzündete, dachte ich über die letzten Wochen nach. Kazuko war stark – vielleicht zu stark für ihr eigenes Wohl. Sie kämpfte immer, als ob nichts sie aufhalten könnte, und dabei dachte sie nicht an die Gefahr, in der sie und unser Kind schwebten.
Während das Wasser zu kochen begann, nahm ich ein paar Zutaten und begann, Ramen zu machen – Kazukos Lieblingsgericht. Während ich die Nudeln ins Wasser legte, versuchte ich, mich zu beruhigen. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie ihre Grenzen erreichte, doch sie würde es nie zugeben.
Ich brachte die Schüssel mit dampfenden Ramen zurück ins Zimmer und stellte sie vorsichtig neben das Bett. Kazuko öffnete langsam die Augen und lächelte leicht, als sie den Duft bemerkte. „Das riecht gut, Muichiro", sagte sie sanft und setzte sich langsam auf. „Du hast wirklich ein Händchen für Ramen."
„Ich weiß, was dir schmeckt", erwiderte ich und setzte mich neben sie, während sie die Schüssel nahm und vorsichtig die Stäbchen darin rührte.
„Danke", murmelte sie und begann langsam zu essen. Zwischen den Bissen blickte sie mich an und schien etwas sagen zu wollen, aber sie zögerte.
„Was ist los?" fragte ich schließlich, als ich bemerkte, dass sie stiller war als sonst. „Du hast doch nicht etwa Schmerzen, oder?"
Kazuko schüttelte den Kopf, aber ich konnte sehen, dass etwas sie beschäftigte. „Es ist nur... ich weiß, dass du dir Sorgen machst", sagte sie leise. „Und ich verstehe es auch. Aber ich kann nicht einfach aufhören zu kämpfen, Muichiro. Es gehört zu mir."
„Ich weiß", sagte ich und griff nach ihrer Hand. „Aber du musst an das Baby denken. An uns. Es gibt noch andere, die kämpfen können."
„Ich bin eine Säule, Muichiro", entgegnete sie sanft. „Es ist meine Pflicht. Und ehrlich gesagt... ich weiß nicht, ob ich damit aufhören könnte. Kämpfen ist das Einzige, was mir in dieser Welt noch geblieben ist."
„Dir bleibt mehr als nur das Kämpfen", sagte ich und drückte ihre Hand fester. „Du hast mich. Und bald hast du unser Kind. Du musst nicht alles allein tragen."
Kazuko lächelte schwach, aber es war ein trauriges Lächeln. „Ich weiß, dass du mich liebst. Und ich liebe dich auch. Aber es ist schwer, diese Verantwortung einfach loszulassen."
Ich sah sie eine Weile schweigend an, dann seufzte ich. „Ich verstehe", sagte ich schließlich. „Aber ich möchte, dass du vorsichtig bist. Versprich mir das. Wenn es zu viel wird, sag es mir. Lass mich dir helfen."
Kazuko nickte langsam und legte die Schüssel Ramen zur Seite. „Ich verspreche es", sagte sie leise. Dann lehnte sie sich gegen mich, und ich legte meinen Arm um sie.
„Wir schaffen das", sagte ich sanft, „aber nicht allein."
Sie schwieg, aber ich konnte spüren, dass sie meinen Worten zustimmte. Wir würden gemeinsam stark sein – aber die Schatten der kommenden Kämpfe und Herausforderungen ließen mich dennoch nicht los.
Kazuko drückte mich fest an sich und begann, meine Haare zu frisieren. „Du weißt, Muichiro", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen, während sie sanft durch meine langen, schulterlangen Haare fuhr, „ich habe dich immer wegen deiner Haare geneckt. Du weißt schon, weil sie so weich sind."
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I wait for the day you find me [Muichiro FF]
FanfictionNach dem plötzlichen Verschwinden der Blutsäule Kazuko Nakamura war Muichiro am Boden zerstört. 3 lange Jahre lang suchte er nach ihr, doch sie wurde nie gefunden. In der Hoffnung, dass sie noch lebte, riskierte er sein Leben und suchte vergeblich n...