41. Mateo - Zuhause

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Drei Tage. Drei Tage hatte ich über das Angebot meines Managers nachgedacht. Und dann hatte ich es angenommen.
Ja, meine Familie lebte hier und das war auch der größte Punkt, der mich zurückhielt. M
Aber während der Saison sah ich sie ohnehin nur am Wochenende und außerdem hatte ich hier eh keine sonderlich guten Verträge angeboten bekommen, für die es sich gelohnt hatte, zu bleiben. Zumindest war keiner der Vereine besser als der FC Bayern München.
Meine Familie könnte ich oft genug zwischendurch besuchen, auch wenn sie mir natürlich fehlen würde. Aber da war noch etwas.

Noch jemand.
Zoe würde da sein. In der gleichen Stadt wie ich. Klar, ich würde trotzdem oft unterwegs sein, aber sie würde jedes Mal auf mich warten, wenn ich nach Hause kam. Zu ihr nach Hause kam. Denn das war sie für mich geworden. Hier in Spanien mochte meine Heimat und meine Familie sein, aber mein zuhause war nicht länger dieser Ort. Nein, es war zu einer Person geworden.
Und zwar zu ihr.
Zoe war mein zuhause.
Und es war höchste Zeit dorthin zurückzukehren.

Ich konnte nicht anders. Ich musste einfach bei ihr sein. Denn die letzten Wochen ohne sie waren miserabel. Ich war miserabel. Zumindest, solange ich sie nicht in meiner Nähe haben könnte. Ich wollte sie nicht nur, ich brauchte sie. Und zwar mehr als alles andere. Damit war es für mich klar. Ich würde annehmen.

...

Sie starrte mich ein paar Augenblicke ungläubig an und schien nicht zu glauben, dass ich wirklich hier war. Also zog ich sie an mich und schlang meine Arme um ihren wunderschönen Körper, der in einem verboten heißem Kleid steckte. Kurz versteifte sie sich in meinem Griff, bevor sich ihre Muskeln entspannten und sie die Geste erwiderte. Sie klammerte sich so fest an mich, als hätte sie Angst, dass ich wieder verschwinden könnte.

„Hey, keine Sorge, ich habe nicht vor, allzu schnell wieder zu gehen, versprochen," flüsterte ich und legte meinen Kopf auf ihren. Mir fiel auf, dass ihre blonden Strähnen nun lila gefärbt waren und es sah verdammt bezaubernd aus. Sie löste sich ein kleines Stück um mir in die Augen sehen zu können. Mein Herz zog sich zusammen, als ich sah, dass Tränen in ihren Augen standen. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst, Celoso."

Ich grinste und strich ihr sanft über die Wangen. „Was, wenn ich es halten kann?" Sie sah mich ungläubig an. „Wie soll das gehen?" Jetzt wurde mein Grinsen zu einem breiten Lächeln.
„Darf ich vorstellen? Sie sprechen gerade mit einem frischen Neuzugang des FC Bayern München." Sie starrte mich mit offenem Mund an. „Wenn das ein Witz sein soll, dann..."
„Ist es nicht, mein Schatz," unterbrach ich sie und den Kosenamen sagte ich auf deutsch, was sie verstummen ließ. Die verschiedensten Emotionen huschten über ihr Gesicht, bevor sie mein breites Lächeln erwiderte. „Du bleibst hier," hauchte sie und wieder waren ihre Augen glasig geworden. „Ich bleibe hier," erwiderte ich und zog mein Mädchen wieder zu mir, um sie endlich wieder küssen zu können.

Hinter uns vernahm ich ein Jubeln. Wir mussten wohl ein paar Schaulustige angelockt haben. Schon als Gina mich hereingelassen hatte, wurde ich von mehreren Augenpaaren interessiert beobachtet, was mich mittlerweile nicht mehr kümmerte. Zoe vertiefte unseren Kuss und fuhr mit ihrem Fingern durch meine Haare, wie sie es schon so oft getan hatte. Und wie so oft, machte es mich unfassbar an. Vor allem, als sie mit leichtem Druck an einigen Strähnen zog, was mir ein leises Seufzen entlockte.
„Willst du mir nicht dein neues Zimmer zeigen?", flüsterte ich ihr zu und sie kicherte. Ein Kribbeln durchfuhr mich beim Klang ihres Lachens, denn es hatte mir so sehr gefehlt
„Ungeduldig wie immer, Golden Boy."

Zu meiner Erleichterung kam sie meiner Bitte nach einer kurzen Vorstellrunde auf der Party nach und schloss die Tür hinter uns ab. Ich blickte mich kurz im Zimmer um, nur um festzustellen, dass es perfekt zu ihr passte. Nicht allzu viel Farbe, aber unglaublich stilhaft, mit einem leichten Vintage-Touch. In ihren Augen lag ein dunkles Funkeln, als sie sich wieder zu mir umdrehte und ihre Lippen auf meine presste.

„Gott, ich hab dich so vermisst," raunte ich zwischen hitzigen Berührungen und fand mich kurz darauf in ihrem Bett wieder. „Du hast ja keine Ahnung," seufzte sie und presste fordernd ihr Becken gegen meins. Verdammt.
„Bitte sag mir, dass du dieses Kleid nur anhast, weil du dir gewünscht hast, dass ich dich darin sehen könnte," seufzte ich, während ich eine Hand unter den dünnen Stoff wandern ließ. Sie grinste leicht. „Nur in deinen Träumen, Mateo." Ich erschauderte bei der Art, wie sie meinen Namen sagte.

Dann bewegte ich meine Finger auf eine Weise, die ihr das Lächeln aus dem Gesicht wischte und ihren Mund zu einem Stöhnen verzog. Gerade noch rechtzeitig presste ich eine Hand auf ihren Mund, um ihren Aufschrei zu dämpfen.
„Shh, mi amor. Du willst doch nicht, dass alle da draußen hören, was wir hier tun, hm? Also tu mir den Gefallen und sei ein braves Mädchen, okay?" Meine Stimme war dunkler geworden. Sie nickte nur schwach und streckte mir ihr Becken entgegen. Ich grinste und vergrub meinen Kopf zwischen ihren Beinen und seufzte leise, als sich ihr süßlicher Geschmack auf meiner Zunge ausbreitete.
Der Geschmack von zuhause.

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