Fragen und Antworten

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Xabi starrte ihn fassungslos an. Im ersten Moment konnte er diese drei Worte gar nicht verarbeiten, dann gingen ihm tausend Fragen auf einmal durch den Kopf, und er wusste nicht, welche er zuerst stellen sollte. Wie lange schon? Bist du dir sicher? Warum hast du nichts gesagt? Warum spielst du trotzdem noch Fußball? Und vor allem: Wer ist der Vater?

„Flo..." Xabis Stimme erstickte, sein Herz raste. Nervös leckte er sich über seine trockenen Lippen. „Du bist... wirklich... aber... wie lange weißt du es schon?" stammelte er.

Florian starrte stumm auf den Boden. „Schon eine Weile", antwortete er schließlich und zog die Nase hoch.

„Und du..." Xabi holte tief Luft. Okay, ganz ruhig bleiben. „Wie weit bist du schon?" fragte er.

Florian hob die Schultern. „Weiß nicht."

„Warst du denn schon beim Arzt?" Xabi musste sich dazu zwingen ihn nicht an den Schultern zu packen und zu schütteln. Warum musste er ihm nur jede Information aus der Nase ziehen?

Florian schüttelte den Kopf. „Nein."

„Nein?" Xabi sah ihn fassungslos an. „Aber du bist dir sicher?"

Florian nickte. „Ich habe vor ein paar Wochen einen Test gemacht, der positiv war. Und außerdem..." Er zog sein Trikot etwas nach oben, so dass Xabi die kleine Wölbung an seinem Bauch sehen konnte.

„Oh, mierda." Er versuchte ruhig zu bleiben. „Und trotz allem hast du weiter mit dem Team gespielt?" Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Flo, da hätte sonst was passieren können." Florian sah ihn nicht an. „Und warum warst du noch nicht beim Arzt?"

Florian wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich hatte Angst", sagte er leise. „Ich will das alles nicht."

Verständnislos sah Xabi ihn an. „Ja, aber was hast du denn gedacht, was passieren würde? Dass du die Schwangerschaft nur ignorieren müsstest, um sie ungeschehen zu machen?"

Florian biss sich auf die Unterlippe. Stumme Tränen liefen ihm über das Gesicht.

„Flo." Xabi dachte nach. „Okay. Zunächst einmal solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen, danach werden wir sehen, was wir als nächstes tun. Du gehst jetzt erst einmal duschen, danach kommst du wieder hierher. Ich kümmere mich um alles andere."

Florian nickte und stand auf, froh darüber, dass Xabi alles regelte. Er verließ das Büro und ging zu den Duschen, während Xabi seine Assistentin kommen ließ. Noch immer schwirrten ihm viel zu viele Gedanken durch den Kopf, die er nicht ordnen konnte. Und vor allem diese eine Frage, die er ihm noch nicht hatte stellen können.

***

Eine halbe Stunde später saß Florian bei Xabi im Auto und ließ sich von ihm durch die Stadt fahren. Schweigend sah er aus dem Fenster, während Xabi auf die Straße starrte. Immer wieder fragte er sich, wie lange Florian wohl schon schwanger war. Und immer wieder zählte er die Wochen, die seit ihrer gemeinsamen Nacht in Liverpool vergangen waren. Etwa vier Monate war es her. Aber konnte es wirklich sein? Müsste sein Bauch dann nicht schon etwas größer sein? Nervös warf er ihm einen Blick zu. Wahrscheinlicher war eher, dass es irgendwann in den Wochen nach ihrer Rückkehr aus England passiert war. Aber falls das stimmte, wer war dann der Vater? Kannte er ihn? Und war Florian noch mit ihm zusammen?

Fast wäre Xabi an der Arztpraxis vorbeigefahren, doch dann erwischte er gerade noch den letzten freien Parkplatz und stellte den Motor ab. „Pass auf, wir werden da jetzt reingehen und du wirst dich untersuchen lassen", sagte er. „Sag dem Arzt alles, was du weißt und hör dir an, was er dir rät. Ich werde im Wartezimmer warten, okay?"

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt