Das Geheimnis von Xabi Alonso

Konsequenzen

Florian hatte Nico inzwischen fertig gefüttert und gewickelt und machte sich mit ihm auf die Suche nach Xabi. Endlich sah er ihn aus Simon Rolfes' Büro kommen.

„Da bist du ja", sagte er. „Bist du fertig für heute?"

„Noch nicht ganz, ich muss noch ein paar Dinge im Büro erledigen."

„Kann ich Nico bei dir lassen? Ich will mich noch mit dem Physiotherapeuten unterhalten."

Xabi nickte. „Natürlich." Er nahm ihm Nico ab. „Ich beeile mich, dann kann ich euch mit nach Hause nehmen."

„Okay." Florian machte sich auf die Suche nach dem Physiotherapeuten, um Termine für seine Rückbildungsgymnastik zu vereinbaren. Er konnte es kaum erwarten, endlich wieder richtig trainieren zu können, doch das würde noch dauern.

Xabi ging in sein Büro hinüber, wo er Nico in den Kinderwagen legte. Es fiel ihm schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Die Worte von Simon wirkten noch immer nach. So wie es aussah standen sie wirklich ganz kurz davor aufzufliegen, und falls das geschah, könnten sie alles verlieren.

Er war froh, als Florian nach zwanzig Minuten zurückkam. Erleichtert packte er seine Sachen zusammen und stand auf. Er wollte nur noch nach Hause.

„Fertig?" fragte Florian.

„Ja, lass uns fahren." Xabi griff sich den Kinderwagen und sie machten sich auf den Weg zu seinem Auto. Steven würde noch eine Weile beschäftigt sein und später nachkommen.

Auf der Heimfahrt war Xabi ungewöhnlich still. Florian versuchte ein paarmal ein Gespräch in Gang zu bekommen, gab es aber schließlich auf.

Zuhause legten sie Nico, der im Auto eingeschlafen war, in sein Bett, dann setzte sich Xabi auf das Sofa und dachte nach.

„Hey." Florian zögerte, dann setzte er sich neben ihn. „Was ist los mit dir? Worüber hat Simon mit dir gesprochen?"

„Es ist alles in Ordnung", beruhigte Xabi ihn. „Er wollte nur wissen, wer Nicos Vater ist."

Florian sah ihn überrascht an. „Weshalb hat er dich das gefragt? Und nicht mich? Das ist ja wohl meine Privatsache."

Xabi seufzte. „Er weiß, dass Stevie und ich zusammen sind", erklärte er, „und am Tag von Nicos Geburt habe ich mich wohl verplappert, habe was von der Geburt von Stevies und meinem Kind gesagt. Und deshalb hat er nachgefragt, ob es sich dabei um dein Kind handelt."

Florian wiegte nachdenklich den Kopf. „Okay...", sagte er gedehnt, „und was hast du ihm geantwortet?"

„Ich habe ihm versichert, dass Stevie der Vater ist." Etwas niedergeschlagen sah Xabi ihn an. „Simon ist nicht dumm, er weiß ganz genau, was los ist. Aber offiziell darf er das nicht wissen, deshalb hat er mir noch einmal ganz genau die Konsequenzen vor Augen geführt, wenn herauskommen sollte, dass ich etwas mit einem meiner Spieler habe."

Florians Herz begann schneller zu schlagen. „Nämlich?"

„Sofortige Entlassung." Xabi lehnte sich zurück und sah bedrückt zu Florian, der ihn erschrocken ansah.

„Was?" hauchte er erschrocken. „Die würden dich doch nie rauswerfen."

„Ihnen würde gar nichts anderes übrigbleiben. Die Vorschriften sind sehr streng, was das betrifft."

Florian dachte nach. „Steven ist doch jetzt auch Trainer bei Bayer 04", warf er ein. „Aber wenn ich was mit ihm habe, ist das okay?" Verwirrt sah er ihn an.

Xabi schüttelte den Kopf. „Das war ja schon, bevor Stevie dort anfing", sagte er. „Das ist dann was anderes."

Florian nickte, ließ sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen. „Und was sollen wir jetzt machen?"