Pläne

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Am nächsten Tag saß Florian auf der Couch in seiner Wohnung und starrte ins Leere. Schon den ganzen Tag über hatte er versucht darüber nachzudenken, wie es weitergehen sollte. Er musste zugeben, dass er ziemlich erleichtert war, dass Xabi Bescheid wusste. Die letzten Monate waren der reinste Horror für ihn gewesen, und er war froh, dass Xabi sich jetzt um alles kümmerte. Auch wenn er nach wie vor Angst vor der Zukunft hatte.

Und dann das Baby. Selbst jetzt, nach vier Monaten, hatte er keine Ahnung, was er davon halten sollte. Eigentlich wollte er gar kein Kind. Vor allem jetzt noch nicht. Doch als er es das erste Mal auf dem Monitor beim Arzt gesehen hatte, war er plötzlich seltsam aufgeregt gewesen. Auf einmal war es nicht mehr ein abstrakter Begriff gewesen, es war real geworden. Es war lebendig, so groß wie eine Kiwi, und es war ein Teil von ihm.

Seufzend starrte Florian auf seinen Bauch. Was sollte er nur machen? Er hatte doch gar keine Zeit, um ein Kind großzuziehen. Wie sollte es nur weitergehen? Ihm wurde bewusst, dass er seinen Eltern davon erzählen musste. Und seine Mannschaftskameraden würden es auch erfahren. Hoffentlich stand ihm Xabi auch dabei bei.

Sein Handy piepte und er warf einen Blick darauf. Wie passend. Xabi hatte geschrieben, wollte wissen, wie es ihm ging. Er schrieb eine Antwort.

„Ganz okay. Bin etwas müde."

„Wir sollten reden. Wäre es heute noch okay?"

Florian zögerte. Vielleicht wäre es wirklich am besten, wenn sie es hinter sich bringen würden. Er antwortete ihm.

„Ist in Ordnung. Ich bin zuhause."

„Gut, dann sehen wir uns in einer Stunde."

„OK."

Seufzend legte Florian das Handy und Seite und machte den Fernseher an. Er wollte sich noch etwas ablenken.

Es war noch keine Stunde vergangen, als es an seiner Tür läutete. Florian öffnete.

„Hey." Xabi und Steven standen vor ihm und sahen ihn erwartungsvoll an.

„Hi. Kommt rein."

Sie betraten die Wohnung. Steven umarmte Florian. „He, wie geht es dir? Warum hattest du uns denn nichts gesagt?" Besorgt sah er ihn an.

„Tut mir leid", murmelte Florian. „Ich war zu durcheinander." Steven starrte auf Florians Bauch, der unter seinem Hoodie kaum zu sehen war. „Kommt mit." Florian führte sie ins Wohnzimmer hinüber und setzte sich in einen Sessel. Xabi und Steven nahmen auf der Couch Platz.

„Ich habe mich so sehr gefreut, als Xabi mir davon erzählt hat", sagte Steven aufgeregt. „Vielen Dank für das Foto." Er strahlte über das ganze Gesicht.

Florian sah ihn verwirrt an. „Gefreut?"

„Na klar." Steven sah ihn glücklich an. „Ich habe mir schon immer Kinder gewünscht. Leider hat es mit Alexa nicht geklappt."

„Ah." Florian nickte. „Schön, dass sich wenigstens einer freut."

„Nicht nur einer, ich freue mich auch." Xabi sah ihn aufmunternd an. „Wir bekommen tatsächlich ein Baby. Ich hatte nicht im Traum daran gedacht, dass ich noch Vater werden würde."

Florian seufzte. „Naja, einer von euch ist der Vater. Wer auch immer." Er hob die Schultern.

„Ach, das ist doch ganz egal", fand Steven. „Es ist unser gemeinsames Kind." Er griff nach Xabis Hand und drückte sie. Glücklich sah er ihn an. „Unser Kind", wiederholte er mit einem verzückten Gesichtsausdruck.

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt