Familiengespräche

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Florian war mehr als nervös, als er am nächsten Tag zum Stadion fuhr, um mit Simon Rolfes zu sprechen. Glücklicherweise hatte Simon Zeit genug gehabt um sich daran zu gewöhnen und besprach nun in aller Ruhe mit Florian das weitere Vorgehen.

Nachdem Florian sich mit den Athletiktrainern und der Ernährungsberaterin getroffen hatte, die schon individuelle Fitness- und Ernährungspläne mit ihm durchgegangen waren, ging er zum Konferenzraum, in dem Xabi gerade mit der Mannschaft über die Taktikaufstellung für das kommende Spiel sprach. Als er Florian durch die breite Glasfront sah, die den Raum vom Flur trennte, winkte er ihn herein. Florian schluckte. Er atmete noch einmal tief durch, dann öffnete er die Tür.

„Hallo", begrüßte er seine Teamkollegen und ging zu Xabi nach vorne.

Xabi nickte ihm zu. „Wie ich euch schon mitgeteilt habe, werden wir vorerst auf Florian verzichten müssen", sagte er an das Team gewandt.

„Was ist los?" fragte Rob besorgt. „Hast du dich verletzt?"

Florian schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht." Sein Herz schlug ihm vor Aufregung bis zum Hals. Nervös atmete er noch einmal tief durch, dann sah er auf und sagte mit fester Stimme: „Ich bin schwanger."

Fassungslos starrten ihn alle an. „Im Ernst?" rief Amine als erster.

Florian nickte. „Ja, und es fällt mir sehr schwer, darüber zu reden", sagte er, „deshalb will ich euch jetzt allen zusammen alles darüber sagen. Bitte lasst mich ausreden." Er sah zu den verwirrten Gesichtern vor ihm, die alle nickten. „In Ordnung, zunächst einmal war das nicht geplant, es war ein One-Night-Stand vor vier Monaten und ich bin auch nicht mit dem Vater zusammen. Ehrlich gesagt macht mir die ganze Sache ziemliche Angst. Ich habe keine Ahnung was mich erwartet und wie schnell ich wieder bei euch mitspielen kann. Von daher fände ich es schön, wenn ihr euch irgendwelche dummen Bemerkungen oder Witze darüber verkneifen könntet." Er schluckte, schaffte es aber den anderen in die Augen zu sehen.

Jerry sprang auf und nahm Florian in den Arm. „So eine Scheiße", sagte er und drückte Florian tröstend an sich. „He, keine Sorge, wir sind für dich da."

Erleichtert atmete Florian auf. „Danke."

„Wir können gerne mal Babysitten", rief Lukas.

Florian musste trotz allem lächeln. „Danke."

„Bring das Kind einfach mit zum Training, wir schaffen das schon." Patrik trat ebenfalls zu ihm und schlug ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ich kann dir ein paar Tipps geben, ich habe doch auch schon zwei Kinder. Ist nicht ganz so schwierig."

Erleichtert nickte Florian, dann verabschiedete er sich, um nach Hause zu fahren. Jetzt stand ihm nur noch das Gespräch mit seinen Eltern bevor.

***

Als Xabi und Steven am Abend zusammen im Bett lagen, begannen sie wieder Pläne zu schmieden.

„Wir brauchen eine größere Wohnung", fand Steven. „Wenn Florian mit dem Kind bei uns einzieht brauchen wir mehr Platz. Am besten suchen wir uns ein Haus mit einem großen Garten." Er sah verträumt an die Zimmerdecke. „Dann können wir dort zusammen Fußball spielen. Und wir brauchen eine Schaukel und einen Sandkasten."

Xabi betrachtete ihn lächelnd. Stevies Begeisterung war ansteckend. „Wir könnten auch ein Trampolin aufbauen", schlug er vor. „Natürlich erst, wenn das Kleine etwas älter ist."

„Lass uns gleich morgen nach einem Haus suchen."

Xabi lachte. „Ich muss morgen zum Training. Aber du kannst dich gerne schon mal umsehen." Er kuschelte sich an ihn. „Und jetzt komm her." Er begann ihn zärtlich zu küssen. Steven erwiderte die Küsse, zog Xabi an sich, dann zog er ihm die Boxers hinunter.

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt