Zurück zum Training

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Am nächsten Morgen saßen alle zusammen beim Frühstück. Steven gab Nico die Flasche, Florian aß sein Müsli, Xabi blätterte durch die Zeitung.

„Nico hat mich letzte Nacht dreimal geweckt", sagte Steven verschlafen. „Zur Zeit schläft er recht unruhig." Er sah zu den anderen beiden und grinste. „Ihr scheint ja noch viel Spaß miteinander gehabt zu haben, nicht wahr? Ich konnte euch hören."

Xabi lächelte und trank dann einen Schluck Kaffee. „Oh ja." Er sah zu Florian. „Den hatten wir."

Florian wagte es nicht Steven anzusehen. Hochkonzentriert aß er sein Müsli.

„Ich sehe schon, wir brauchen bald neue Kondome", sagte Steven und griff mit einer Hand nach der Einkaufsliste.

Xabi sah zu Florian. „Was hältst du denn davon, wenn du die Pille nehmen würdest?" fragte er. „Dann wären wir etwas flexibler."

Jetzt sah Florian auf. Nervös sah er von einem zum anderen. „Was?"

Steven nickte. „Gute Idee."

Florian zögerte. „Ach, nur ich? Was ist mit euch?"

Steven und Xabi sahen sich an. „Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird", sagte Steven. „Nicht in unserem Alter."

Florian zögerte noch immer. Ob das wirklich nötig war? Er sah zu Xabi und Steven, die nebeneinander saßen und ihn erwartungsvoll ansahen. Mit einem Male fühlte er sich unwohl. Und unsicher, was seine Rolle in ihrer Beziehung betraf.

„Was ist los?" fragte Xabi.

„Ach." Florian starrte auf seine Schüssel, dann seufzte er. „Mal ehrlich, ich weiß nicht so recht, wo ich überhaupt stehe", gab er zu. Er sah zu Xabi. „Ich weiß doch, dass du Steven liebst, warum soll ich also die Pille nehmen? Manchmal frage ich mich, ob ich nur wegen Nico hier bei euch wohne und damit ihr Abwechslung im Bett habt, oder ob ich euch wirklich etwas bedeute."

Xabi und Steven sahen ihn überrascht an. „Wie kommst du denn darauf?" fragte Xabi. „Es stimmt, Stevie ist die Liebe meines Lebens, aber das heißt nicht, dass du mir gar nichts bedeutest." Er griff über den Tisch nach Florians Hand, sah ihm in die Augen. „Flo. Die letzten Monate waren wunderbar, ich empfinde mehr für dich als nur Freundschaft, und ganz sicher bist du nicht nur wegen Nico und Sex hier bei uns." Er dachte kurz nach, dann grinste er. „Naja, dafür aber auch."

Florian musste gegen seinen Willen lächeln. „Ach ja?"

„Ja", bestätigte auch Steven und lächelte Florian ebenfalls an. „Ich würde ganz sicher nicht mit jemandem schlafen, für den ich nichts empfinde. Natürlich liebe ich Xabi über alles, aber in letzter Zeit würde ich am liebsten ständig mit dir ins Bett gehen. Du bist so wahnsinnig sexy."

Florian wurde rot. Verlegen sah er zur Seite. „Ach ja?"

Steven lächelte ihn an. „Oh ja. Gerne auch mit euch beiden zusammen, aber ab und zu auch mal mit nur einem von euch."

Xabi sah Florian aufmunternd an. „Wieder alles okay?"

Florian sah glücklich zu ihm. „Oh ja, alles bestens."

Steven stellte die leere Flasche zur Seite und ließ Nico aufstoßen. „Prima. Ich freue mich jetzt schon auf heute Nacht." Er zwinkerte Florian zu, dann stand er auf um Nico wickeln zu gehen.

Zufrieden sah Florian zu Xabi. „Kommst du heute Nacht zu uns ins Bett?" fragte er.

Xabi grinste. „Worauf du dich verlassen kannst."

***

An diesem Tag war wieder Training. Erst fuhr Xabi zur Arbeit, am Nachmittag Steven, der von Florian begleitet wurde. Florian machte noch einmal Beckenbodenübungen und danach leichte Gymnastik, während Nico in seinem Kinderwagen schlief.

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt