Lehrstunde

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Im Nebenzimmer lag Florian währenddessen auf der Couch und zitterte vor Kälte. Obwohl er zwei Decken hatte wurde ihm nicht warm. Immer wieder überlegte er, ob er aufstehen und noch etwas Wasser für einen Tee aufkochen sollte, aber er schaffte es einfach nicht aufzustehen. Ohne die Decken würde es noch viel kälter sein.

Irgendwann zwang er sich schließlich doch dazu sich aufzusetzen. Doch als er aufstehen wollte, stieß er mit der Hand gegen eine Flasche, die auf dem Tisch neben ihm stand und mit lautem Poltern auf den Boden fiel. Zum Glück war sie aus Plastik. Stöhnend ließ sich Florian wieder auf den Rücken sinken. Ihm war so kalt.

Plötzlich ging die Schlafzimmertür auf und Steven sah besorgt zu ihm. „Ist alles okay?" fragte er. Die Nachttischlampe im Schlafzimmer war an, so dass Florian ihn halbwegs erkennen konnte.

„Mir ist so kalt", stammelte er.

„Ach ja?" Besorgt kam Steven näher und berührte ihn an der Wange. „Meine Güte, du bist wirklich ganz kalt. Komm mit." Er zog ihn auf die Beine und führte ihn hinter sich her ins Schlafzimmer. „Leg dich hin, wir werden dich wärmen."

Florian sah zu Xabi, der ihm besorgt entgegensah, dann legte er sich neben ihn ins Bett. Xabi deckte ihn zu.

„Alles in Ordnung, Flo?" fragte er. „Komm her." Er schlang seine Arme um ihn, wärmte ihn mit seinem Körper. Zuerst zuckte Florian zusammen, doch dann genoss er es. Steven legte sich auf seine andere Seite und kuschelte sich ebenfalls zu ihm unter die Decke.

„Besser?" fragte er.

Florian seufzte zufrieden auf. „Viel besser."

Steven löschte das Licht. „Dann lasst uns jetzt schlafen."

Schlafen – als ob Florian jetzt noch einschlafen könnte. Er spürte Xabi, der sich von hinten an seinen Rücken gekuschelt hatte, und seinen warmen Atem an seinem Ohr. Vor ihm lag Steven und hatte ihn ebenfalls an sich gedrückt. Etwas nervös schmiegte sich Florian an seine Brust. Ja, ihm wurde endlich warm, aber es war vor allem eine innere Hitze, die ihn plötzlich durchdrang. Hoffentlich bekam er jetzt keine Erektion, das wäre der schlechteste Zeitpunkt dafür. Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus, versuchte nicht zu sehr daran zu denken, dass Xabis Penis direkt an seinem Hintern war. Steven hatte seinen Arm über Florian und auf Xabis Schulter gelegt. Nicht einmal wenn er gewollt hätte, hätte Flo jetzt noch aufstehen können. Aber mal ehrlich: er wollte es auch gar nicht.

Irgendwann waren die anderen beiden eingeschlafen, doch Florian lag noch lange wach, genoss ihre Nähe, bis auch ihn der Schlaf übermannte.

***

Als Florian erwachte war es noch dunkel. Er fühlte sich ziemlich eingequetscht. Blinzelnd versuchte er etwas zu erkennen. Oh, die anderen waren wach und küssten sich, und da er noch immer zwischen ihnen lag waren ihre Köpfe direkt über seinem. Aber was ihn mit einem Mal hellwach werden ließ war Xabis Erektion, die er an seinem Hintern spürte. Florians Herz begann schneller zu schlagen. Was jetzt? Sollte er sich schlafend stellen? Sein Gesicht lag direkt auf Stevens Brust. Er nahm seinen Geruch wahr und konnte ihn erst einmal nicht einordnen. Er roch nicht nach Schweiß, auch nicht nach irgendeinem Parfüm, sondern einfach nur männlich. Und das gefiel ihm. Zufrieden kuschelte er sich etwas näher an ihn, als er auch Stevens Erektion bemerkte. Florians Atem ging schneller, als er spürte, wie er selbst hart wurde.

„Hey." Steven sah zu ihm. „Haben wir dich geweckt?"

Florian sah zu ihm. „Ist schon gut", sagte er.

Xabi beugte sich wieder zu Steven hinüber, forderte einen weiteren Kuss ein. „Komm schon her", murmelte er.

„Ich kann gerne rausgehen", bot Florian an, blieb aber liegen. „Dann habt ihr etwas Privatsphäre."

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt