Ein neuer Job

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In den nächsten Wochen wurde es noch einmal hektisch, die letzten Spieltage der Bundesliga standen an. Xabi motivierte seine Mannschaft, trainierte hart mit ihnen, stimmte sie auf den Endspurt ein. Steven und Florian begleiteten ihn mehrmals pro Woche, beobachteten das Training und hielten sich selbst fit.

Eines Tages joggten die beiden langsam am Trainingsplatz entlang, auf dem gerade die U17 und die U19 trainierten. Florian blieb stehen und atmete tief durch.

„Ich brauche eine Pause", sagte er.

„Willst du was trinken?" fragte Steven.

Florian schüttelte den Kopf. „Geht schon." Er stützte sich mit den Unterarmen auf dem Geländer ab und beobachtete die jungen Spieler vor ihm. Steven, der die Aufgabe übernommen hatte darauf zu achten, dass sich Florian nicht überanstrengte, trat neben ihm, folgte seinem Blick.

„Ziemlich viel los auf dem Platz", stellte er fest. „Sind das zwei Mannschaften?" Er sah zu den Trainern hinüber, die scheinbar Probleme hatten alles zu koordinieren.

„Ja", antwortete Florian. „Der Trainer der U19 hat den Verein vor ein paar Wochen verlassen, seitdem trainiert die Mannschaft größtenteils mit den Profis. Aber jetzt, so kurz vor dem Bundesligafinale, arbeitet Xabi nur mit der A-Mannschaft."

Steven betrachtete die Spieler. Einige von ihnen erkannte er, er erinnerte sich daran, dass er sie in letzter Zeit beim Training von Xabi gesehen hatte. „Da sind einige gute Talente dabei", fand er. „Und jetzt müssen sie bei der U17 mittrainieren?"

Florian nickte. „Nur noch bis Ende der Saison. Soweit ich weiß, wird schon nach einem neuen Trainer gesucht."

Steven dachte nach, dann warf er Florian einen Blick zu. „Willst du weitermachen? Oder reicht es dir für heute?"

„Ich habe genug."

„Okay, dann geh dich umziehen. Ich sehe mal nach, ob ich hier helfen kann." Er betrat den Platz und lief zu den Trainern hinüber, unterhielt sich mit ihnen. Kurz darauf riefen sie die Spieler zu sich und teilten sie auf. Fasziniert beobachtete Florian, wie Steven mit der U19 schließlich zur anderen Seite des Platzes ging und sie Freistöße üben ließ. Er musste lächeln. Steven schien es in letzter Zeit etwas langweilig geworden zu sein, aber so wie es aussah, hatte er gerade eine neue Aufgabe für sich gefunden.

***

Florian hatte geduscht und sich umgezogen, dann ging er durch den Flur zu Xabis Büro, wo dieser gerade seine Sachen in seine Tasche packte. „He, bist du fertig?"

Xabi sah auf. „Für heute ja."

„Kannst du mich mitnehmen?"

Xabi war verwirrt. „Was ist mit Stevie? Du bist doch mit ihm gekommen, oder?"

Florian lachte. „Ich glaube, er hat hier noch ein bisschen was zu tun. Sieh mal nach draußen."

Xabi trat zum Fenster und sah zum Trainingsplatz hinüber, wo Steven noch immer die U19 trainierte. „Was macht er da?" fragte er überrascht.

Florian trat zu ihm. „Er ist als Trainer eingesprungen. Und so wie es aussieht, dauert das noch ein bisschen."

Xabi musste lächeln, als er Steven beobachtete, der ganz in seinem Element war. „Dann soll er noch weitermachen. Na schön, lass uns nach Hause fahren. Wir können auch direkt noch einkaufen gehen und das Abendessen vorbereiten."

„Gerne." Florian folgte ihm zur Tiefgarage.

***

Als Steven an diesem Abend nach Hause kam strahlte er über das ganze Gesicht. „Da sind echt tolle Jungs in der Mannschaft", schwärmte er. „Gute Dribbler, sehr stark am Ball." Er setzte sich zu den anderen an den Tisch und nahm sich vom Abendessen.

Xabi nickte. „Culbreath ist fantastisch, oder Ndi in der Abwehr. Es macht mir auch Spaß mit ihnen zu trainieren, aber im Moment habe ich leider keine Zeit dafür."

Steven strahlte. „Ich habe angeboten sie bis zum Ende der Saison zu betreuen. Oder jedenfalls so lange, bis sie einen neuen Trainer gefunden haben."

„Das klingt toll", fand Xabi. „Freut mich für dich."

„Mich auch." Steven sah zu Florian. „Keine Sorge, sobald das Baby da ist, werde ich mich um euch kümmern."

„Schon gut." Florian nickte. „Wegen mir musst du jetzt noch nicht den ganzen Tag zuhause hocken."

***

Die nächsten Wochen wurden sehr intensiv, doch schließlich war die Saison vorüber und plötzlich hatten alle frei. Xabi erholte sich erst zuhause, dann flog er für ein paar Tage zu seiner Familie nach Spanien, während Steven bei Florian blieb, der sich langsam dem Ende seiner Schwangerschaft näherte und so langsam Panik bekam.

Als Xabi nach vier Tagen zurückkam, hatte Steven aufregende Neuigkeiten. „Xabi, stell dir vor, Bayer Leverkusen hat mir den Posten als Cheftrainer der U19 angeboten", sagte er. „Und ich muss zugeben, dass ich ernsthaft darüber nachdenke anzunehmen."

Xabi sah ihn überrascht an. „Trainer der U19? Bist du dir sicher, dass du das willst?"

„Warum nicht? Okay, es ist nicht Glasgow oder Aston Villa, aber es würde mir Spaß machen. Meine erste Trainerstation war die Jugend von Liverpool, und es würde mich freuen wieder mit jungen Talenten zu arbeiten."

Florian, der bisher schweigend zugehört hatte, sah auf. „Aber ich dachte, du würdest dich um das Baby kümmern", warf er ein.

„Ja." Steven sah geknickt aus. „Das werde ich auch. Aber vielleicht geht ja auch beides." Hoffnungsvoll sah er von Florian zu Xabi.

Xabi seufzte. „Das müssen wir gut planen", fand er. „Lasst uns am besten mit dem Verein reden und die Trainingszeiten absprechen. Vielleicht klappt es ja, dass ich das Kind übernehme, wenn du arbeitest und umgekehrt."

Florian schwieg. Natürlich verstand er, dass Steven nicht nur zuhause herumsitzen wollte, immerhin ging es ja auch um seine Karriere als Trainer, aber er hatte sich bei seinen Planungen bisher auf ihn verlassen gehabt.

„Flo?" Steven sah zu ihm. „Ich mache das nur, wenn es für dich in Ordnung ist. Wenn dir das zu unsicher ist, werde ich absagen."

Florian dachte nach. „Ich weiß nicht so recht", sagte er schließlich. „Naja, am Anfang bin ich ja auch noch zuhause. Und später wird meine Mutter sicher auch gerne einspringen." Er holte tief Luft. „Na schön, von mir aus nimm den Job an."

Steven strahlte. „Danke. Falls es zu stressig wird, werde ich wieder aufhören, diese Option werde ich mir im Vertrag offenhalten, versprochen."

Xabi lächelte. „Dann können wir sicher auch öfters mal gemeinsam unsere Mannschaften trainieren", freute er sich. „Das wird toll. Endlich arbeiten wir wieder zusammen." Er griff nach Stevens Hand und sah ihn zufrieden an.

„Oh ja." Steven beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn zärtlich. „Ich freue mich schon."

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Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt