Offenheit

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Als Florian erwachte war es zwar noch dunkel, aber schon etwas heller als in der Nacht. Er warf einen Blick zum Fenster, wo es schon langsam hell wurde. Es musste noch recht früh am Morgen sein. Nach und nach kam seine Erinnerung zurück und er musste grinsen. Jetzt hatte er den Beweis. Xabi und Steven Gerrard.

Plötzlich öffnete sich die Schlafzimmertür. Florian sah auf. Steven trat verschlafen heraus, nur in seinen Boxers. Als er sah, dass Florian wach war, nickte er ihm zu. „Morgen", murmelte er, dann ging er ins Badezimmer hinüber.

Florian hob den Kopf und sah zum Schlafzimmer hinüber. Steven hatte die Tür weit offenstehen lassen. Er konnte Xabi sehen, der auf dem Bauch mitten im Bett lag und noch schlief. Die Decke verdeckte nur seinen Po, aber soweit Florian es erkennen konnte, war er nackt. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Seine Augen gewöhnten sich immer mehr an die schlechten Lichtverhältnisse. Er konnte die Kleidung der beiden auf dem Boden erkennen, inklusive Xabis Unterwäsche.

Das Quietschen der Badezimmertür ließ Florian zusammenzucken. Er sah zu Steven hinüber, der das Bad wieder verlassen hatte. Seine Haare standen in alle möglichen Richtungen ab, und er gähnte herzhaft hinter vorgehaltener Hand.

„Es ist noch früh", sagte Steven leise. „Schlaf noch ein bisschen."

Florian nickte. „Ja." Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Steven ging wieder ins Schlafzimmer und gab der Tür dabei einen leichten Stoß, doch sie fiel nicht ins Schloss sondern schwang wieder einen kleinen Spalt auf. Gerade weit genug, dass Florian sehen konnte wie Steven vor dem Bett stehenblieb, seine Boxers auszog und sich zu Xabi unter die Decke kuschelte. Florians Herz begann schon wieder schneller zu schlagen. Oh Mann. Doch Xabi murmelte nur etwas im Schlaf, legte einen Arm um Steven, kurz darauf lagen beide wieder ruhig und schliefen weiter. Florian starrte noch lange zu ihnen hinüber, doch sie rührten sich nicht mehr. Irgendwann fielen auch ihm die Augen wieder zu.

***

Als Florian das nächste Mal erwachte, roch es lecker nach Kaffee. Verschlafen setzte er sich auf. Xabi stand in der Kochecke und steckte gerade Toastscheiben in den Toaster. Als er sah, dass er wach war, nickte er ihm zu.

„Guten Morgen, Flo. Hast du gut geschlafen?"

Florian nickte. Erst jetzt sah er Steven, der den Tisch deckte. „Ja, danke." Er gähnte, dann stand er auf und ging ins Badezimmer hinüber. Als er wieder zurückkam, war das Frühstück schon vorbereitet. Er setzte sich zu den anderen an den Tisch.

„Greif zu", sagte Steven.

„Danke." Florian nahm sich einen Toast und schmierte Butter darauf.

„Kaffee?" Xabi hielt ihm die Kanne entgegen.

„Gerne."

Xabi schenkte ihm ein. „Es schneit schon wieder", sagte er. „Wenn das so weitergeht, werden wir noch eingeschneit."

Florian nahm sich die Marmelade. „Das kann doch nicht ewig so weitergehen mit dem Schnee", fand er, war aber insgeheim froh darüber. Irgendwie gefiel es ihm hier mit Xabi und Steven.

„Zum Glück habe ich noch genügend Vorräte für die nächsten Tage." Steven griff sich sein Handy und warf einen Blick auf die Wetter App. „Im Moment ist noch kein Ende des Schnees in Sicht."

Nach dem Frühstück setzten sie sich vor den Fernseher und sahen sich die Lokalnachrichten an. Natürlich ging es hauptsächlich um den Jahrhundertschnee im Großraum Liverpool. Zwar schneite es auch in den anderen Gegenden Englands und auf dem Kontinent ungewöhnlich viel, doch hier schien es am Schlimmsten zu sein. Die Schneepflüge waren im Dauereinsatz, allerdings hauptsächlich auf den Hauptverkehrsstraßen.

Das Geheimnis von Xabi AlonsoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt