Der Tag zog sich ziemlich in die Länge. Endlich war es 15:30 Uhr, das Spiel begann. Florian und Steven saßen zusammen auf der Couch und sahen es sich im Fernsehen an. Es war ein spannendes, intensives Spiel, das zur Halbzeit 2:1 für Leverkusen stand. Und zu Beginn der zweiten Hälfte ging es genauso hektisch weiter, wie es begonnen hatte.
Florian quälte sich auf die Füße und ging ins Badezimmer hinüber. Er fühlte sich nicht gut. Er benutzte die Toilette, dann ging er in die Küche hinüber, um sich eine Flasche Wasser zu holen. Ihm war schwindlig und er... verdammt. Was war das? Ein starker Schmerz durchzuckte ihn. Erschrocken blieb er stehen, hielt sich am Kühlschrank fest. Nach einem Moment war wieder alles in Ordnung. Florian bekam Angst. War das eine Wehe gewesen? Mit klopfendem Herzen ging er ins Wohnzimmer zurück.
„Du hast einen tollen Schuss von Robert Andrich verpasst", sagte Steven. „Aber Baumann konnte parieren."
Florian nickte nur, dann setzte er sich wieder. Der Schmerz hatte sich nicht wiederholt. Erleichtert trank er einen Schluck.
Ein paar Minuten später kam ein neuer Schmerz. Florian krallte sich in der Armlehne des Sofas fest, atmete tief durch. Steven warf ihm einen Blick zu.
„Alles okay?" fragte er besorgt.
Florian nickte. „Alles bestens", behauptete er und zwang sich zu einem Lächeln.
„Na schön." Misstrauisch beobachtete Steven ihn für einen Moment, dann sah er wieder zum Fernseher.
Florian versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Es war seltsam, die ganzen letzten Tage hatte er den Beginn der Geburt herbeigesehnt, doch nun, da es scheinbar ernst wurde, bekam er Angst. Nicht so sehr vor der Geburt, eher vor der Verantwortung, die er plötzlich haben würde. Vielleicht konnte er die Wehen einfach ignorieren. Im Moment hatte er sowieso keine Zeit dafür, erst wenn Xabi wieder zurück war.
Der nächste Schmerz durchzuckte ihn. Florian warf einen Blick auf die Uhr, wartete ab. Der Schmerz verging. Nach einer Weile kam eine neue Wehe. Er sah wieder zur Uhr. 8 Minuten Abstand. Er sah zum Fernseher. Das Spiel ging noch 17 Minuten, das würde er noch durchhalten.
„Tor!" rief Steven plötzlich begeistert, doch Florian bekam es kaum mit. Er bekam nur ganz nebenher mit, wie seine Teamkollegen sich auf dem Platz umarmten. Eine neue Wehe kam und Flo biss die Zähne zusammen.
Noch drei Minuten bis zum Ende des Spiels. Florian beugte sich nach vorne, es wurde immer schwieriger die Wehen zu veratmen.
„Flo? Flo, was ist los?" Alarmiert sah Steven zu ihm hinüber. „Hast du etwa eine Wehe?"
Florian sah ihn mit zusammengebissenen Zähnen an und nickte. „Ich glaube schon", keuchte er schließlich. „Ich glaube es geht los."
Erschrocken sprang Steven auf. „Wie lange geht das schon so?" fragte er. „Du siehst schon eine ganze Weile so blass aus."
„Seit Beginn der zweiten Halbzeit", stöhnte Florian auf.
„Scheiße! Warum hast du nichts gesagt?" Steven lief ziellos durch den Raum. „Okay, wir müssen ins Krankenhaus. Ich werde dort anrufen und uns ankündigen. Und dann müssen wir Xabi Bescheid geben." Er sah zum Fernseher. Das Spiel war fast vorüber. „Ich kümmere mich um alles." Er griff sich sein Telefon und rief in der Klinik an, während Florian sich in den Flur schleppte und seine Schuhe anzog.
***
Zufrieden verließ Xabi die Kabine seiner Mannschaft und ging zum Konferenzsaal hinüber, wo gleich die Pressekonferenz nach dem Spiel stattfinden würde. Simon Rolfes ging neben ihm und wirkte sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Spiels. Vor der Tür trafen sie auf Pellegrino Matarazzo, den Trainer von Hoffenheim.
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Das Geheimnis von Xabi Alonso
FanfictionFlorian Wirtz will es wissen: Läuft da was zwischen Xabi Alonso und Steven Gerrard? Oder hat er eine Chance bei ihm?