Mondlicht

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Jara
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Ich saß schweigend vor meine Hausaufgaben, immer wieder schaute ich auf die alte Uhr.
Es war 14:20 und ich wollte um 14:30 loslaufen zu Lydia.
Nervös wartete ich auf den erlösenden Gong. Meine Tante war in der Hinsicht sehr streng, ich durfte nicht vor 14:30 aus dem Haus,denn sie dachte bis dahin habe ich alle Hausaufgaben gemacht.
Es ertönte der Gong und ich sprang auf, schnappte mir meine Tasche und rannte zur Haustür.
Zwei Straßen weiter blieb ich vor einem unscheinbaren Holzhaus stehen. Ich öffnete das kleine Gartentürchen und lief langsam den Pfad entlang, der durch den Garten zu Haustür gezogen wurden war. Vor der Haustür blieb ich stehen und klopfte. Eine Frau mit Brille machte mir auf. " Hallo du musst Jana sein, es freut mich das du Lydia besuchst "
In meinem Kopf kreisten wilde Gedanken: war das Lydias Mutter? Hatte sie mich wirklich Jana genannt? Was war das für eine seltsame Brille mit Runden Gläsern? Wo war Lydia?
" Äh Hallo " brachte ich schließlich raus. Endlich hörte man im Hintergrund, dass sich Schritte näherten. " Mama !! Geh bitte . " Lydia kam zum Vorschein und begrüßte mich. Wir gingen rein und ich sah das dieses Haus voller Bilder hing. Alte Männer oder ganze Familien, manche Bilder sahen wertvoll aus andere als hätte man sie gefunden. Ein komisches Gefühl breitete sich in meiner Magenhöhle aus, irgendwie war es gruselig. Wer hing fremde Bilder in sein Haus? Oder waren das gar keine Fremden?
Lydia drehte sich um, und sah wie ich fragend die Bilder anschaute. Sie legte die Hand auf meine Schulter und sagte:" das sind die Bilder die Mama zum Arbeiten braucht, sie ist sozusagen Bilddocktor, aber das ist nicht so wichtig. Komm ich zeig dir mein Zimmer. " schnellen Schrittes folgte ich ihr. Ihr Zimmer war klein aber schön. Überall hingen selbst gemalte Bilder und neben ihrem Bett stand ein wunderschöner Strauß Blumen , den Jara auf einem noch nicht beendeten Bild, wiedererkannte. Lydia setzte sich auf einen Holzstuhl, welchen sie selber bemalt hatte. Blumenranken mit weißen Blüten hangelten sich über den ganzen Stuhl, es war fast so als ob sie Hoffnung gaben, denn als ich genauer hinsah erkannte ich die weißen Blüten auf fast jedem Bild. "Du kannst aber gut malen" sagte ich zu Lydia. " danke " antwortete Lydia und auf ihren Wangen kam eine leichte röte zum Vorschein. Sie setzte sich auf ihr Bett und ich sagte zur ihr : " Du magst Blumen, oder ?" " Ja, sie sind wunderbar, es gibt soviel verschiedene und keine ist wie die andere , so wie wir Menschen." Ich sah erstaunt die Bilder an, so hatte ich Blumen noch nie betrachtet. Lydia hatte recht, Blumen waren uns Menschen wirklich ähnlich.  Lydia und ich redeten noch viel über den neusten Tratsch und ich erfuhr einige interessante Dinge von ihr, zum Beispiel dass die Blonden Tussies beste Freundinnen waren und ihre "Anführerin" Melissa war und das alle Mädchen der Schule auf Flynn standen, nur sie und die Streberinnen nicht. Gegen sieben Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause.

" Alles war dunkel und ein Mädchen wandelte im Mondlicht. Sie rannte in einen dunklen Wald rein. Immer wieder drehte sie sich um, als ob sie befürchtete verfolgt zu werden. Jeder Schritt wurde weiter und schneller. Doch es war nichts zu sehen, nur das rascheln der Äste im Wind und das Knirschen der Blätter unter den Füßen des Mädchens war zu hören. Plötzlich sauste ein Pfeil an dem Ohr des Mädchens vorbei und Blut tropfte herunter. Mit geballten Fäusten rannte sie weiter. Immer öfter sausten Pfeile an ihr vorbei . In der Ferne erschien ein Licht und zum letzten Mal erhöhte das Mädchen die Geschwindigkeit.  Die unsichtbaren Verfolger schienen immer mehr zu werden, da nun doppelt so viele Pfeile durch die Luft sausten. Blut tropfte nicht nur vom Ohr runter, sondern auch von ihrer Hüfte. "

                                                                                                                                                                                       Ich wachte verschwitzt auf und stöhnte erleichtert auf , als ich bemerkte dass alles nur ein Traum gewesen war. Es war 1 Uhr 23. Langsam setzte ich mich aufrecht hin. So einen Trau hatte ich noch nie gehabt. Es war kein richtiger Albtraum und dennoch hatte ich ein mulmiges Gefühl dabei. Ich schlug meine Decke zurück und lief zum Fenster und öffnete es. Draußen rührte sich nichts und ich hörte weder den Wind wehen, noch hörte ich wie ein Tier sich bewegte. Ich schloss das Fenster wieder und legte mich zurück in Bett.

Am nächsten Tag nach der Schule ging ich zum Bäcker und holte für Emilia, Charls und mich Brot. Ich lief den Weg zu unserem Haus entlang und als ich gerade unser Gartentor aufmachen wollte, hörte ich jemanden hinter mir reden. Melissa und ihre Freundin Blanca liefen die Straße entlang. Sie hatten mich nicht bemerkt und so konnte ich zuhören was sie sagten.                                                                                     " Ach Blanca was habe ich falsch ................ Ich musste einfach wie hätte ich es ihm sonst sagen sollen?" " ............... denke er wird es verstehen. Ist es wirklich so ........, Melissa" " Ja ich konnte nicht anders......... und dass er heute nicht zur Schule gekommen ist, ist so dep......"Erstaunt  hob ich meine Augenbraue, ich hatte zwar nicht alles verstanden, doch die beiden hatten wohl was wichtiges zu Besprechen.  Melissa sah ziemlich fertig aus. Noch in Gedanken vertieft schloss ich die Tür auf. " Bin wieder da " rief ich den langen Flur entlang und als Antwort bekam ich " Hallo Jara, wie war dein Schultag? " lustlos antwortete ich auf die Frage Gut und zog meine Jacke aus.. Das Brot legte ich auf den Küchentisch und schnappte mir eine Birne. In meinem Zimmer setzte ich mich an den Tisch der in der Ecke stand und fing an mit den Hausaufgaben.

Das Licht des SchattensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt