Firestone

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Hallo Leudiiiiiiiis! ;-)
Ich hab euch hier mal ein, meiner Meinung nach, sehr schönes Lied eingefügt. Der Großteil von euch kennt es wahrscheinlich schon. Aber wenn ihr wollt, könnt ihr es natürlich beim Lesen hören. Und wie immer kommentieren, kommentieren, kommentieren....:-)
Lg
Silverstreams&Miminewyork

Flynn
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Ich konnte nicht leugnen, dass ich ziemlich nervös war, als ich mich aufmachte, um Melissa zu treffen. Doch ich versuchte so cool wie nur möglich zu wirken. Ich bog um die Ecke auf die Hauptstraße ab, die von dem Tor in die Stadt führte. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu unserem flüchtig vereinbarten Treffpunkt. Mit jedem Schritt, dem ich mich dem Tor näherte, wurde ich unsicherer. War das richtig, was ich hier tat? Ich liebte sie doch gar nicht, oder? Diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf, als am Ende der Straße das Stadttor auftauchte und mir klar wurde, dass es für einen Rückzieher eh schon zu spät war. Ich straffte meine Schultern und legte auch noch die letzten Meter zurück, während ich versuchte, das schlechte Gewissen, das an mir nagte zu vergessen. An der Stadtmauer lehnte eine Gestalt im schützenden Schatten, denn die Sonne knallte heute erbarmungslos vom Himmel hinab. Ich lief auf die Person und erkannte, wie schon erwartet, Melissa Herriet. "Hey", begrüßte ich sie und war überrascht darüber, wie fest meine Stimme klang. Ich Lächeln schlich sich auf Melissas Gesicht und sie sagte: "Naa? Du wolltest mir etwas zeigen?" Mit einem vielsagenden Grinsen nickte ich und wies sie an: "Komm mit!" Mit diesen Worten lief ich los, ohne mich noch einmal zu Melissa umzudrehen. Wir passierten das Stadttor und liefen über die endlosen Wiesen und Felder Richtung Mirbom-Wald. Auch dort waren Simon und ich oft gewesen und hatten viele schöne Plätze entdeckt. Mit einem Blick auf Melissa stellte ich fest, dass sie ziemlich verwirrt war. Ich schmunzelte in mich hinein. Die feine Mrs. Herriet war wohl noch nie hier draußen in den mehr oder weniger wilden Landen gewesen. Sie kannte diese Welt nur aus Erzählungen. Die Welt der Bauern und Landstreicher. Der Rumtreiber und derer, die auf ein Leben in der Stadt keinen Wert legten. Ich spürte, wie bei diesen Gedanken leichter Zorn in mir aufstieg. Doch ich schlug mir ihn schnell wieder aus und konzentrierte mich wieder auf den Weg vor mir. "Flynn, wie weit müssen wir denn jetzt noch laufen? Meine Füße tun schon weh!", nörgelte Melissa hinter mir. Belustigt genervt verdrehte ich die Augen. "Nicht mehr lange", antwortete ich. Kurze Zeit später betraten wir den angenehm kühlen Wald und sofort schlug mir der vertraute Geruch aus all den vergangenen Sommern entgegen. Skeptisch sah Melissa sich um. "Komm", forderte ich sie auf und, ohne nach zu denken griff ich nach ihrer Hand und zog sie mit mir. Ich spürte, wie ein leichtes Prickeln von meiner Hand ausging und langsam meinen Arm hinaufstieg. Ein wohliges Prickeln. Vielleicht baute ich ja doch noch Gefühle für meine Klassemkameradin auf. Nachdem wir einige Hindernisse überklettert und dabei auch Tiere erschreckt hatten, kamen wir an unserem Ziel an. Ein kleiner See, mitten im Wald. Simon und ich hatten ihn vor einigen Jahren gefunden. Am Ufer wuchs eine alte Weide, von der ein dicker Ast direkt über den See gewachsen war. Dort konnte man sich hinsetzten und die Ruhe des Waldes genießen, wobei man hin und wieder einen Frosch oder einen Fisch beobachten konnte. Mit einem kaum merklichen Lächeln auf den Lippen führte ich Melissa gerade zu diesem Baum und wies sie an, hinauf zu klettern. Sie sah mich zuerst skeptisch an, doch dann kam sie meiner Bitte nach. Als sie saß kletterte ich neben sie und beobachtete zufrieden, wie ihr Gesichtsausdruck verträumt wurde bei dem Anblick der sich spiegelnden Sonnenstrahlen auf dem trüben Wasser und dem tief hängenden Blätterdach der umstehenden Bäume. "Es ist wunderschön!", hauchte sie und ich hatte das Gefühl, dass sie das eher zu sich gesagt hatte als zu mir. "Schöner, als du gedacht hast?", hakte ich mit einem breiten Grinsen nach. Erschrocken fuhr sie zu mir herum, nickte dann aber zerknirscht. Ich lachte und rückte noch ein Stückchen näher an sie heran. Zögerlich legte ich meinen Arm um sie. Sofort schmiegte sie sich an meine Schulter. Dies löste ein unerklärliches Gefühl in mir aus. Ein Gefühl, das ich selbst nicht deuten konnte.... war es Glück? Ein schlechtes Gewissen? Aber wenn, weswegen? Ich beschloss diese Fragen, erst mal auf sich beruhen zu lassen und genoss die Zeit mit Melissa an einem meiner Lieblingsorte.

Grübelnd lag ich in meinem Bett. Das Date vom vergangenen Tag wollte einfach nicht aus meinem Kopf gehen. Es war eigentlich ganz schön gewesen, bis ein Kaninchen aus dem Dickicht neben uns gesprungen ist. Sie hatte sich ziemlich erschrocken und laut gekreischt. Diese Situation hatte mich endgültig nachdenklich gestimmt. War Melissa überhaubt die Richtige für mich? Fest stand, dass wir jetzt zusammen waren und spätenstes Morgen wüsste die ganze Schule bescheid. Melissa hatte mich gefragt, als ich sie an ihrer Haustür abgeliefert hatte. Ich war so überrumpelt gewesen, dass ich einfach zugestimmt habe. Jetzt zermartete ich mir den Kopf, weil ich nicht wusste, ob dies die richtige Entscheidung gewesen war. Diese Gedanken hielten mich ziemlich lange wach, doch irgendwann musste ich wohl einfach eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete, schienen schon die ersten Sonnenstrahlen durch das offene Fenster in mein zimmer und blendeten mich, sodass ich die Augen zukneifen musste. Grummelnd raffte ich mich auf, um dann mit gemischten Gefühlen in die Schule zu gehen.

"Mist, wenn ich mich jetzt nicht beeile, komme ich zu spät in Mr. Monroses Unterricht!", dachte ich als ich hektisch durch die Gänge unserer Schule raste und mich dabei durch immer weniger werdene Schülemassen drängeln, denn so langsam mussten sich alle in ihren Klassen befinden. In einem atemberaubenden Tempo raste ich die Treppen hinauf und knallte fast mit Mrs. Solzek zusammen. Gerade so eben konnte ich noch einen Sprung zur Seite machen, während die Lehrerin, einen riesigen Bücherstapel auf den Händen baloncierend, an mir vorbei humpelte. Schnell rannte ich weiter, um einer Man-soll-auf-den-Gängen-nicht-rennen-Stantpauke aus dem Weg zu gehen. Gehetzt bog ich um die letzte Ecke und stellte erleichtert fest, dass die Tür unseres Klassenzimmers noch offen stand. Mr. Monrose war also noch nicht da. Atemlos blieb ich stehen, um erst einmal Luft zu holen, als mein Blick auf die Wand vor mir fiel. Verwirrt runzelte ich die Stirn, als ich sah, dass jemand etwas mit Pinsel auf die weiße Wand geschrieben hatte. Ich kniff die Augen zusammen, um es besser lesen zu können und erstarrte:

Ihr habt eine Aufgabe zu erfüllen!!!

Das Licht des SchattensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt