Ich ließ mich benommen in meine Bett fallen. Ich hatte das Gefühl mein Kopf würde jeden Moment anfangen zu brodeln und danach explodieren.Lange Zeit lag ich einfach nur da und habe versucht die Schmerzen zu verdrängen.
Wilde Gedanken kreisten durch Kopf. Immer wieder sah ich das Gesicht meiner Mutter vor mir. Sie war wunderschön und fast genauso gekleidet gewesen wie ich, ein langes rotes Kleid brachte ihr Augen zum Strahlen, doch irgendetwas war anders gewesen, sie hatte traurig und erschöpft gewirkt. Sonst war sie immer fröhlich gewesen. Das letzte Mal wo ich sie so traurig gesehen habe war der Tag als wir erfahren hatten das Papa weg musste.
Das konnte alles nicht sein. Ich schlug mir leicht auf die Stirn. Ich konnte doch nicht von einem Idioten und meiner Mutter träume. Doch es war so real gewesen. Ich sagte leise zu mir " Jara du spinnst doch, das war ein Traum. Dass Flynn auch umgefallen ist war zufällig!" Ich drehte mich auf meine Seite. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich. Schnell setzte ich mich aufrecht hin. Ich zog mein Pullover hoch und sah einen großen Bluterguss. Der muss wohl beim fallen passiert sein. Bei dieser Gelegenheit zog ich mich sofort um. Ich schlüpfte in ein bequemes viel zu langes Hemd, welches ich noch von meinem Vater hatte. Er war so groß gewesen, dass ich wahrscheinlich noch in 5 Jahren darin passe. Es war einer meiner einzigen Erinnerungen von meinen Eltern. Ich legte mich in mein Bett und versank im Land der Träume.Es war dunkel gewesen. Ich saß in auf meinem Bett und hörte gespannt den Erzählungen meiner Mutter zu. Jeden Abend laß sie mir eine Geschichte vor. Doch an diese Geschichte erinnerte ich mich nicht. " Vertraue dir. Du kannst alles Schaffen was für dein Herz das richtige ist. Doch vergiss nicht. Hinter jedem Wort steht ein anderes. Pass auf das du nicht immer auf das vordere achtest, sieh in das Innere. Lass dich von deinem Herz leiten und wähle nicht den falschen Weg, denn du wirst in Versuchung geraten." Langsam verblasste meine Mutter vor mir. " Was Tod ist ist Tod " sagte sie und verschwand. Ich fing an zu weinen und rief sie. Mit einem Blick in die Dunkelheit, breitete sich in meinem Körper das Gefühl aus, dass etwas fehlt. Eine tief leere war nun an Stelle von Herz und Seele zu sehen. Ich wollte das alles nicht war haben.
" Jara! Jara ! Es ist alles Gut. " ich öffnete ruckartig meine Augen. Die Wärme Hand auf meiner Schulter ließen mich in die reale Welt zurück kommen. Ich spürte eine schweiß Träne an meiner Schläfe runter laufen. Meine Onkel hatte einen kalten Lappen geholt und ihn mit Wasser befeuchtet. " es... war ... ar .... Ma...m..a " ich stotterte vor mich hin. " Es wird alles gut" meine Tante legte mir die Decke über die Brust und den Lappen auf die Stirn. Sie sagte mir " Versuch zu schlafen. " ich konnte nur noch erwidern dass es doch schon fünf war, doch sie meinte sie kümmert sich darum.
Ich fiel in einen unruhigen Schlaf und träumte von all möglichen und war als ich aufwachte immer noch Tod müde.
Ich stand auf und machte mich auf den Weg in die Küche. Dort hatte mir Tante Emilia einen Zettel geschrieben
Hallo Jara
Wenn du das hier ließt, hoffe ich das es dir besser geht.
Im Vorratsschrank steht Wärme Tauglim Milch und ein Topf Suppe
Für dich
Komme heute Abend zurück
Gute Besserung EmiliaIch faltete das Blatt ordentlich und legte es auf den Küchentisch. Mit langsamen Schritten, denn ich war immernoch nicht ganz Fitt, holte ich mir die besagten Sachen und setzte mich in mein Bett. Es war 13:54 und ich war gerade dabei zu Essen.
Durch die warme Suppe fühlte ich mich schon viel besser. Trotzdem hielt ich es für klug heute nicht so viel zu machen. Ich legte mich zurück in mein Bett und fing an zu lesen. In dem kleinen Bücherregal in meinem Zimmer hatte ich ein interessantes Buch gefunden: Lange Zeit bevor DAS passierte
Ich fand es klang irgendwie spannend. Als ich den ersten Abschnitt gelesen hatte, machte ich es mir noch mal so richtig gemütlich.
Unendliche Weiten. Versteckte Winkel. Gnadenlose Abgründe. Dunkle Tiefen. Unsere Welt wird von zwei Uhrmächten regiert. Licht und Schatten. Seit je her steht das Licht für die schönen Dinge im Leben, für die Freude, für die Versöhnung. Ein Babylachen, Sonnenstrahlen, die durch das dichte Blattwerk der Bäume fallen, sich in Tausende Partikel auflösen, der feste Händedruck deines Opas, der Ausblick auf das weite Meer. All das macht unser Leben lebenswert, erfüllt uns mit Freude. Und dann gibt es da noch die Schatten die auf unseren Lebensweg fallen. Oftmals wird der Tod mit der Dunkelheit verbunden. Wenn es dunkel ist sehen wir nichts mehr, wir werden blind. Und genau das ist es vor dem sich alle fürchten. Denn die Menschheit lebt nach dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" , auch wenn wir es uns nicht eingestehen wollen. Wir verlernen so das positive Denken. Sobald ein Schatten auf unser Herz fällt, gibt es nur noch Gram in unserem Leben. Die Angst vor der Dunkelheit ist uns buchstäblich in die Wiege gelegt worden. Doch man muss es mal von der ganz anderen Seite betrachten. Im Schlaf umgibt uns die Dunkelheit, behütet uns. Trotz all unserem Hass und unserem Mistrauen der Dunkelheit gegenüber. Licht und Schatten ergänzen sich. Schattenspiele auf der lichtüberfluteten Wand. Sie können sehr faszinierend für uns sein.Ich laß den ganzen Tag über und konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es war so faszinierend.
Als es an der Tür klopfte und ich das Buch wohl oder übel Weg legen musste, ging ich noch im Pyjama zur Haustür. Meine Augen weiteten sich als ich sah wer dort stand. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren. Es war niemand anderes als Melissa. Sie musterte mich und ich sah verlegen an mir runter. " äh... Hallo " begann ich. " Denk nicht das wir auf deine Show reingefallen sind. Kurz nach jemanden umzukippen um nicht in die Schule zu müssen ist echt das letzte. " Melissa drehte sich um und ging mit hoch erhobenen Kopf in Richtung Villenviertel.
So wirkte ich also auf meine neue Klasse.
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Das Licht des Schattens
FantezieWas ist wenn Licht und Schatten sich treffen? Seit Anbeginn der Zeit ist das Gesetz in den Stein gemeißelt. Das Gesetz des Guten und Bösen. Doch was, wenn die Menschheit sich geirrt hat? Wenn die Schatten nicht von Grund auf böse sind und das Licht...