Flynn
----------------------------Als ich nach dem Unterricht von meinem Platz aufstand, fühlte ich mich irgendwie benommen, wie in Trance. Reflexartig schüttelte ich meinen Kopf, um wieder klar sehen zu können. Ein Blick und ich wusste, dass es meinen Klassenkameraden ähnlich zu ergehen schien. Schwankend lief ich zur Tür. Ich musste jetzt ganz schnell an die frische Luft! Am Rande nahm ich wahr, dass Simon mir folgte. Als ich vir die Tür trat, fiel mir ein, dass ich eine entscheidende Sache vergessen hatte. Es regnete immer noch wie aus Kübeln. Trotzden trat ich einen Schritt nach draußen, um die angenehm kühle Luft in meine Lungen zu saugen. Das dabei dicke Regentropfen auf meinen Schuhen zersprangen, war mir gerade reichlich egal. "Diese Stunde war irgendwie merkwürdig...", sagte ich an Simon gewandt. Dieser warf mir einen verwunderten Blick zu und widersprach: "Wie kommst du darauf? Ich fand die Stunde ziemlich normal.... Diese Ms. Jones ist schon irgendwie beeindruckend...." Ich spürte wie bei diesen Worten Ekel in mir hoch stieg. Ich wusste nicht wieso und was, aber irgendetwas war gewaltig komisch an dieser Sache. Obwohl mein Bauchgefühl mir etwas anderes sagte, redete ich mir ein, dass dies wahrscheinlich eh wieder nur eine der vielen Einbildungen, die ich in letzter Zeit häufiger zu haben schien, war.
Ein alter Mann kam auf mich zu. "Du darfst niemandem vertrauen! Glaube nur dir selbst!!!" Seine Stimme dröhnte in meinem Kopf, verursachte mir Kopfschmerzen. Um mich herum war merkwürdige Leere. Eine undefenierbare Leere. Entsetzt wich ich einen Schritt vor dem Mann zurück, doch dieser lachte nur. Kalt und dunkel. "Du kannst nicht vor uns fliehen, wir werden den Rest deines Lebens über jeden einzelnen deiner Schritte wachen, dass du uns auch ja keine Fehler machst! Du musst diese Jara vergessen, sonst wird nicht nur du, sondern auch die ganzr Welt ein riesiges Problem bekommen!!!", ermahnte er mich. Doch diese Worte fühlten sich so falsch an... Der Blick mit dem der unbekannte Mann mich durchbohrte verursachte eine Gänsehaut auf meinem Rücken. "Hör nicht darauf, was er sagt, folge nur dem, was dein Herz dir sagt! Kein habgirieger Herrscher kann und darf deine Entscheidungen treffen!", ertönte plötzlich eine sanfte Frauenstimme in meinem Kopf. Ich fuhr herum, um zu sehen, wo diese Frau war, der diese wunderbar weiche Stimme gehörte.... doch da war nichts. Statdessen hörte ich nur noch das hönische Lachen des unheimligen Mannes, der Unmengen an Autorität ausstrahlte...
"Flynn? Wach auf! FLYNN BENSON!!!", das aufgebrachte Geschimpfe meiner Freundin riss mich aus meinem kleinen Nickerchen. Stöhnend hielt ich mir den Kopf und fragte zähneknirschend: "Warum schreist du denn so???" Entrüstet richtet sich Melissa auf, die bis eben noch in meinem Schoß gelegen hatte. Nach der Schule waren wir wieder hierher an den See gegangen, um uns ein wenig zu entspannen und die lästigen Gedanken des Alltages zu vertreiben. Zumindest hatte ich gedacht, dass wir das hier konnten, doch kaun war ich einmal eingenickt, quälten mich schon wieder die Albträume. Melissa sah mich ziemlich vorwurfsvoll an. "Du hast im Schlaf geredet!", ihre Stimme klang gefährlich ruhig. Ich runzelte die Stirn, unwissend, was nun folgen würde. "Was ist eigentlich mit dieser Jara?!" Sie spuckte diesen förmlich aus, als wäre es irgendein Schimpfwort. Ich stöhnte auf. "Nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest..." "So?!", ihre Stimme war zu einem Zischen geworden, das nichts gutes verhieß, "Wieso sprichst du dann im Schlaf ihren Namen?!" Ich wollte was sagen, doch sie schnitt mir das Wort ab: "Ich habe schon vor einiger Zeit gemerkt, dass euch irgendetwas verbindet! Und was auch immer es ist, es wäre besser, wenn du es mir sagst, Flynn Benson, und zwar JETZT!" Hilflos rang ich mit den Händen. Ich wusste ja selber nicht, was los war... wie sollte ich das dann Melissa erklären?! Ich winkte ab und behauptete: "Es ist wirklich nichts! Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen!" Ich sah ihr tief in die Augen und setzte ein versöhnliches Lächeln auf. Melissa schnaubte, doch ich war mir sicher, dass ihre Gesichtszüge sich langsam wieder entspannten. Innerlich atmete ich erleichtert auf. Ich beugte much vor, um Melissa einen Kuss zu geben, doch als sich unsere Lippen berührten durchzuckte ein heftiger Blitz meinen Körper. Grellez Licht blendete mein inneres Auge und eine Stimme in meinem Kopf dröhnte so entsetzlich laut, dass ich das Gefühl hatte, mein Schädel würde zerspringen: "Denk an deine Aufgabe!!!" Panisch löste ich mich von Melissa. Mein Atem ging schnell und flach. An Melissas Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass mir die Panik anzusehen war. Mit gerunzelter Stirn legte sie beruhigend ihre Hand auf meinen Oberschenkel. Langsan beruhigte sich mein rasendes Herz wieder. Mit dem sich senkenden Puls keimte ein erbitterter Entschluss in mir auf. "Ich muss los!", sagte ich zu Melissa und verabschiedete mich mit einem flüchtigen Kuss. Bevor sie irgendwie protestieren konnte, war ich aufgesprungen und eilte Richtung Stadt zurück.
Ich konnte mein Zittern nicht unterdrücken, als ich an due schwere Holztür von Mr. und Mrs. Alison klopfte. Eine etwas ältere, sehr symphatisch wirkende Dame öffnete mir. Sie schien etwas überrascht, als sue mich sah. Mit meinem freundlichsten Lächeln erklärte ich: "Guten Tag, sie müssen Mrs. Alison sein! Mein Name ist Flynn, ihre Nichte geht mit mir in eine Klasse und wir müssen zusammen eine Präsentation vorbereiten. Ich hab mir dagen lassen, dass sie hier bei ihnen lebt." Die Dame nickte bloß, wohl etwas überrumpelt. Doch dann sagte sie schließlich: "Jara müsste auf ihrem Zimmer sein. Ich führe dich hin, wenn du magst." Ich nickte, doch innerlich betete ich zum Himmel, dass Jara mich nicht gleich wieder raus schicken würde. Ihr Tante führte mich durch einen düsteren Flur. Das Dämmerlicht hier wollte mir nicht so ganz gefallen. Unruhig huschten meine Augen über die Wände, die mit unheimlichen Schatten überzogen waren. Instinktiv lief ich einen Schritt schneller. Mrs. Alison blieb an einer Tür ganz am Ende des Ganges stehen und klopfte an. "Jara, Liebling, du hast Besuch!", rief sie. Dann bedeutete sie mir mit einem Lächeln einzutreten. Ich lächelte gequält zurück und drückte, hoffend, dass man meine zitternden Finger nicht sehen konnte, die Klinke. Lautlos schwang sie auf. Jaras Zimmer war genau wie der Rest des Hauses ziemlich düster, die Vorhänge wareb zugezogen und nur eine einzige Kerze brannte auf einem Neumodischen Kostatisch. Auf einem Stuhl davor saß Jara und sah mich so verwundert an, wie es nur ging. Ich schluckte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
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Das Licht des Schattens
FantasyWas ist wenn Licht und Schatten sich treffen? Seit Anbeginn der Zeit ist das Gesetz in den Stein gemeißelt. Das Gesetz des Guten und Bösen. Doch was, wenn die Menschheit sich geirrt hat? Wenn die Schatten nicht von Grund auf böse sind und das Licht...