#17

47 7 0
                                    

Und dann wäre alles gut. Wie bei Filmen.
Ein Happy End...

... Ich habe gezählt.

Seit dem ich wieder Stimmen hören kann sind vermutlich vier Tage vergangen.

Dieser Felix war jeden dieser Tage da. Er hat immer mit mir geredet, mir erzählt was passiert.

Er sagt, dass draußen die Blumen schön wachsen und dass es ein sehr heißer Sommer ist.

Hier in meinem Zimmer merke ich davon nichts.
Hier ist es kühl.
Denke ich zumindest.
Ich weiß nicht wie sich Hitze anfühlt.
Vielleicht weiß ich es schon, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.

Ich weiß nur, dass es in meinem Leben Ina, Noah, David, Felix und meine Eltern gibt.
Wie sie aussehen weiß ich nicht mehr genau.
Ich weiß auch nicht mehr wo ich wohne, wie ich aussehe und ob ich nett oder gemein bin.

Muss ich mich wieder neu kennenlernen?

Felix hat gesagt nach diesem Unfall sei es mir den Umständen entsprechend gut gegangen.
Doch als ich auf das Klo gegangen war muss ich wohl umgekippt und nicht mehr aufgewacht sein.

Warum?

Die Ärzte wollen Felix nicht sagen warum ich ins Koma gefallen war.

Aber ich würde es gerne erfahren.

Mir steht das doch zu, oder?!

So eine ungerechte Welt!

Kann nicht ein Arzt mir einfach sagen was ich habe?

.
.
.

Oh...

Jetzt kommt jemand in mein Zimmer.

Bestimmt Felix.

"Thomas... Ich weiß nicht, ob ich das kann...", spricht eine Frauen-Stimme.

Thomas?

Wer ist das denn?!

"Sarah, wir schaffen das zusammen. Gemeinsam gehen wir durch dick und dünn. Das haben wir uns versprochen und ich werde nie etwas anderes tun.", antwortet eine Männer-Stimme.

Wer sind diese Leute?

Und warum kommen die in mein Zimmer?

Hallo?

Kann mir das jemand erklären?

Irgendjemand?

"Denkst du... Denkst du sie erkennt uns noch? Nach dieser langen Zeit ist das nichz selbstverständlich...", schluchzt die Frauen-Stimme.

Nein ich kenne diese Leute nicht!

Warum sollte ich sie den kennen?

Geht weg, verdammt!

Lasst mich!

Geht weg!

"Thomas warum piepst das Gerät so schnell? Habe ich etwas falsches gesagt?"

Ja!

Haben Sie!

Geht weg!

Lasst mich in Ruhe!

...

Na endlich!

Es kommt wieder jemand in mein Zimmer.

Bestimmt schicken sie diese Leute hier weg von mir.

"Guten Tag, Sie sind Sarah und Thomas Berger? Die Eltern unserer Patientin?", fragt nun die Stimme des Arztes. Er war schon ein paar Mal in meinem Zimmer. Seine Stimme kenne ich.

"Ja sind wir. Wie geht es ihr?", sagt der Fremde Mann.

Wie?

Das sind meine Eltern?

Warum kenne ich sie nicht mehr?

Warum kenne ich ihre Stimmen nicht?

"Ihre Tochter hatte kirz vor Weihnachten einen Autounfall... Ihr ging es danach den Umständen entsprechend gut. Doch im Krankenhaus ist sie auf dem Weg zur Toilette zusammengebrochen und nicht mehr aufgewacht. Sie müssen wissen, dass ihre Rippen angebrochen waren. Mia ist sehr ungünstig gestürzt. Eine angebrochene Rippe hielt die Belastung nicht aus und ist abgebrochen. Ein Stück der Rippe hat dann ihre Organe verletzt und es kam zu inneren Blutungen.
Ihr Zustand war äußerst kritisch.
Vor vier Tagen hätten wir sie fast verloren...", klärt der Arzt mich und meine Eltern auf.

Wenigstens weiß ich jetzt was mit mir passiert war.
Doch im nachhinein hätte ich das doch nicht erfahren wollen.

"Wacht sie wieder auf?", fragt jetzt meine Mutter.

Ja, genau...

Wache ich wieder auf?

"Wenn sie kämpf und aufwachen will, ja. Aber wenn Mia einen anderen Weg geht oder gehen will, können wir ihr nicht mehr helfen. Es liegt jetzt an dem Willen Ihrer Tochter.", meint der Arzt.

Mutter schluchzt auf und stottert dann:
"Wir können nicht unsere Tochter verlieren! Nicht auch noch Mia! Noah hat uns doch auch schon verlassen müsse ! Warum wir? Warum wir?"


"Bleiben Sie bei Ihrer Tochter. Reden Sie mit ihr, dann wird sie Kraft finden um aufzuwachen.
Haben Sie noch einen schönen Tag. Auf Wiedersehn.", verabschiedet sich der Arzt.

Ja, genau.

Auf Wiedersehen!

--

Our WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt