#12 - Ich hab da so eine Idee

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"Seit ich ein halbes Jahr alt bin"...

... Ich schluckte. So etwas grausames. Der Tod hatte eine kleine Familie auseinander gerissen. Ich verabscheute diese Macht von Gott. Er nahm uns Menschen, die wir liebten und zerstörte Bindungen. Aber manchmal war es auch ganz gut, wenn er sich einen Menschen wieder holte. Manchmal befreite er vor Leid.

Ina hatte ihre Eltern verloren als sie noch ganz klein war. Ein Baby. Sie hatte zwar eine Bindung zu ihren Eltern, aber nicht so stark wie sie jetzt wäre.

"Wie wurden sie dir genommen?", fragte ich vorsichtig. Ich wollte keineswegs unachtsam mit ihr und der Situation umgehen. Sie tat mir leid. Und ichglaubte, dass sie Hilfe brauchte. Sonst hätte sie mir davon ja nichts erzählt.

"Bei einem Autounfall. Ich war zu früh auf die Welt gekommen. Im fünften Monat, weil ich sonst gestorben wäre. Kaiserschnitt... und ja... Meine Eltern mussten ein halbes Jahr immer in die Klinik kommen um mich zu sehen. Und an dem Tag, an dem sie mich hätten abholen dürfen, hatten sie den Unfall.", erzählte sie, "Aber weißt du, ich kenne es nicht anders. Meine Familie sind die Leute aus dem Waisenhaus. Und eine bessere Familie kann ich nicht vorstellen." Sie lächelte mich glücklich an.

"Wie lange darfst du da noch wohnen?", stelle ich die Frage, die mir schon seit sie mir erzählt hatte, dass sie in einem Waisenhaus lebt auf der Zunge lag.

"Ich bin ja noch17, werde aber bald 18 und deswegen habe ich mir schon so einige Gedanken gemacht wo ich hinziehen kann. Aber das ist echt schwer. Ich hab keinen Job und bis zum Abi werden ich mir auch keinen Suchen. Ich will einen guten Abschluss machen und dann schau ich weiter. Bis ich mein Abi hab darf ich noch zu Hause bleiben, dann muss ich mir was suchen.", erzählte sie. Und dann kam mir eine Idee. Eine verrückte, aber gut.

"Ina?", fing ich an.

"Ja?", fragte diese sichtlich verwirrt, legte dabei ihre Stirn in falten und zog ihre Augenbrauen zusammen.

"Ich hab da so eine Idee wo du wohnen kannst.", ich lächelte oder besser gesagt grinste sie an. Sie sah mich fragend an bis sie verstand was ich meinte und sah mich dann mit großen Augen an.

"Echt? Würdest du das mache?", fragte sie immer noch fassungslos.

"Also wenn wir jetzt vom gleichen reden?... Ja", ihre letzte Aussage hatte diesmal mich verwirrt. Ich war mir nicht mehr so ganz sicher, ob wir vom gleichen sprachen. "Dass du bei mir miteinziehen kannst... Aber nur wenn du das willst.", sprach ich meinen Gedanken aus.

"Ohhh mein GOTT!!! AAAAAHHH.... Ja wir haben vom gleichen gesprochen. Mia du erleichterst mir damit mein Leben nach und bis zum Abi... Aber das kann ich doch gar nicht annehmen. Du hast bestimmt nicht so viel Platz und ich will dir nicht auf den Keks gehn...", den ersten Teil schrie sie, aber dann dachte sie kurz nach und redete dann bedrückt weiter.

"Ina! Beruhig dich. Ich hab genug Platz. wir schaffen das schon. Wir müssen nur ein bischen umräumen, dann geht das, versprochen.", beruhigte ich sie. Ich musste mir zwar irgendwas einfallen lassen, wie wir meine Wohnung umbauen konnten, sodass zwei darin wohnen konnten, aber das würde schon irgendwie hinhauen. Dessen war ich mir sicher. "Willst du mit zu mir kommen und dir die Wohnung ansehen?", fragte ich sie dann.

"Ja, natürlich... Ich wusste gar nicht dass du eine Wohnung hast... Ich dachte du hast mit deinen Eltern ein Haus?", fragte sie mich.

"Ja, ich lebe mit meinen Eltern in einem Haus. Aber das Dachgeschoss ist eine Wohnung und meine Eltern dachte, dass ich meine eigene Wohnung haben will. Wir haben sogar eine getrennte Treppe.", erzählte ich ihr. Sie staunte. Konnte man ihr nicht verübeln.

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Nach einer halben Stunde waren wir vor dem großen weißen Haus angekommen und ich schloss gerade die Tür zu meinem Treppenaufgang auf. Ina hinter mir mit offenem Mund. Ich schmunzelte. Wie ein kleines Kind, das gerade etwas neues entdeckt hatte folgte sie mir zu meiner - bald unserer - Wohnung. Ihr lächelte. Kurz zeigte ich ihr die Wohnung und dann setzten wir uns an den Küchentisch und besprachen, wie wir die Wohnung geschickt genug ändern konnten, dass zwei darin leben konnten.

Eine Stunde später hatten wir einen Plan und damit gingen wir jetzt zu meinen Eltern, schließlich war es immer noch ihr Haus.

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Heey meine Lieben :***
ich hoffe euch gefällt das Kapitel :))
Wenn es euch gefällt könnt ihr gern auf den Stern hauen ^-^

Bis Bald

Küsschen

Eure mira xx

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