Lena
Nachdem wir uns lang genug geküsst hatten, lösten wir uns wieder voneinander. Jule drehte sich um, aber ich schnappte ihre Hand und fragte: ,,Wo willst du hin?" ,,Nur meine Stutzen holen.", antwortete Jule lächelnd. Ich hatte es so sehr vermisst, sie glücklich zu sehen, in ihre strahlenden Augen zu gucken, ihren Körper zu spüren. Jule ging zur Bank und holte ihre Stutzen und kam dann wieder zurück. Ich öffnete meine Arme und musste sie nochmal umarmen, sie einfach an mich drücken, um zu versuchen zu realisieren, dass es kein Traum war, das ich tatsächlich eine zweite Chance erhalten hatte und dass ich Jule nicht verloren hatte und damit alles was wichtig für mich war. Sie ließ sich in meine Arme fallen und das erste Mal seit Wochen fühlte ich mich wieder komplett. Jule atmete gegen meinen Hals und ich bekam Gänsehaut. ,,Lass uns gehen ", sagte ich. ,,Wohin?", fragte Jule. ,,Ich will mit dir nach Hause, ich will mit dir in unsere Wohnung. Ich kann sonst wo wohnen, aber ohne dich bin ich nie wirklich zu Hause!".Jule
Zuhause... ein Wort, was ich die letzten Wochen nicht gekannt, aber umso mehr vermisst habe...Obi...,denn sie war es für mich, der Ort an dem ich mich immer sicher fühlte und diese Geborgenheit, die ich nur in ihrer Gegenwart empfand. ,,Jule... gehst du mit mir nach Hause?" Obi riss mich aus den Gedanken und ich blickte ihr noch einmal tief in die Augen. Dann ging ich ein paar Schritte Richtung Tür, Obi blickte mich verdutzt an und ich sagte ,,Kommst du? Ich will endlich nach Hause." Sie ging auf mich zu, legte ihren Arm um mich und wir gingen zusammen nach draußen. Am Himmel waren dunkle Wolken und es schüttete, wie aus Kannen. Auf dem Parkplatz standen 3 Autos, das von Obi, von Poppi und Rio. Poppi und Rio lächelten einfach nur, als sie uns sahen. Ich ging zu Rios Kofferraum, öffnete ihn und zog meine Tasche heraus. ,,Ist es okay, wenn..." Ich konnte nicht weiterreden, weil Rio mich unterbrach: ,,JAA... und jetzt geh schon, bevor ich es mir anderes überlege, weil es ist schön, wenn man den Müll nicht runterbringen muss oder mal jemand anderes putzt..." Ich lächelte, bedanke mich nochmal bei ihr und ging dann klitschnass zu Obi, die immernoch am Auto gelehnt da stand.Lena
Ich wartete am Auto auf Jule, während diese ihre Tasche holte. Ich dachte nichtmal eine Sekunde darüber nach ins Auto zu steigen, denn die Sehnsucht nach Jule war zu groß, genauso wie die Angst sie wieder verlieren zu können. Als Jule schließendlich am Auto ankam, zog ich ihr die Tasche aus der Hand und legte sie in den Kofferraum. Als ich das ganze Chaos dort sortiert hatte, wollte ich ins Auto steigen, aber zu meiner Überraschung stand Jule immer noch vor dem Auto im strömenden Regen. ,,Was machst du da? Warum bist du nicht im Auto?", fragte ich doch etwas lauter, weil der Regen so stark prasselte. Doch anstatt, dass Jule auf die Fragen antwortete oder ihren verdammten Hintern Richtung Autoinneres bewegt, sagte sie: ,,Ich liebe dich Obi... und ich verzeihe dir, wenn du mir verspricht, dass du nie wieder auf die Idee kommst, mich anzulügen oder zu glauben, dass es die beste Lösung für uns beide ist, wenn wir uns trennen..." Ich verlor mich sofort in ihren Augen ,,Versprochen", war das einzige was ich noch aus meinem Mund bekam. Durch mein Kopf schoss die ganze Zeit der Gedanke, wie ich sie nur verdient habe. Als Jule dann endlich ins Auto steigen wollte, zog ich sie zurück und küsste sie einfach. Es war von Anfang an ein intensiver, gefühlvoller Kuss, der niemals enden sollte.Jule
Ich begann meine Hüfte gegen Obis zu drücken und entlockte ihr damit ein kleines Stöhnen. Ihre Hände wanderten bis unter meinen Hoodie und sie zog mich näher an sich ran. Ich spürte, wie ihre Zunge an meiner Unterlippe fordernder wurde. Mein Körper reagierte instinktiv und ich öffnete meinen Mund so, dass sie noch tiefer eindringen konnte. Der Regen tropfte währenddessen von unseren Gesichtern, aber es störte uns nicht - im Gegenteil, es verstärkte dieses Gefühl, dass dieser Moment uns ganz allein gehörte. An meinem ganzen Körper verspürte ich ein Kribbeln, welches nur bei Obi so stark war. Obis Zunge bewegte sich jetzt noch dominanter gegen meine, und ich ließ sie gewähren. Ihre Hände hatten meinen Rücken inzwischen vollständig erobert, fuhren über jede Linie meiner Taille, zogen mich so nah an sie heran, dass kein Millimeter zwischen uns blieb. Wir schlossen für einen Moment die Augen, als ob wir diesen Moment für immer aufnehmen wollten. Schließlich lösten wir uns langsam voneinander, nur wiederwillig, beide außer Atem. Wir standen noch einen Augenblick so da, durchnässt bis auf die Haut, aber völlig egal. Ich küsste sie nochmal auf die Wange und stieg dann, ohne meinen Blick von ihren Augen zu wenden, ins Auto ein.Lena
Ich konnte meinen Blick noch nie von Jule wenden und als sie ins Auto stieg, atmete ich kurz durch, dachte an diesen wunderbaren Moment und stieg dann auch ein. Im Auto startete ich den Motor, während Jule durch ihre nassen Haare streifte und immer noch schwer atmete. Meine rechte Hand wanderte fast automatisch auf ihren Oberschenkel und ich spürte nur Nässe. Dann fuhren wir los, redeten nicht, aber genossen gemeinsam den Moment. Als wir ankamen, stieg ich aus, holte die Taschen aus dem Kofferraum und schnappte mir noch Jules Hand, die eiskalt war. ,,Wie kann deine Hand so warm sein?", fragte Jule lachend. ,,Weil du extrem heiß bist...", antwortete ich und sie lachte noch mehr. ,,Ich liebe es dich wieder lachen zu hören, das hat mir echt gefehlt." Jule schmunzelte und drückte sich noch näher an mich und wir gingen durch das Treppenhaus, bin an die Wohnungstür. Jule zog ihren Schlüssel aus der Jackentasche und ich nickte ihr aufmunternd zu, als sie die Tür aufschloss. Es war so surreal. Auf einmal fühlte sich die Wohnung nicht mehr kalt und ungemütlich an, wie noch an diesen Morgen. Es war wieder ein Zuhause und das war einfach so unglaublich schön.Jule
Ich hatte keine Ahnung mehr, wann ich zuletzt in der Wohnung gewesen bin, aber es hatte sich nichts verändert. An der Garderobe war, wie immer, der mittlere Haken frei, in der Küche standen weiterhin zwei Obstkörbe, der eine leer und es roch, wie sonst auch überall nach Obis Parfüm. Ich ging ins Schlafzimmer und sah, dass meine Seite des Bettes völlig unordentlich war. Obi tauchte hinter mir auf, legte die Taschen ab und nuschelte leise: ,,Ich habe dich einfach vermisst und ich konnte nicht anders..." Tränen sammelten sich in ihren Augen und ich nahm sie in den Arm. ,,Alles gut... Aber jetzt wo ich wieder da bin, rutschst du auf deine Seite!"
Wir gingen zusammen in die Küche, machten uns Abendessen und kuschelten uns damit zusammen auf das Sofa. Wir begannen zu essen und Obi wählte einen Film aus. Es war einfach normal, es war wie sonst auch und genau dieses Gefühl hatte mir gefehlt. ,,Ich liebe dich Lena Sophie Oberdorf" ,,Und ich liebe dich Jule Brand!", bekam ich als Antwort. Damit hatte ich alles, was ich brauchte... ein Zuhause.Ende
Ich bedanke mich an der Stelle, bei allen die diese Geschichte bis hierhin gelesen haben! Es heißt ,,man soll aufhören, wenn es am schönsten ist" und deshalb endet diese Geschichte hier. Man könnte sie noch weiterschreiben, aber ich glaube, dass es hier okay ist, aufzuhören.

DU LIEST GERADE
Einfach - Schön - Verliebt
RomanceDiese Geschichte handelt von den beiden Fußballerinnen Jule Brand und Lena Oberdorf, die sich ineinander verliebt haben und nun ihr Leben miteinander verbringen.