Kapitel 37_Fremde Geschehnisse - Teil 2 / Blut

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Endlich ein neues Kapitel! Tut mir leid, dass es so lange gedauert habe, aber irgendwie fand ich es beim Lesen immer zu flach. Ich hoffe, jetzt ist es besser und dass ihr mir das Warten verzeiht XD Ich befürchte nur, dass es öfter so kommen könnte, weil ich ja jetzt erstens noch eine weitere Geschichte hab, und zweitens, gerade hier ein bisschen die Luft raus ist. Naja, erstmal viel Spaß beim Lesen und schreibt gerne was in die Kommentare :)





Kapitel 37_Fremde Geschehnisse – Teil 2 / Blut

Jetzt war Tilian dem extremen Training der Grundausbildung dankbar: Ohne jegliche Verkehrsregeln oder Schilder zu beachten, fuhr Tilian durch die Stadt, wobei er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Krijn sich kreidebleich an seinen Sitz klammerte. Unterwegs hatte Krijn noch einen Krankenwagen angerufen – sie wussten beide, Ciel übertrieb nicht, wenn er sagte, einen zu brauchen.

Mit einer Vollbremsung, parkte Tilian das Auto, wobei er zwei Parkplätze gleichzeitig belegte (was ihm im Moment herzlich egal war), und sprang aus dem Wagen. Ohne darauf zu achten, wer sie gesehen haben könnten, rannten Tilian und Krijn über den Parkplatz, brachten dabei ein Auto, welches sie fast überrollt hätte, zum Hupen, und legten die letzte kurze Strecke zurück.

Eine einzige Straße mussten sie noch überqueren, und die Ampel war schon beunruhigend lange grün gewesen. Tatsächlich schaltete sie wieder auf Rot, als Tilian und Krijn noch drei Schritte von der Straße entfernt waren. Tilian registrierte es nur am Rande und sprintete keuchend über die Straße. Ein Bus von links und ein Auto von rechts hupten ihn an.

„Lass dich nicht umbringen, bevor wir die anderen erreicht haben, T!", rief Krijn hinter ihm warnend und signalisierte Tilian somit, dass er ihm über die rote Ampel gefolgt war.

Tilian antwortete nicht, zu konzentriert war er, niemanden umzurennen, und zu groß seine Sorge um Ciel und Jasov. Einen letzten Blick warf er auf sein Handy, um Ciels Standort auszumachen, wobei er um ein Haar gegen eine Straßenlaterne gerannt wäre, und schaltete dann sein Handy aus. Nur noch wenige Meter.

Tilian und Krijn rannten in eine leere Einbahnstraße, wo laut WhatsApp Ciels Handy sein müsste. Niemand war da.

„Ciel! Jasov!", rief Tilian besorgt und drehte sich in der Straße einmal um sich selbst. Außer stinkenden Mülltonnen am Straßenrand, die bereits überquollen, und ein paar Vögeln, die sich bei den Schritten der Jungs aus dem Staub machten, war die Straße leer.

„Tilian?", erwiderte dennoch eine vertraute Stimme. Nicht die von Ciel, es war Jasov. „Wir sind da in diesem Vorhof."

„Scheiße, wir sind falsch gelaufen!", stieß Tilian verärgert aus, als er erkannte, dass Jasovs Stimme von hinter einer zwei Meter-Mauer kam.

„Na und? Diese beschissene Zeit bei Hawking werde ich save nicht umsonst gemacht haben", erwiderte Krijn schlicht. „Na los, bring mich rüber."

Tilian nickte und positionierte sich vor die Mauer, mit dem Rücken zu ihr. Vor sich faltete er die Hände und ging leicht in die Knie; sein Körper war bis auf Äußerste gespannt. Krijn nahm ein paar Schritte Anlauf, stieg mit diesem Schwung auf Tilians Handflächen und sprang die Mauer hoch. Tilian stieß ihn so kräftig er konnte nach oben, ehe er schützend die Hände über den Kopf legte. Doch Krijn hatte es geschafft und zog sich nun an der Mauer hoch.

„Scheiße", hörte Tilian ihn ausstoßen. „Alles klar bei euch?"

„Mein Kopf tut weh, als hätte man mit einem Hammer auf ihn eingeschlagen, ich kann kaum sehen oder atmen und mein Körper fühlt sich an, als wären sämtliche Knochen gebrochen, aber ansonsten ziemlich gut. Warum?", krächzte Jasovs Stimme.

Krijn erwiderte nichts, sondern drehte sich stattdessen zu Tilian. Dieser war bereits selbst ein paar Schritte zurückgegangen und fokussierte sich nun auf Krijns Hand, welche er ihm entgegenstreckte. Mit dem ersten Schritt ging Tilian auf seine Höchstgeschwindigkeit über, sprang, schaffte dank dem Schwung zwei Schritte die Mauer hoch und erwischte Krijns ausgestreckte Hand. Für einen Moment befürchtete er, Krijn könnte das Gleichgewicht verlieren, doch er irrte sich.

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