Kapitel 35_Gefährliche Hoffnung - Teil 3 / Ruhe?

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Und da ist es! Das Kapitel auf das alle gewartet haben (oder vielleicht auch nicht) und vor dem ich selbst wirklich Angst habe XD Nicht, weil es sonderlich gruselig wäre oder so, sondern ich will immer eins obendrauf legen, immer mehr erreichen, immer epischer werden und so, und mit der 2. Staffel kommt immer diese leichte Angst, dass es nicht mehr genug ist, dass es der 1. Staffel nicht würdig ist, falls ihr versteht, was ich meine. Deshalb bitte ich auch so oft darum: Kritik. Bitte! Nur so kann ich besser werden und meinen eigenen Anforderungen gerecht werden. Aber genug von mir, habt viel Spaß beim Lesen :)



Kapitel 35_Gefährliche Hoffnung – Teil 3 / Ruhe?

Der Wärter besaß Imvelo. Er arbeitete für den Rat des Imvelo, genauer gesagt, unter Levon Danoyan, dem Manipulator des Rates. Er fragte Tacita, ob sie alle Anweisungen bereits bekommen hatte, und stellte sich als Steven Lewis vor. Tacita fand ihn nett, denn er schien zu wissen, warum sie mit ihm reden durfte, und achtete darauf, nicht zu persönlich zu werden.

Kimura Shatyn Knowwhere – der Name, unter welchen man ihn kannte – hatte seine Zelle ganz hinten, selbst von den anderen Einzelzellen abgeschottet. Eine letzte Stahltür trennte seine Zelle von dem Gang der anderen Zellen.

Steven – er hatte Tacita gebeten, ihn mit Vornamen anzusprechen – öffnete die Tür und ließ Tacita eintreten. Er selbst blieb draußen und schloss die Tür.

In dem Moment wurde ihr bewusst, dass es ein Fehler gewesen war, nicht an das bevorstehende Gespräch zu denken. Sie wusste nicht, ob Kimura von ihrem Besuch wusste. Oder ob sie ihm auf persönliche Ebene als Tochter oder distanziert als Agentin gegenübertreten sollte.

Die Luft hier war geruchsneutral. Im Gang zuvor hatte es nach Desinfektionsmittel und ein wenig nach Körpergeruch gerochen, nichts davon war hier. Kein Wind, keine Bewegung, kein Geräusch, außer ein gleichmäßiges ganz leises Kratzen.

Tacita blieb genau vor der weißen Linie auf dem Boden stehen. In der Zelle befanden sich eine Pritsche, ein Tisch, der auf dem Boden festgenagelt war und ein Stuhl, ebenfalls festgenagelt. Neben der Pritsche sammelten sich lose Blätter auf ordentlichen Stapeln von Zeitungen und Zeitschriften.

Kimura saß auf dem Stuhl. In der rechten Hand hatte er einen stumpfen Bleistift und zeichnete etwas. Von Tacitas Position aus war es nicht zu erkennen, aber es sah sehr detailliert aus. Daher kam also das Geräusch.

„Mr Shatyn", begann Tacita. Sie fand, dass sich ihre Stimme passabel anhörte. „Mein Name ist Tacita de Scorpien. Ich möchte mit Ihnen sprechen."

Der Mann sah nicht auf. Er war fremd, trotzdem kannte Tacita ihn. In ihren Träumen hatte er kein Gesicht und kein eindeutiges Aussehen gehabt, trotzdem hatte Tacita ihn immer wieder erkannt. Deshalb kannte sie ihn. Fremd war er, weil er zum ersten Mal ein Gesicht hatte. Eine Statur. Kein Traumbild war. „Bist du eine Agentin?", fragte er, sein Blick blieb auf seiner Zeichnung. Seine Stimme hatte einen natürlichen, tiefen und rauen Klang. Aber etwas metallisch, kratzig, vermutlich von fehlender Übung.

„Ja, seit drei Jahren", antwortete Tacita. Ihr Blick wanderte zu Kimuras Hand, verfolgte jede Bewegung beim Zeichnen. Bis die Hand inne hielt und Kimura aufsah.

Tacita war nicht überrascht. Sie hatte ihn noch nie gesehen, kein einziges Mal – aber sein Aussehen erschien ihr vollkommen normal und logisch. Als wäre ihr von Anfang an klar gewesen, dass er nicht anders aussehen konnte.

„Zeig mir deinen Ausweis", verlangte er. Es stimmte, was in seiner Akte stand. Seine Worte gaben keine Emotionen preis. Selbst mit Imvelo war es Tacita unmöglich, seine Gefühle zu deuten.

Ihr Ausweis war neben dem Fragebogen alles, was Tacita mitgenommen hatte. Ein geheimer Ausweis, welcher sie als Schülerin der Imvelo High bestätigte. Tacita hielt ihn hoch.

IMVELO, Die neue GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt