Kapitel 23_Rückkehr - Teil 1 / Gefunden

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Erstes Kapitel von Teil 2 ... ist relativ kurz geworden, also eher ein Prolog XD Übrigens werden wir Samstag früh für zwei Wochen in den Urlaub fahren, wo es kein Netz, Strom oder sauberes Wasser gibt, geschweige denn noch Leben außer Bäume und Tiere, in dieser Zeit werden also keine weiteren Kapitel mehr kommen. So lange wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und schöne Restsommerferien :)



Kapitel 23_Rückkehr – Teil 1 / Gefunden

Der Wagen ruckelte hin und her, als würde er durch einen Wald und nicht über eine Straße gefahren werden, und unterstützten Ivan Fogsouls extreme Kopfschmerzen. Diese Schmerzen hasste er am meisten. An Verbrennungen, Schnitte oder Stiche konnte man sich gewöhnen, doch aus irgendeinem Grund gewöhnte sich sein Körper nie an Kopfschmerzen. Ob und inwiefern das mit seinem Imvelo zusammenhängen könnte, wusste er nicht.

Auch wusste er nicht, ob er durch den Kampf das Bewusstsein verloren hatte. Auf jeden Fall hatte er einen Filmriss. Alles zwischen dem ziemlich einseitigen Kampf und der Fahrt war weg. Ging es Tacita und Ayato gut? Waren sie auch in einem anderen Wagen entführt? Verletzt? Oder gar tot?

Ivan konnte nicht darüber nachdenken, dazu tat sein Kopf zu sehr weh. Das Ruckeln des Wagens machte es nicht besser. Das Blut an seiner Stirn von der Platzwunde war bereits getrocknet – er wusste nicht mehr genau, woher er sie hatte, aber dank dem Pochen in seiner Stirn, konnte es sich ungefähr denken. Allerdings erinnerte er sich noch genau an den Grund, warum er irgendwann aufgehört hatte, sich mit seinem Imvelo zu wehren – wegen dem Spiegelzauber. Ein wunderbar zu beherrschendes Imvelo, doch von eigentlich allen, die es nicht hatten, gehasst.

Der Wagen bog um eine Ecke und bog in eine etwas ruhigere Straße ein. Wie immer in solchen Situationen – wenn er sich ungewollt ins Revier des Feindes begab – wurde in Ivan eine alte Urangst geweckt, die sich bereits vor seinem Gedächtnisverlust in ihn eingenistet hatte. Ein kleines, sehr willkommenes Geschenk, das er stets für sich behielt: Ivans Erinnerungen waren nicht gelöscht, es befand sich lediglich eine Blockade zwischen diesen und seinem Bewusstsein, doch sie hatte schon vor siebzehn Jahren begonnen zu bröckeln. Nicht einmal seine Schwester Rana oder Kiba, welchem er gezwungenermaßen von seinem Leben im Untergrund erzählen gemusst hatte, wussten davon.

Interessanterweise fand Ivan beinahe täglich Widersprüche zu den Geschichten über sein Leben, die andere ihn erzählten. So zum Beispiel mit den Umzügen. Ja, seine Familie musste damals ständig Umziehen, um der Gefahr des Untergrundes zu entkommen, aber das hatte geendet, als er dreizehn Jahre alt gewesen war.

Ruckartig kam der Wagen zum Stehen und Ivan stolperte mit dem Rücken gegen die Wand hinter ihm. Seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt, fühlten sich bereits taub an und die Seile schnitten in seine Handgelenke. Diese Leute wussten auf jeden Fall, wie Knoten zu binden waren – trotz seiner bereits etlichen Versuche, konnte Ivan sich nicht daraus herauswinden.

Das dumpfe Knallen, als vorne am Wagen zwei Türen geschlossen wurden, ließen Ivan aufhorchen. Während der gesamten Fahrt war ein Imvelo über ihn aktiv gewesen, welches verhinderte, dass er seine Blitze benutzen konnte, aber auch jetzt blieb es aufrecht erhalten.

In wenigen Sekunden, die diese Leute brauchten, um die Hintertür des Wagens zu öffnen, war Ivan seine Optionen durchgegangen. Auf sein Imvelo konnte er sich nicht verlassen, auch wenn es ihn verwunderte, wie dieser Erwachte seine Kraft, anderes Imvelo zu blockieren, so lange aufrecht halten konnte. Was seine Waffen anging – sein zweites Messer, das er noch versteckt hatte, war ihm ebenfalls abgenommen worden, wobei die Leute allerdings eine kleine Sache übersehen hatten.

Ivan beschloss, dass es sinnlos war, sich jetzt zu wehren, und er lieber später, wenn möglichst niemand in der Nähe war, versuchte, auszubrechen.

In dem Moment, in welchen ein Mann und eine Frau die Hintertüren des Wagens öffneten, brach Ivan zusammen.

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