Vier

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TW: KIDNAPPING

Dieses Mal konnte ich meine Neidgedanken nicht einfach runter schlucken. Dieses Mal würde ich verdammt nochmal etwas dagegen tun, denn wenn es so weiter ging, wird der Neid mir nur weiter Schmerzen bringen. Sie kamen an die Kasse und bezahlten. Wie ein guter Mitarbeiter es machte, lächelte ich sie fröhlich an, doch innerlich war ich zu einem Monster mutiert, knurrend mit glühenden Augen. Mein Drang Felix an die Kehle zu gehen brachte mich fast um. Sie verabschiedeten und liefen Hand in Hand nach draußen. Oh nein, dieses Mal würde ich die beiden nicht einfach gehen lassen. Mein Neid auf Felix war so so groß, dass ich jetzt was dagegen machen musste.  Ich stand auf und folgte ihnen nach draußen. Ich werde den beiden folgen und herausfinden, was sie vorhaben. Dann werde ich mir Felix schnappen und ihn kalt machen. Dazu müsste ich aber erst den Laden schließen. Es war nicht tragisch, wenn der Laden für ein Tag mal zu war. Schnell holte ich meine Schlüssel raus und schloss ab, ehe ich mich an Jisungs und Felix Fersen heftete. 

In einem sicheren Abstand folgte ich ihnen. Die beiden gehen sicher nach Hause. Nach einem anstrengenden Schultag will man sicher entspannen und das ging am besten in den eigenen vier Wänden. Gut, dass sie mich nicht bemerkten. Kein einziges Mal drehten sie sich um, teilten sich ihre Aufmerksamkeit gegenseitig. Felix schmiegte sich an Jisung und entfachte wieder ein Feuer in mir. Vor lauter Frust stieß ich fast mit einem Kerl zusammen. „Hey, pass doch auf!", fuhr er mich an und am liebsten würde ich mich verstecken, denn Jisung drehte den Kopf in meine Richtung. Verdammt man. Er hat mich gesehen. Aber das bedeutet doch nicht das Ende, oder? Was war schon dabei, wenn ich 'zufälligerweise' den gleichen Weg nehme wie die beiden? Ich könnte ja auch Mittagspause haben und mir etwas zu essen holen. Hoffentlich dachte sich Jisung genau das. Damit nicht nochmal das Gleiche passierte, wie vorher, versuchte ich meine Wut runterzuschalten und fokussierte mich weiter auf die beiden.

Jisung und Felix erreichten eine Wohngegend, in der sich die blonde Krankheit von ihren Freund verabschiedete. Als sie sich küssten, schaute ich kurz weg. Trotzdem spürte ich einen tiefen Schmerz in meiner Herzregion. Dann richtete ich meinen Blick wieder auf Felix, der ahnungslos die Straße weiterlief. Da es sich hier um eine Wohngegend handelte, war niemand anderes auf der Straße. So war das Risiko größer von Felix entdeckt zu werden. Mir fiel nichts anderes als mich an Häuserfassaden und Laternen ran zudrücken. Das Glück war auf meine Seite. Felix holte aus seinen Rucksack Kopfhörer raus, die er sich aufsetzte. So würde er mich ganz sicher nicht bemerken und ich konnte mich wie ein Raubtier an ihn heran pirschen. Es war meine Stunde zuzuschlagen und ihn zu töten. Natürlich musste ich aufpassen, da wir noch in der Öffentlichkeit waren und neugierige Leute uns sehen würden. Ich musste Felix also irgendwo verschleppen und ihn dort töten. Mir viel ein Ort ein. Würde Felix gesucht werden, würde es keine Verbindung zum Ort geben, an den ich dachte. Außerdem würde mir niemand eine Beziehung mit Felix unterstellen, da er mich nicht kennt und ich ihn ja eigentlich auch nicht. Ich bin doch nur ein einfacher Ladenmitarbeiter. Damit es nicht aussieht als würde ich ihn kidnappen, schlich ich mich an ihn ran und umarmte ihn von hinten. Überrascht zog sich Felix die Kopfhörer vom Kopf.

„Jisung? Ich dachte du wärst nach Hause gegangen." Ich beugte mich so weit nach vorne, bis mein Atem leicht in sein Ohr drang. Mein Griff verstärkte ich um seinen zierlichen Körper. „Ich bin nicht Jisung. Wenn du jetzt schreist oder versuchst zu fliehen, werde ich dich töten und dich ausweiden. Das willst du sicher nicht, oder?", fragte ich ihn und spürte wie er seinen Körper anspannte. Er bekam Angst. „Nein", sagte er leise. „Dann komm jetzt mit mir mit. Wenn du dich fügst, dann werde ich dir nichts antun." Vorläufig, aber davon musste er ja nichts wissen. Ausweiden klang nämlich sehr gut. Vorsichtig zog ich meine Hände weg. Felix drehte sich um und sein Gesichtsausdruck war filmreif. Pure Angst. „Du bist-", wollte er sagen aber bevor er seinen Satz fertig aussprechen konnte, legte ich meinen Zeigefinger auf seine Lippen. „Schweig." Felix verschloss seine Lippen und schaute mich angsterfüllt an. „Und jetzt komm mit mir mit." Bevor er beschloss doch noch einen Versuch zu wagen wegzurennen, ergriff sein Handgelenk. „Wo bringst du mich hin?", fragte er mich, aber ich antwortete ihm nicht. Er hörte dann auf zu fragen und blieb die ganze Zeit ruhig. Kein einziges Mal versuchte er sich loszureißen oder um Hilfe zu schreien. 

Brainbleach (Minlixsung FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt