Envy is unbreakable. Try to defeat it....

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Gedankenverloren zeichnete ich an den weißen Anzug, den ich in meiner Zeichnung trug. Neben mir stand Felix ebenfalls in einem weißen Anzug. Ich hab ihm und mir ein Lächeln aufs Gesicht gezeichnet. Schließlich war es der Tag unserer Hochzeit und wir waren glücklich. Ich stellte mir vor, wie wir uns das Ja-Wort sagten und uns dann küssten. Später wie wir in den Flitterwochen waren und ab da einfach eine schöne Zeit haben. Felix würde jeden Tag bei meiner Seite sein und mich nie alleine. Er würde der Grund sein, wieso ich jeden Tag lächeln und atmen konnte. Er würde dieses schreckliche Gefühl in mir lösen können.

Diese Einsamkeit.

Felix würde gegen sie ankämpfen können und mir aufhelfen, wenn ich falle, mich von den schwarzen Loch in mir beschützen, aus dem die ganzen bösen schwarzen Krallen auftauchen und nach mir schnappen würden. Er würde meine Wunden heilen, wenn ich wegen meiner zerrissenen Psyche blutete. Aber vor allem würde er mich gegen das Monster mit Namen Neid schützen. Er würde diese giftige Moos in mir vernichten können, welches mein ganzer Körper eingenommen hat. Die zarten giftgrünen Blüten verbrennen, die sich um meine Psyche wie giftiger Efeu um mich gelegt haben und mir Schmerzen zufügen. Sie hören nicht damit auf. Niemals würden sie damit aufhören.

Aber Felix würde mich retten können.

Ich stoppte die Zeichnung und schaute hoch, weil ich sein Lachen höre. Felix. Er läuft ein paar Meter von mir mit Jisung und sie lächelten. Die Pflanzen des Neids fügen mir wieder Schmerz hinzu, als ich sie sah. Ich kann dagegen nichts machen, kann das Gift in meinen Venen nicht stoppen, welches durch mein Körper in Form von dumpfen Schmerz fließt. Es tut so weh, dass ich schreien will, meine Psyche jault auf, wimmert, weil es so unerträglich. Die Schmerzen werden stärker. Neid verbündet sich mit der Einsamkeit, die nur darauf wartete mir wieder weh zu tun. Die Ranken um meine Psyche ziehen sich zusammen.

„Felix, bitte rette mich", wimmerte ich leise und richte den Blick auf mein Blatt, wo wir so glücklich zusammen waren. Wunschdenken. „Mach, dass es aufhört, bitte." Ich zog meine Knie zusammen, worauf der Block ins Gras fällt. Panisch lehnte ich mich an den Baumstamm, an den ich gezeichnet hab. Die Hände in mein braunes Haar verankert, kann ich genau spüren, was in mir vorgeht. Ich kann die Giftigkeit des Neids und die Schläge der Einsamkeit förmlich spüren. Sie wollen mich weinen sehen. „Rette mich", wimmerte ich dieses Mal leise, als mein Blick wieder zu Felix ging, der sich jetzt mit Jisung auf einer Bank gesetzt haben.

„Du wirst das niemals haben."

Freunde

Ich hasse es, dass der Neid in mir recht hat. Ich hab seit Jahren niemanden mehr und werde auch nicht so schnell jemanden finden, der sich freiwillig mit mir abgibt. Nicht wenn ich meine Neidattacken nicht in den Griff bekomme. Sie befreien sich von mir und zerstören alles, was in meiner Umgebung abläuft. Sie fackeln alles an, bis nichts als Asche übrig bleibt. Schwarze leblose Asche. Nichts kann dort mehr gedeihen. Tot. Ich will das nicht. Ich will nicht so fühlen müssen.

Ich will einfach, dass es aufhört.

Aber solange der Neid in mir anhält, werden die Pflanzen in mir weiterleben und mich in ein Monster verwandeln.

Und mit jedem Tag ein bisschen mehr.

Jisung ist in den vorigen Kapitel der personifizierte Neid. Die beiden letzten Kapitel (das und das nächste) sind die Realität

Brainbleach (Minlixsung FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt