Einunddreißig

19 5 0
                                    

Vergangenheit

Nobodys POV

Sein Leben war Felix alleine. Schmerzlich musste er sich an seine wahren Eltern erinnern, als er alleine in der Eisdiele saß und sein Vanilleeis zu sich nahm, während vor ihm eine glückliche Familie vor ihm saß. Die Kinder waren aufgesprungen und schauten mit großen Augen die riesige Auswahl an Eissorten an. Die Eltern lächelten und fragten sie, was sie gerne haben wollten. Das kleine Mädchen lief grinsend zu ihrer Mutter, worauf die Mutter ihr liebevoll ein schwarze Strähne aus ihrem Gesicht schob. Der Anblick lies Felix Herz brechen. Traurig richtete er den Blick woanders, sah aber in ein anderen Schmerzszenarios. Zwei Mütter mit einem Kind. Der kleine Junge durfte an dem Eis seiner Mutter probieren und sein Gesicht strahlte. Felix versuchte die Trauer, die sich wie eine Virus in sich ausbreiten wollten runterzuschlucken, aber sein Rachen schwoll an. Seine Gefühle haben sich gegen ihn geschworen, brachten ihn zum brechen. Ein Lachen erweckte seine Aufmerksamkeit und Felix drehte den Kopf zu ihnen. Eine Gruppe von Freunden liefen an ihm vorbei. Freundinnen lachend und Jungs, wie sie über das letzte Videospiel redeten.

Einsamkeit.

Er stand auf und schmiss sein halbaufgegessenes Eis in den Müll. Seine Augen brannten, Tränen wollten sich rausschleichen. Nirgends war er sicher vor der schrecklichen Emotionen namens Einsamkeit. Damit andere Menschen nicht sahen, dass er weinte, hielt er den Kopf gesenkt, während die Tränen anfingen zu laufen. Länger konnte Felix sein Schluchzen nicht in seiner Kehle lassen, es wollte nach draußen. Sein Weinen wurde stärker und ein paar Passanten, die an ihm vorbei liefen, schauten ihn komisch an. Felix wusste doch, dass er komisch war. Jemand, der nirgends hingehörte, kämpfte sich alleine durch sein beschissenes Leben. Er lief schluchzend bis zum Haus seiner Pflegeeltern. Felix kramte die Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss auf. Hyejin seine, Pflegemutter sah ihn durch den Flur stürmen. „Felix? Was ist los?" Als ob diese Frau es kümmerte, wie es ihm wirklich geht. Felix schaute sie mit tränenverheulten Augen an. „Als ob es dich interessiert, dass ich niemanden hab." Also heulte er wieder wegen so was. Gut, das war sein Problem. Sie lies ihn in Ruhe. Der blonde Junge lief in sein Zimmer, schmiss sich auf sein Bett und weinte. Anders als auf der Straße lies er alles raus. Er fühlte sich so einsam, so ungeliebt und wie ein Fehler.

Wieso wollte niemand ihn haben?

War er so schlimm?

Immer bemühte er sich ein guter Pflegesohn und ein liebenswürdiger Schüler zu sein, versuchte sich mit seinen Klassenkameraden zu unterhalten aber sie interessierten sich nicht für ihn. Egal was er machte, Felix hatte keine Chance. Und so vereinsamte er weiterhin, während seine Psyche daran litt. Es gab keinen Ausweg, er musste damit leben. Mit der Einsamkeit an seiner Seite durch sein beschissenes Leben.

Dann aus dem nichts, sprach dieser nette Junge ihm in der Mittagspause an. Felix saß auf den Boden an der Wand angelehnt und wartete einfach, dass der Mittagsunterricht begann. „Hey", sagte der Junge mit dem sanften braunen Augen und den dunklen Haaren. Ein Lächeln auf den Lippen. Felix schaute ihn unwirklich an, sicher wollte er mit jemanden anderen reden. Er erinnerte sich, dass der Junge aus seiner Parallelklasse stammt. „Du bist Felix, oder?" Schüchtern nickte Felix. Der fremde Junge setzte sich einfach neben ihm hin. Aus Reflex rückte er von dem brünetten Jungen weg. Er wollte sich sicher lustig über ihn machen. Der fremde Junge sah, dass Felix sich distanzieren wollte und lächelte ihn an. „Ich bin Jisung. Du bist sicher einsam. Ich sehe dich ständig alleine hier rumsitzen und da dachte ich mir, dass ich mich gerne mit dir anfreunden will." 

„Hör' auf zu lügen."

„Woah, ist deine Stimme tief. Das gefällt mir! Vor allem weil du so...aussiehst." Felix Blick wurde dunkel. Er hatte es gewusst. Dieser Jisung wollte ihn beleidigen. „Dass du so knuffig aussiehst....." Jisung lächelte. Das war das erste Mal, dass jemand was nettes zu Felix gesagt hat. „Wirklich?" Jisung nickte wild, aber schaute etwas schüchtern drein. „Es tut mir Lied, wenn das komisch rüber kam....aber ich fand dich schon immer irgendwie knuffig....und so traurig...du siehst sicher viel knuffiger aus, wenn du lächelst. Kannst du lächeln, Felix?" Felix versuchte zu lächeln aber es klappte nicht. Es gab einfach keinen Grund dazu. Seine Mundwinkel waren immer nach unten gezogen. „Ich hab eine Idee, wie es klappen könnte!", sagte Jisung und stürzte sich auf ihn, um ihn durchzukitzeln. Bald darauf drang ein Lachen aus Felix Mund.

Brainbleach (Minlixsung FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt