Neununddreißig

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Dieser Blick sollte mich in die Knie zwingen, einsehen, dass er viel mächtiger ist als ich und es immer sein werde. Ich hab keine Chance gegen ihn und das wusste er. Er lacht mich sicherlich innerlich aus, weil ich auf ihn reingefallen bin. Dass ich naiv auf meine Gefühle für ihn gehört habe. Der Fakt zerstörte mich noch mehr und er hatte gute Chancen mich in die Knie zu zwingen. Ich war ein Feuerball, der alles impulsiv alles abbrennen wollte, der sich von seiner Wut leiten lies und so Fehler machte, während er genau wusste, was er machen und sagen musste, um so viel Schaden wie möglich anzurichten. Nein, ich war viel zu schwach, um gegen ihn zu stellen. 

Felix kam mittlerweile wieder mit ein paar blauen Springseilen daher und gab sie Jisung. Dieser wuschelte zur Belohnung einmal durch Felix blonde Haar, worauf er lächelte. „Willst du mir helfen, Minho zu fesseln?" Jisung gab ihm ein Seil zurück. Vor mir stand Jisung. Hinter mir Felix. Links und rechts waren Wände. Ich war eingesperrt. Felix umzurennen war aber nicht schwer aber Jisung machte mir ein Schritt durch die Rechnung. Jisung ergriff mein Handgelenk und zog fest daran. „Jetzt, Felix!" Der blonde Junge band meine Hände zusammen und machte eine Schleife rein. Freudig schaute er sein Werk an.

„Bitte Felix, hör nicht auf ihn. Ich liebe dich!", sagte ich verzweifelt, doch Felix hörte nicht hin. Sein Kopf war zu sehr abhängig von Jisung, als auf mich zu hören. „Bring ihn ins Esszimmer", befahl Jisung seinen Exfreund. Felix gehorchte und packte mich am Handgelenk, um mich in das besagte Zimmer zu bringen. Er fing an zu ziehen, worauf ich fast stolperte, weil seine Bewegung so ruckartig war und Jisung mich von hinten schubste. Beide hatten mich fest in Griff, sodass ich nicht fliehen konnte. Es war zwei gegen einen. Wie soll ich mich da befreien können? Gar nicht. Ich war aufgeschmissen. Felix rückte einen Stuhl zurecht und schubste mich auf ihn. Jisung verband meine Hände hinter dem Stuhl und stellte mich so hin, sodass ich vom Tisch abgeneigt war und freien Blick hab auf den Platz zwischen Tisch und Wand war. Genug Platz um vor meinen Augen rumzumachen, denn das sah ich vor meinen Augen. Felix und Jisung küssten sich wild, während Jisung Felix meinen Pulli auszog. Ich schloss meine Augen um das nicht sehen zu müssen und riss an meinen Fesseln aber alles was ich erreichte war dass das raue Material der Springseile sich in meine Haut schnitten. Ich spürte sie schon dort brennen, wo Reibung entstand. „Schau hin, Minho", forderte Jisung aber ich gehorchte nicht.

Es war ein Fehler nicht auf ihn zu hören, denn ein paar Sekunden später spürte ich einen harten Schlag in mein Gesicht. Jemand von den beiden hat mir eine Ohrfeige gegeben. Trotz der brennenden Schmerzen, die sich langsam in meiner rechten Gesichtshälfte breit machten, hatte ich die Augen fest verschlossen. „Felix", agte Jisung monoton. „Willst du dich eigentlich nicht rächen für die paar Male, als dich Minho geschlagen hat? Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit." Der blonde Junge zögerte dieses Mal. Langsam öffnete ich die Augen, weil sie viel zu ernst klangen, als rumzumachen und ich behielt recht. Felix Blick wurde etwas weich, als er mich sah aber Jisung drehte seinen Kopf wieder zu ihm und küsste ihn. Seine Hände glitten über Felix Körper bis zu seinem Schritt. Felix legte seine Hand in Jisungs Haar und fuhr sanft darüber. Wieder schloss ich die Augen und versuchte mich wieder zu befreien. Dadurch schnitten mir die Springseile nur mehr in die Haut. Zwar konnte ich das Bild vor mir entfliehen aber nicht die Geräusche, die Felix und Jisung machten. Das stete Geräusch von immer wieder aufeinander treffende Küssen und leichtes Keuchen. Was kann ich dagegen machen? Wie kann ich es beenden?

Mir fiel eine Sache ein.

Ich weiß, dass es falsch ist, aber ich war der Einzige, der wirkliche Gefühle für Felix hatte und ihn vielleicht so helfen konnte. Er wird zwar später merken, dass alles was er für mich fühlte nicht real war sondern reine Fiktion, aber ich konnte ihn so aus Jisungs Fängen reißen. Ich hoffe mit meinen ganzen Herzen, dass meine Worte ihn aus seiner Paralyse befreien konnte, die Jisung mit seinem Rumgeknutsche ausgelöst hatte. Ich wollte Felix nicht verlieren. Dafür war er mir einfach viel zu wichtig geworden.

„Felix?"

Ich öffnete meine Augen und sah ihn liebevoll an.

Brainbleach (Minlixsung FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt