„Jisung kann nicht weiter so machen. Er wird noch so viele Menschen verletzen", erzählte mir Felix, als wir später einen Film im Wohnzimmer anschauten und eng umschlungen kuschelten. Felix hatte Recht. Der manipulierende Junge muss man stoppen sonst würde er noch mehr Psychen brechen. „Wir müssen es der Polizei erzählen", sagte ich fest entschlossen. Wenn Felix den Männern und Frauen von der Wache erzählte, was Jisung ihm alles angetan hatte, dann würden sie ihm vielleicht Glauben schenken. Ein Versuch war es wert. Wenn es scheiterte, dann würde ich Felix vor Jisung beschützen, sollte er wieder versuchen sich in Felix Psyche zu schleichen. Felix sah mich traurig an, als würde er Zweifel an meinen Vorschlag haben. „Glaub mir, das wird nicht gehen. Jisung ist viel zu schlau und verdreht die Wahrheit wie immer." Der Name Jisung machte mich jetzt wütend. Alles Liebe was ich für den Jungen spürten, hatte an schwarzer Farbe angenommen. Ich wollte alles brechen, in Stücken reißen, was mich je mit ihm verband. „Das müssen wir alles sagen. Komm schon Felix, wir schaffen das schon."
„Nein werden wir nicht."
Felix sah so traurig aus. Dann lachte er bitter. „Und weißt du was am schlimmsten an der Sache ist? Ich vermisse ihn. Ich will ihn umarmen und ihn küssen. Was ist nur los mit mir?" Er stand auf und lief in den Flur nach draußen. „Ich gehe zu ihm und rede mit ihm. Vielleicht entschuldigt er sich." Entschuldigen? Nach dem was ich von ihm gehört habe, war das bei Jisung nicht vorhanden. Nicht auf ehrliche Art. Lieber er log sich durch sein Leben. Lustig, früher dachte ich Felix würde derjenige sein, der nur log. Wie sich die Seiten ändern können. Ich rannte zu ihm in den Flur und wollte ihn aufhalten. Wenn er dort hin ging, wird er brechen. Er wird wie ich brechen und sich wieder wünschen nicht am Leben zu sein. Das will ich verhindern. Ich muss auf ihn aufpassen. Er schüttelte meinen Griff an und schaute mich ernst an. „Minho, ich muss das machen oder wir werden nie Ruhe haben." Kann er es dabei nicht lassen? Wir können doch ein Leben ohne ihn führen aber tief im Inneren wusste ich, dass Jisungs Manipulation in Felix Psyche kleben bleibt. „Ich werde aber mitkommen", sagte ich und zog meine Jacke an.
Um zu Jisung zu gelangen fuhren wir mit dem Bus und standen bald darauf vor Jisungs Tür. Vor dem Haus des Psychos zu stehen, ließen alle meine negative Emotionen aufleben. Sie warten darauf ihn weh zu tun, so wie er uns weh getan hatte. Felix stand wie ein Häufchen Elend neben mir. Seine Hand steckte tief im Pulloverärmel, als ich sie in meine umschloss. Es dauerte eine Weile bis er aufmachte und schaute uns überrascht an. „Was wollt ihr?" Sein Blick fiel auf unsere Hände, die sich gefunden hatten. „Wie ich sehe, seid ihr jetzt zusammen?" Spott bedeckte sein böses Lächeln. „Jisung? Können wir reden?", fragte Felix und lies meine Hand los. Da war Sehnsucht in seinem Blick. Oh nein. Ich weiß genau, was in seinem Kopf geht. Seine verdrehtes Psyche sehnt sich nach seinem Exfreund. Er machte einen Schritt nach vorne und legte eine Hand auf Jisungs Brust. „Ich habe dich noch nicht aufgegeben." Meine Wut war rasend. Ich zog Felix von ihm weg. „Felix, mach das nicht." Er schüttelte sich frei und trat nur näher zu Jisung. Felix würde sich nicht aufhalten lassen. Seine Lippen fanden Jisungs und er küsste ihn liebevoll.
„Ich brauche dich, Sungie."
Felix drückte Jisung ins Innere, worauf ich ihn wie ein Schatten folgte. Ich schloss die Haustür hinter uns. Wie gerne würde ich Jisung jetzt verprügeln. Meine Mordlust würde ich nicht verstecken, sie soll meinen ganzen Körper vollströmen. Jisung soll wissen,dass ich auf Rache gesinnt war. Unsere Augen trafen sich für einen Augenblick und er fing an wieder spöttisch zu lächeln. „Du magst Felix? Nicht wahr? Dann wird dir das hier gar nicht gefallen", sagte er und zog Felix zu sich, um ihn wieder zu küssen. Mit einer Sanftheit fuhr er über seinen Rücken, während Felix sich an ihn klammerte und ihn hungrig küsste. Jisung macht es mit Absicht, weil er genau weiß, dass er mich so verletzen konnte. Er legte die Hände um Felix Wangen und schauten ihn tief in die Augen. „Möchtest du mit mir schlafen? Ich vermisse es~"
Das was Jisung zu ihm sagte machte mich nicht nur wütend, es machte mich traurig. Felix Augen strahlten. „Aber dafür müssen wir Minho erstmal fesseln, sonst würde er uns stoppen und das willst du nicht, Kleines, oder?" Felix schüttelte den Kopf und schaute ihn mit großen Augen an. Dann fiel sein Blick auf mich. „Es tut mir Leid, aber ich muss das machen."
„Nein, musst du nicht! Siehst du nicht, was Jisung mit dir vor hat? Komm, wir gehen jetzt besser!", sagte ich und wollte seine Hand nehmen als er mir auswich. Er wich mir mehr aus, in den er mehr Distanz zwischen und aufbaute. „Felix? Wärst du so lieb und würdest du die Springseile aus der Spielkiste holen? Du weißt doch wo die sind." Wie ein braves Kind nickte er und eilte davon. Wie kann ich Felix aus der Situation befreien? Wie kann ich mich überhaupt befreien? Soll ich einfach wegrennen und Felix hier lassen? Nein, das würde doch egoistisch sein. Felix hat schon zu viel Leid erfahren müssen. Vielleicht sollte ich Hilfe holen. Ja, ich werde Jisungs Nachbarn Bescheid geben! Dazu musste ich aber aus der Tür. Jisungs dunkle Augen ruhten auf mich, analysierten mich bis tief in mein Inneres. Genau als ich mich zur Tür aufmachte, schubste er mich weg und versperrte die Tür. „Lass mich los, du Psycho!" Jisung schaute amüsiert drein. „Sagt genau der Richtige."

DU LIEST GERADE
Brainbleach (Minlixsung FF)
Fanfic-REUPLOAD- Minho ist Hals über Kopf in Jisung verliebt. Felix, Jisungs Freund, macht ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. Komplett in Neid verfallen, kidnapped Minho den ahnungslosen Felix. Dieser verhält sich allerdings nicht wie erwarte...