Eine heiße Schokolade

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Kairi POV:

"Kairi, draußen wartet ein Wagen auf Sie", ruft unser Butler Ed von unten. "Ich komme sofort Ed! Und wie oft muss ich es noch sagen! Du sollst mich nicht Siezen!", rufe ich nach unten, während ich ein letztes Mal mit der Bürste durch meine langen braunen Haare fahre. Dann hebe ich meine Tasche vom Boden und laufe die Treppe runter. "Ich weiß doch, nur bestehen Ihre Eltern darauf", beginnt Ed. "Ist ja schon gut. Genug von meinen Eltern", winke ich Augenverdrehend ab. "Wie Sie wünschen." "Bis später Ed!" Mit den Worten verlasse ich die Villa und gehe auf das Auto zu, welches auf dem Schotterweg parkt. Die Fahrertür öffnet sich und mein Chauffeur steigt aus. "Guten Morgen Miss Lee", begrüßt er mich. "Guten Morgen Sam", erwidere ich lächelnd und gehe zur hinteren Tür, welche er mir aufhält. "Danke." Ich steige ein und er schließt die Tür hinter mir. Stumm schnalle ich mich an und sehe aus dem Fenster. Der Wagen fährt an und verlässt unser Grundstück.
Mit leerem Blick betrachte ich die vorbeifliegende Gegend. Ich würde liebend gerne auf das alles hier verzichten, aber das ist leider nicht möglich. Meine Eltern bestehen auf das Ganze. Sie wollen, dass ich so lebe, doch sie sind nie da. Sie glauben, dass Geschenke und Geld das Loch in meiner Brust füllen können, welches sie hinterlassen haben.
"Wir sind da Miss Lee", reißt mich Sam aus meinen Gedanken. "Oh äh danke Sam, hol mich später bitte hier wieder ab", sage ich und steige aus. "Wird gemacht Miss Lee."

Mit auf dem Boden gerichteten Blick laufe ich durch die Mall. Gelegentlich sehe ich hoch und betrachte die Schaufenster. "Na Prinzessin, was guckst du so traurig?" "Joon! Nenn mich bitte nicht so!" "Wie soll ich denn sonst meine bezaubernde Cousine nennen?", erwidert er lächelnd und wuschelt mir durch die Haare. "Bei meinem Namen", sage ich und tauche unter seinem Arm weg. "Was machst du hier?" "Ich wollte bei dir vorbei und hab angerufen. Ed hat mir gesagt, dass du hier bist", meint er achselzuckend. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer und ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. "Also...", beginne ich und werde sofort von Joon unterbrochen. "Wir zwei gehen jetzt in ein Café", sagt er, nimmt meine Hand und zieht mich durch die Mall.

"Wir hätten gerne zwei heiße Schokoladen", bestellt Joon für uns. Die Kellnerin nickt und wuselt auch schon mit geröteten Wangen davon. Schmunzelnd schüttele ich den Kopf und wende meine Aufmerksamkeit Joon zu. Er aber beachtet mich nicht, sondern wirft finstere Blicke hinter mich.
"Was hast du denn?", frage ich während ich seinem Blick folge. Zwei Tische hinter uns sitzen drei Jungs. Sie tuscheln und sehen zu uns herüber. Genervt verdrehe ich die Augen. "Ignorier die einfach. Ich hab keine Lust, dass die auch noch her kommen. Können wir einfach reden und uns auf uns konzentrieren?", bitte ich Joon. Er sieht mich an und seufzt. "Okay." "Danke", sage ich lächelnd. "Kommst du uns mal wieder besuchen?" "Natürlich! Ich will ja nicht immer alleine in unserem Haus hocken", freue ich mich. Tante Sue ist immer nett zu mir und behandelt mich wie ihre Tochter, das tut wirklich gut. Joons Blick verfinstert sich wieder als er wieder das Wort ergreift. "Hast du schon was von deinen Eltern gehört?" "Nein", sage ich und fühle die Kälte, die sich wie eine eisige Hand um mein schlagendes Herz legt. "Sie wollten eigentlich gestern kommen, sind aber noch nicht da. Ich weiß nicht ob die noch kommen, da sie es nicht für nötig halten mich anzurufen." Wie aufs Stichwort klingelt mein Handy. "Entschuldigung", sage ich an Joon gerichtet und hebe ab. "Ja?" "Ich warte wie verabredet vor der Mall Miss Lee. Sind Sie schon hier? Oder brauchen Sie noch etwas Zeit?" "Ich mache mich auf den Weg Sam, bis gleich", sage ich. "Gut", meint er und ich lege auf. "Ich muss los, tut mir leid", entschuldige ich mich bei Joon. "Ach das macht doch nichts", winkt er ab. "Ich wollte sowieso auch gleich gehen." "Sollen wir dich dann mitnehmen?" "Ähm, das wäre nett", sagt er dann etwas verlegen. Ich grinse meinen älteren Cousin an.
Ich winke die Kellnerin zu uns und wir bezahlen. "Danke, ich hoffe Sie kommen bald wieder!" Wir verbeugen uns und verlassen das Café, dabei spüre ich die Blicke der Jungs in meinem Rücken, als wir an ihrem Tisch vorbei kommen.

Im Bann des Mondes (EXO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt