Schlaflose Nacht

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Kairi POV:

Ich bin alleine in meinem Zimmer. In meine Decke gewickelt sitze ich auf meinem Bett, sehe aus dem Fenster und höre Musik, wobei ich leise mit Summe. Nachdem Lay mit Xiumin fertig war, ist er sofort nach oben gelaufen, um nach Kai zu sehen. Keiner von den Jungs weiß, was die mit ihm angestellt haben.
Ein Schauer überkommt mich und unwillkürlich fasse ich mir an den Hals. Jetzt sind es schon zwei Visionen, die sich verwirklicht haben. Ich hätte mehr auf die Zeichen achten sollen.
Nachdem ich die Vision hatte und Kai mich berührt hat, ist sie zurück gekommen, jedes Mal stärker und irgendwie auch realer. Seufzend lasse ich mich auf den Rücken fallen.
Ich werfe einen Blick auf die Uhr und stöhne genervt auf. Halb sechs Uhr morgens und ich bekomme noch immer kein Auge zu. Die Nacht war so anstrengend, trotzdem hält mich etwas wach, doch ich kann es nicht identifizieren. Unruhig drehe ich mich vom Rücken auf den Bauch und spiele mit dem Bezug meines Kissens.
Kurz darauf stehe ich auf und schleiche in meinem riesigen Pulli runter in die Küche. Ich hole mir ein Glas und fülle es mit Wasser. Dann leere ich es auf einen Zug und stelle es ab.

Kai hat mich wirklich erschreckt. Er hat nicht die kleinste Gefühlsregung gezeigt, sondern einfach mit eisigen Augen zugedrückt.
"Kannst du auch nicht schlafen?", reißt mich Xiumin aus den Gedanken. Erschrocken drehe ich mich um und stoße dabei gehen das Glas. Mit einem lauten Klirren zerschellt es auf dem Fliesenboden. "Oh man! Tut mir leid, jetzt hab ich es kaputt gemacht", entschuldige ich mich mit noch immer brüchiger Stimme und versuche zerstreut die Glasscherben aufzusammeln. "Nein, mir tut es leid, ich wollte dich nicht erschrecken", erwidert er und hilft mir dabei. "Bin mal wieder mit den Gedanken abgedriftet..", murmele ich leise. Zusammen räumen wir auf. Keiner sagt etwas und es entsteht eine unangenehme Stille.

"Immer wenn ich versuche zu schlafen, drängt sich die Szene vor meine Augen und ich habe wieder das Gefühl keine Luft zu bekommen", flüstere ich und fasse mir an den Hals. Xiumin sieht mich mitleidig an. "Das wird schon, glaub mir. Das war nicht Kai, er würde so etwas nicht tun", sagt er. Ich nicke. Wieder diese unangenehme Stille. "Naja, ich Versuch dann nochmal mein Glück", murmele ich. "Gute Nacht Xiumin." "Gute Nacht Kairi", erwidert er.
Schnell laufe ich zurück in mein Zimmer und stecke mir die Kopfhörer in die Ohren. Ich schließe die Augen und versuche zu schlafen, doch die letzten Ereignisse spuken in meinem Kopf herum und lassen dies nicht zu. Hinzu kommt, dass ich noch immer nicht so gut Luft bekomme. Lay hat meinen Hals zwar geheilt, aber das Gefühl der Enge ist noch da. Unruhig wälze ich mich von der einen Seite auf die andere.

Es hilft alles nichts... Ich kann einfach nicht mehr hier drin sein. Panisch fahre ich hoch und stürze aus meinem Zimmer. Ich muss hier raus. Ich brauche frische Luft! Es fühlt sich so an, als würden meine Lungen den Sauerstoff hier drinnen nicht akzeptieren. Ich renne ins Wohnzimmer, reiße die Gartentür auf und trete nach draußen. Sofort umgibt mich die wundervoll frische und nach Rosen duftende Luft. Erleichtert nehme ich einen tiefen Atemzug und schließe kurz die Augen.

Langsam gehe ich zu den Rosensträuchern. Sie verströmen einen wunderbaren Duft. "Kairi." Zum zweiten Mal in kurzer Zeit werde ich erschreckt. Mit wild klopfendem Herzen drehe ich mich um. "K-Kai?" "Hey", sagt er verlegen lächelnd. "W-was machst du hier?", stottere ich mit kratziger Stimme. Unruhe und Angst breiten sich in meinem Inneren aus. "Ich wollte mit dir reden", sagt er und kommt auf mich zu. Ängstlich weiche ich zurück und behalte ihn dabei genau im Auge. Verletzt sieht er mich an. "Hör zu, es tut mir leid, ich wollte das nicht! Ich könnte dir nie etwas tun! Diese Mistkerle haben irgendwas mit mir gemacht!", sagt er verzweifelt. "Das letzte was ich jemals wollte, war dich zu verletzen und doch ist es geschehen.. Bitte! Du musst mir glauben, das war nicht ich! Ich.. ich kann es nicht ertragen, dass du mich so ängstlich ansiehst!" Er macht noch einen Schritt auf mich zu und streckt seine Hand nach mir aus. Ich schüttele den Kopf. "Ich.. ich kann noch nicht", flüstere ich verängstigt und traurig zugleich. Enttäuscht lässt er die Hand sinken. "Das kann ich verstehen.. Es tut mir so leid", flüstert er und verschwindet wieder im Haus. Am liebsten wäre ich ihm hinterher gerannt, doch die Angst hält mich zurück.

Traurig lasse ich mich auf dem vom Tau nassen Gras nieder und beobachte, wie die Sonne am Horizont auftaucht. "Es tut mir auch leid", flüstere ich den ersten Strahlen der Sonne entgegen.

Im Bann des Mondes (EXO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt