Das Studio

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Kairi POV:

"Sam, setz bitte Joon bei ihm Zuhause ab", sage ich und steige gefolgt von Joon in den Wagen. Die Fahrt vergeht schnell und ehe ich mich versehe sind wir schon bei Joon angekommen, welcher nicht weit von mir entfernt wohnt. "Wir sehen uns", verabschiedet er sich. "Ja bis dann!"
Joon schließt die Tür hinter sich und Sam fährt mich nach Hause.

"Danke Sam!" "Nichts zu Danken, ist ja schließlich mein Job Miss Lee." Ich lächele ihn an und öffne die große schwere Tür unserer Villa. "Hallo Kairi, hatten Sie Spaß?" "Ja ich hab Joon getroffen." "Ihre Eltern haben angerufen", gesteht er vorsichtig. Da überkommt mich wieder diese Kälte. "Was wollten sie?" "Sie schaffen es nicht mehr zu kommen und ich soll Ihnen sagen, dass es ihnen leid tut", berichtet er. Ich lache bitter. "War ja klar.. Ich bin dann mal oben.." Schnell gehe ich in mein Zimmer und packe meine Sporttasche. Dann gehe ich sofort wieder runter.
"Wo wollen Sie denn hin, wenn ich fragen darf?" "Tut mir leid Ed, ich gehe ins Studio", antworte ich und bin schon zur Tür hinaus.
Drei Querstraßen weiter bin ich angekommen. Beim Studio.

"Hallo Kairi, lange nicht mehr gesehen", begrüßt mich Mrs Choi. "Hallo Mrs Choi, wie war Ihr Urlaub?" "Einfach fantastisch! Rom war ein Traum", schwärmt sie. "Aber jetzt beeil dich, sonst kommst du zu spät zu deinem Kurs!" Lächelnd eile ich an ihr vorbei.
In der Umkleide ziehe ich mir schnell meine Sportsachen an und gehe dann in den Tanzraum. Dort erwarten mich schon meine Tanzkollegen. Ich grüße sie kurz und verziehe mich in meine Ecke, um mich zu dehnen.
Meine Tanzkollegen und ich verstehen uns nicht wirklich gut, deshalb grenze ich mich selbst aus um Konflikte zu vermeiden.

Da kommt auch schon unsere Lehrerin herein und die Stunde kann beginnen.
Ich stelle mich in eine der hinteren Reihen und folge jeder ihrer Bewegungen mit den Augen. Nun heißt es nachmachen. Schritt für Schritt, Bewegung für Bewegung. Alles muss sitzen, damit sie zufrieden ist.

Einzelne Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und suchen sich ihren Weg nach unten. Sie hinterlassen einen feinen Schweißfilm. Meine Wangen sind leicht gerötet.
Ich liebe es zu tanzen. Wenn ich tanze, dann vergesse ich diese Welt. Das Tanzen für sich ist ein ganz anders Universum. In diesem Universum bin ich frei. Frei von Sorgen und frei von der Last, die mir meine Eltern auferlegt haben.

"Das wars für heute. Wir sehen uns dann in zwei Wochen und bis dahin muss die Choreografie sitzen. Denkt ja nicht daran, nicht zu üben. Ich sehe sofort, wer sich angestrengt hat und wer nicht. Also hopp!", scheucht uns Mrs Yeng aus dem Raum.
Erleichtert flüchte ich in die Umkleide. Ich liebe tanzen zwar, aber Mrs Yeng ist verdammt streng. Bei ihr kann man sich keine Fehler leisten.

Ich steuere auf eine Duschkabine zu, trete ein und schließe hinter mir ab. Schnell entledige ich mich der schweißgetränkten Klamotten und springe unter das angenehm kühle Wasser. Seufzend schäume ich mich ein. Das tut echt gut.
Als auch der letzte Rest Schaum im Abfluss verschwunden ist, stelle ich das Wasser ab und trockne mich ab. Dann ziehe ich mir meine normalen Sachen wieder an und verlasse die Umkleide.

Auf dem Weg nach draußen begegne ich keinem, komisch...
Draußen gleitet mein Blick zum Himmel. Eine sternenklare Nacht.

Ich richte meinen Blick wieder auf den Weg und laufe los. Ich hab jetzt keine Lust noch auf Sam zu warten.
Gedankenverloren trotte ich den Weg entlang, als sich plötzlich neben mir die Tür zu einem schwarzen Van öffnet.
Erschrocken springe ich zur Seite. "Was zum-?"
Ein schwarz gekleideter Mann steigt aus und geht ein paar Schritte auf mich zu, während ich die selbe Anzahl zurück weiche.
Die eine Hälfte seines Gesichtes liegt im Schatten, doch ich kann ganz deutlich sein boshaftes Grinsen erkennen.

"Was wollen Sie von mir?" Der Mann gibt nur ein Grunzen von sich und hebt seinen Arm. Mit einer schnellen Bewegung greift er mein Handgelenk, zieht mich zu sich heran und dreht mich gleichzeitig so, dass sein Arm wie ein Gurt um mich liegt.

Schnell Kairi, dir muss doch was einfallen, schließlich kannst du Teakwondo! Schießt es mir durch den Kopf, doch mir bleibt keine Zeit zum nachdenken, denn der Mann drückt mir ein Tuch über Mund und Nase.
Sofort beginne ich mich zu wehren. Ich strampele um mich und schaffe es schließlich ihm auf den Fuß zu treten, aber der Typ zeigt keine Emotionen. Verdammt.

Das Tuch verströmt einen süßlichen Geruch und benebelt meine Sinne. Meine Bewegungen werden langsamer und ich kann nicht mehr klar denken.

"Lassen Sie das Mädchen los!", brüllt eine männliche Stimme. Plötzlich wird der Mann von mir weg gerissen. Ich falle, doch bevor ich hart auf dem Boden aufschlagen kann, lande ich in den beschützenden Armen eines Jungen.

Im Bann des Mondes (EXO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt