Im Bann des Mondes (EXO FF)

Die Sage des alten Volkes

Kairi POV:

"Es ist schon ziemlich spät.. Was hältst du davon, wenn wir eine Nacht darüber schlafen und das morgen weiter besprechen?", fragt Suho. Mit gerunzelter Stirn nicke ich. Sie verheimlichen mir schon wieder was..
"Also dann.. Ich geh mal ins Bett. Gute Nacht", verabschiede ich mich und gehe zur Treppe. "Gute Nacht", rufen mir beide hinterher. "Schlaf gut", fügt Kai hinzu. Schnell laufe ich die Treppe hoch und verschwinde dann in meinem Zimmer.
Was für eine merkwürdige Nacht. Kopfschüttelnd gehe ich zum Schrank und hole meinen Schlafanzug hervor. Ich ziehe mich um, schnappe mir mein Handy und stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren. Auf dem Flur mache ich dann die Musik an und trotte zum Bad.
Schnell sind meine Zähne geputzt und ich liege im Bett. Der Musik lauschend schließe ich die Augen und komme langsam zur Ruhe.

....

"Kairi, wach auf." Jemand nimmt mir die Kopfhörer ab und rüttelt zaghaft an mir. Brummend drehe ich mich auf die andere Seite. "Komm schon. Es gibt Essen." Jetzt wird das Rütteln stärker. "Maan lass mich bitte weiter pennen", murmele ich. Schon wird mir die Decke weggezogen und mir wird schlagartig kalt. Genervt öffne ich die Augen und erblicke einen grinsenden Baekhyun. "Weckdienst Baekhyun meldet sich zum Dienst", sagt er grinsend und salutiert. Seufzend stehe ich auf und gehe zu meinem Schrank. Ich hole ein dunkelblaues Shirt und eine hellgraue Jeans heraus und gehe, ohne auf Baekhyun zu achten, ins Bad, wo ich mich schnell umziehe. Als ich die Tür öffne, steht kein Anderer als Kai vor der Tür.

"Ich.. Wir haben mit den Jungs über gestern Abend geredet und-" "Kai! Kairi! Kommt endlich runter. Das Essen wird kalt", ruft D.O. "Okay, wir werden es dir nach dem Essen sagen ja?" Verwirrt nicke ich und folge ihm dann nach unten. Seit ich bei den Jungs bin, habe ich das Gefühl, dass mir mein Leben immer mehr entgleitet. Ich habe null Kontrolle mehr. Es ist beängstigend.

"Guten Morgen du Schlafmütze", begrüßt mich ein gut gelaunter Chanyeol. "Ja du mich auch", sage ich schlecht gelaunt. "Woooh wer hat denn deine gute Laune ermordet?", fragt er geschockt. Ich werfe Baekhyun einen finsteren Blick zu. "Tut mir ja leid, dass ich dich geweckt habe. Leute, nächstes Mal weckt sie bitte jemand anderes okay? Ich will nicht noch einmal so einen Blick abbekommen", sagt er und schüttelt sich. "Jetzt stell dich nicht so an", murre ich und lasse mich auf einen freien Stuhl fallen. "D.O gib ihr schleunigst was zu essen, das müsste ihre Stimmung heben. Die erste Nacht scheint ihr nicht gut bekommen zu sein", sagt Lay. "Schon unterwegs." Kurz darauf steht ein voll beladener Teller vor mir.
Erst als mein Magen knurrt merke ich, wie hungrig ich doch bin.
Zusammen mit dem Rest mache ich mich über das Essen her. "Schmeckt wie immer wunderbar D.O", lobe ich ihn.

Nachdem wir zu Ende gegessen haben und den Tisch abgeräumt haben, wird die Stimmung etwas ernster.
"Also, du hast gesagt, dass du im Traum einen roten Schmetterling gesehen hast", sagt Suho langsam. "Genau.. Und dann hatte ich eine Art Vision.. Es war irgendwie komisch", murmele ich.

Baekhyun räuspert sich und sieht mich ernst an. "Laut einer alten Sage unseres Volkes sind Schmetterlinge Wegweiser. Wenn sie jemandem im Traum erscheinen bekommt der Träumer eine Vision der Zukunft. Ein schwarzer Schmetterling zeigt dem Träumer eine Todesvision, ein roter steht für Gefahr. Blaue Schmetterlinge zeigen einem Tragödien, die Freunde betreffen. Gelbe bringen dem Träumenden helfende und wegweisende Visionen. Zu guter letzt die weißen Schmetterlinge. Sie bringen Träume von Glück. Der Mond sucht sich in jeder Generation einen Werwolf aus, dem er die Schmetterlinge schickt", erzählt er.
"Blaue Schmetterlinge...", sage ich nachdenklich. Irgendetwas regt sich in meinem Gedächtnis. "Oh Gott Joon!", keuche ich kreidebleich und springe auf. "Neinneinnein! Das ist nicht gut, gar nicht gut", murmele ich und tigere auf und ab. "Kairi, was ist los?" "Ich- wir, wir müssen so schnell es geht zu meinem Cousin. Ich hab echt Angst, dass ihm wirklich etwas passieren könnte!" Ich will nicht auch noch ihn verlieren.
"Ähm okay. Kai, Baekhyun und Lay fahrt mit ihr zu ihrem Cousin", ordnet Suho an. Die drei nicken entschlossen. Baekhyun legt seinen Arm beruhigend um mich und läuft neben mir raus zu Kais Auto. "Es wird alles gut. Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht", sagt er zuversichtlich. Ich kann nur betäubt nicken und steige vor ihm in den Wagen.

Bitte lass ihn Recht haben.