Spät in die Nacht hinein

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Kairi POV:

Erleichtert rette ich mich in D.Os Richtung. Bei ihm angekommen schnuppere ich erstmal. "Wow D.O! Das riecht wunderbar", sage ich. "Dankeschön. Ich hab mir extra Mühe gegeben", lächelt er mich an. "So und jetzt setz dich bitte." Ich nicke und setze mich an den Platz vor mir. Kurz darauf kommen die restlichen Jungs zum Tisch.

Sehun stürmt auf mich zu, gefolgt von Chen und Baekhyun. Chen wirft sich auf den Stuhl zu meiner Rechten, Sehun auf den zu meiner Linken. "Haha erster!", ruft Chen aus und sieht Baekhyun feixend an, welcher nur genervt die Augen verdreht. Während Baekhyun sich einen anderen Platz sucht geben sich Chen und Sehun über meinem Kopf ein Highfive. Verwirrt sehe ich zu Xiumin rüber, welcher mir gegenüber sitzt. "Mach dir nichts draus, die benehmen sich immer so", winkt er schmunzelnd ab. Mit dieser Antwort gebe ich mich zufrieden. "So, dann lasst es euch schmecken", sagt D.O, nachdem endlich alle Platz genommen haben. Das lassen sich die Jungs kein zweites Mal sagen und hauen kräftig rein, während ich mich eher zurückhaltend am Essen bediene. "Sag mal Kairi", beginnt Chen und schluckt den letzten Bissen Brot hinunter, "was arbeiten deine Eltern eigentlich, wenn ich fragen darf?"

Sehun POV:

Bei dieser Frage verändert sich Kairis Verhalten komplett. Sie setzt sich aufrecht hin und sieht Chen mit großen Augen an. "Was meine Eltern arbeiten?" "H-hab ich was falsches gesagt?", fragt er total verunsichert. Da scheint Kairi zu bemerken, wie sie von allen angestarrt wird. Sie räuspert sich und erzählt uns mit einer leicht zitternden Stimme, dass ihren Eltern eine große Computerfirma gehört. Mit gerunzelter Stirn beobachte ich, wie sie ihre Hände nervös unterm Tisch knetet.

"Tja und seit sie die Firma geerbt haben, sind sie kaum noch Zuhause und sie haben sich total verändert." Ein trauriges Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen. "Ed, unser Butler, hat mich sozusagen großgezogen." Danach schweigt sie und eine drückende Stille macht sich im Raum breit. Chen rutscht unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und blickt hilfesuchend in die Runde. Chanyeol räuspert sich. "Ed scheint ein ziemlich netter Typ zu sein", bemerkt er trocken und entlockt Kairi das schönste Lächeln, das ich jemals gesehen habe. "Du solltest öfter lächeln", raune ich ihn ins Ohr. Ihre Hand zuckt kurz, doch sie lässt sich nichts anmerken. "Ja, Ed ist ein wundervoller Mensch", sagt sie. "Aber sagt mal, wie kommt es, dass neun Jungs wie ihr zusammen wohnen?" Chanyeol sieht zu mir rüber und nickt. Also ergreife ich das Wort.

Kairi POV:

"Wir kennen uns seit wir klein waren. Wir haben in der gleichen Gegend gewohnt und uns angefreundet. Tja und als wir älter wurden, haben wir uns sehr Mühe gegeben den Kontakt zu halten, bis wir dann in diese Wohnung gezogen sind. Eigentlich waren wir zu zwölft, aber drei unserer Freunde konnten nicht zu uns ziehen", erklärt Sehun lächelnd. Zustimmendes Gemurmel ertönt.

Die Tatsache, dass sich die Jungs so lange kennen und dann auch noch zusammen wohnen erwärmt mein Herz. Das muss viel Kraft gekostet haben, aber sie haben sie gut verwendet. "Wow!" Ich wünschte ich hätte so gute Freunde, füge ich in Gedanken hinzu.

Die Jungs fangen an rumzualbern und die Stimmung wird immer besser.
Schließlich tauschen wir auch unsere Handynummern aus. Irgendwann werfe ich dann einen Blick auf die Uhr. "Oh Gott Leute ich muss nach Hause, ansonsten bin ich einen Kopf kürzer", sage ich geschockt. "Okay, schade", meint D.O. "D.O, dein Essen ist echt genial. Du musst mir unbedingt mal dein Rezept verraten", sage ich begeistert, während ich aufstehe und mich zum gehen wende. "Na klar, ich schick es dir", grinst er.

Neben mir steht Kai auf und sieht mich an. Ich muss den Kopf leicht in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen. Ich hasse es so klein zu sein. "Ich begleite dich zur Tür", meint er und legt seine warme Hand auf mein Schulterblatt. Er übt leichten Druck darauf aus, damit ich mich vorwärts bewege. "Tschüss Leute man sieht sich", verabschiede ich mich, verbeuge mich kurz und laufe dann gradeaus in Richtung Tür, dicht gefolgt von Kai. Als wir alleine sind bleibe ich stehen, sodass er leicht gegen meinen Rücken stößt. "Kai.. Ähm.. Danke", murmele ich leicht errötet und drehe mich zu ihm um. "Wofür?" "Dafür, dass du mich gerettet hast", sage ich und hebe meinen Blick. Seine Stimme würde ich auf jeden Fall wieder erkennen. Die dunklen Augen meines Gegenübers treffen auf meine. "Das habe ich gerne gemacht. Und ich würde es auch wieder tun glaub mir." Darauf kann ich nur schüchtern Lächeln und wende mich der Tür zu. Kai greift an mir vorbei und öffnet sie für mich. "Dankeschön." Ein kleiner Gentleman.

Ich sehe nach draußen und meine Laune sinkt in den Keller. Es regnet. "Ach mannö, das gibt's jetzt nicht.." "Hast du keinen Schirm dabei?" Ich schüttele den Kopf. Kurz verschwindet er hinter der Tür und taucht dann wieder mit einem Schirm in der Hand auf. "Hier, nimm solange den", sagt er und hält ihn mir entgegen. Ich nehme ihn und bedanke mich schon wieder.
"Ja dann... Tschüss, bis demnächst", verabschiede ich mich. Grade als ich raus in die Dunkelheit gehen will, hält Kai mich zurück. "Soll ich nicht noch mitkommen?", fragt er aufrichtig besorgt. "Nein, alles gut. Mir wird schon nichts passieren." An seinem skeptischen Blick kann ich erkennen, dass er mir nicht glaubt. "Nein wirklich, ich kann auf mich aufpassen. Glaub mir. Und außerdem habe ich es ja nicht so weit bis Zuhause", mit diesen Worten öffne ich den Schirm und trete raus in den Regen. "Bis dann Kai!"

Im Bann des Mondes (EXO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt