Die Stimme des Mondes

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Kairi POV:

"Okay, was muss ich tun?" "Du musst meditieren. Ähm.. Gehen wir doch in dein Zimmer", sagt Baekhyun. "Okay.."

...

Baekhyun zündet einige Kerzen an und verteilt sie in meinem Zimmer. "Also, setz dich", weist er mich an. Ich setze mich ihm gegenüber vor eine Kerze. "Hast du schon einmal meditiert?" Ich nicke. "Okay, dann schließ jetzt die Augen." Sofort tue ich was er sagt. "Konzentrier dich darauf, was du möchtest. Du möchtest mit dem Mond in Verbindung treten und deine Fähigkeit kontrollieren lernen", sagt er sanft. Meine Erinnerungen gleiten zur Vollmondnacht. Regelmäßig atme ich tief ein und aus und versuche mich zu entspannen.

Mit einem Mal fühlt sich mein Geist so leicht und befreit an. Ich treibe in einem leeren Nichts, darauf gespannt, was als nächstes passiert. "Kairi, meine Kleine. Ich bin stolz auf dich. Du hast dich bis jetzt gut geschlagen und dein Rudel nicht verlassen", sagt eine Stimme in meinem Kopf. "Wer ist da?" "Du kennst mich bisher nur als die Stimme des Mondgeistes, doch du wirst mich sehr bald unter einem anderen Namen kennen lernen. Aus welchem Grund suchst du meinen Kontakt?", fragt er mit sanfter Stimme. "Ich brauche Hilfe mit meiner Fähigkeit", sage ich freundlich. "Bitte hilf mir damit." "Du hast die Gabe des Schatten und des Nebels. Diese Gabe zu kontrollieren ist schwierig, aber ich vertraue auf deine innere Stärke. Vertraue auf dich selbst und glaube daran, dass du diese Aufgabe meistern kannst. Du kannst sie mit deinen Gedanken und deinem Willen steuern", erklärt er mir. Ich schweige kurz und lege mir meine nächsten Worte zurecht, bevor ich sie ausspreche. "Warum hast du mich als den nächsten Schmetterlingswolf ausgesucht?" "Ich habe dich schon seit deiner Geburt beobachtet. Du bist besonders", ist das letzte was er sagt, bevor die Verbindung abreißt.

Überrascht öffne ich die Augen. "Und? Hat es funktioniert?", fragt Baek aufgeregt. "Ich soll auf mich selbst vertrauen und an mich glauben. Dann hat er gesagt, dass ich meine Gabe mit meinen Gedanken und meinem Willen steuern kann", berichte ich ihm. "Okay, dass ist doch gut... Es wäre gut, wenn du so oft wie möglich üben, um sie unter Kontrolle zu bekommen. Wenn du willst, dann können wir heute anfangen", bietet er an. "Tut mir leid, aber ich bin ziemlich müde.. Ich würde mich gerne etwas hinlegen", sage ich lächelnd. "Na klar. Dann fangen wir einfach morgen an okay?" "Okay", lächele ich und stehe auf. "Dann schlaf gut." "Danke du auch", grinse ich und gehe hoch in mein Zimmer.

....

Ich liege im Bett und sehe aus dem Fenster. Das Gespräch mit dem Geist des Mondes hat mir nicht wirklich geholfen. Wie soll ich es denn schaffen, meine Gabe mit meinem Willen zu konzentrieren? Ich hebe meine Hand und mustere sie. Dann konzentriere ich mich und stelle mir vor, wie aus ihr ein dunkler, schwarzer Nebel hervorsickert. Nichts passiert.
Frustriert atme ich aus. Er sagte ja, dass es schwierig sein wird... Ich lasse meinen Blick wieder nach draußen wandern. Nachdenklich stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und schalte die Musik ein. Wie einsam der Mondgeist doch sein muss. Mit den Gedanken bei ihm dämmere ich langsam weg.

...

Durch eine federleichte Berührung werde ich wach. Etwas desorientiert sehe ich mich um. Draußen geht grade die Sonne auf, also habe ich nicht sehr lange geschlafen. Wie ich mich kenne, kann ich auch nicht mehr einschlafen. Müde schlage ich die Bettdecke zur Seite und schwinge meine Beine über die Bettkante. Als meine nackten Füße den kalten Holzboden berühren, erschaudere ich vor Kälte. Wieso ist es denn auf einmal so kalt hier? Zuerst gehe ich zu meinem Schrank und ziehe einen abgelegten Pulli von Joon hervor, welchen ich sofort überziehe. Dann tapse ich langsam aus meinem Zimmer und sehe mich um. Auch auf dem Flur ist es eiskalt. Was ist hier los?

Von unten höre ich das Splittern einer Vase. Mein Bauchgefühl sagt mir, ich soll nachsehen. Mein Gehirn hingegen sagt mir, ich soll mich schleunigst verstecken. "Ach scheiße", murmele ich und schleiche die Treppe runter. Weitere Geräusche dringen aus der Küche. "F*ck, was mache ich hier?", fluche ich und laufe auf Zehnspitzen zur Tür. Je näher ich ihr komme, desto kälter wird es. Vorsichtig öffne ich die Tür.

"Oh Gott! Was ist passiert?"

Im Bann des Mondes (EXO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt