Er wusste nicht wie lange er draußen im Hof stand. Es könnten Minuten gewesen sein, aber auch Stunden. Seine Gedanken waren wirr. Unzugänglich für den Saiyajin-Prinzen.
Vegeta lehnte an einen Baum, sein Blick starr auf die Straße vor den Toren der Capsual Corporation gerichtet. Immer noch ertönte in seinen Ohren dieser Lärm. Das grelle blaue Licht. Wie hatte das alles passieren können?!
Er konnte seine Gedanken nicht ordnen. Sein Kopf schien zu platzen. Fast. Er ließ sich an dem stabilen Baumstamm heruntersinken und wollte seine Hände über sein Kopf schlagen, als er inne hielt.
Leicht, aber doch sichtbar hatte sich die rote Flüssigkeit auf seinen Händen breit gemacht. Schon leicht angetrocknet, aber vollends da.
Was schockte ihn so sehr? Wieso hatte er auf einmal Skrupel, es sich genauer anzusehen? Er hatte schon so viel Blut an seinen Händen gehabt. Unschuldiges Blut und doch hatte es ihm nie etwas ausgemacht. Er war so geboren worden. Ein Elitekrieger, der andere Planeten eroberte und sie dann an den meist Bietenden verkaufte. Die Bevölkerung wurde zu erst ausgelöscht und er hatte es gerne getan. Mit Freude. Mit Lebendigkeit.
Nur die Starken überleben. Wer nicht stark genug ist, wer Schwäche zeigt, der wird nie ein Leben führen. - Das waren mal die Worte seines Vaters gewesen.
An diese hatte er immer geglaubt. Nie daran gezweifelt und doch war er unzufrieden mit dieser Situationen. Diese Situationen, die eben vor ein paar Momenten geschehen war.
Nach den Worten seines Vaters, wäre sie schwach gewesen. Kein Recht auf Leben. Sein alter Herr hätte sie liegen gelassen, da war er sich sicher. Sein Vater hätte über ihn gespottet, wenn er gewusst hätte, dass er ihr das Leben vermutlich gerettet hatte. Ihr erbärmliches Leben. Als Mensch konnte man doch nur erbärmlich sein, oder?!
„Vegeta? Vegeta?"
Er horchte auf und sah hinüber zur großen Empfangstür, in der nun der alte Hausherr stand. Vegeta machte sich nicht bemerkbar. Zu aufgewühlt war er noch, als dass er nun noch diesem Alten Gehör schenken würde.
Wie erwartet sah er niemanden und verzog sich wieder ins Haupthaus. Vegeta seufzte. Die nächste Katastrophe war erfolgreich abgewehrt.
Instinktiv sah er wieder auf seine Hände. Er dachte an vorhin. Er hatte auch dort instinktiv gehandelt. Aus einem Impuls heraus. Er war kein Retter, kein Held. Das alles war nicht seine Aufgabe, aber trotzdem hatte er es getan. Einem einfachen Menschen geholfen am Leben zu bleiben. Wieso?
Nun. Wegen ihr hatte er immerhin ein Dach über den Kopf. Immer ein voller Magen und ein Ort zum Trainieren. Er war unzufrieden mit dieser plausiblen Erklärung. Einfach mit allem, aber er konnte es nicht ändern. Vielleicht hatte sein Körper auch einfach nur reagiert. Ein Impuls. Nichts weiter.
Auch diese Antwort schien ihm nicht gut genug, doch er versuchte den Drang, nach weiteren Antworten zu suchen, zu verdrängen. Er stand endlich wieder aufrecht und ging zügig ins Haus. Sein Ziel war das Badezimmer. Er musste es einfach abwaschen. Er ertrug es nicht, dieses Blut immer noch an seinen Händen zu haben.
Sein Vater würde ihn auslachen. Sich im Grabe umdrehen.
„Ah, Vegeta, hier steckst du.", hörte er wieder die nervige Stimme des Alten. - Doch diesmal sah er zu ihm.
„Hör mal, ich fahr gleich ins Städtische Krankenhaus. Ich weiß nicht wie lange das dauern wird, aber ich hab beim Italiener angerufen und für dich großzügig schon etwas bestellt. Bezahlt ist schon alles, du musst es nur an der Haustür entgegen nehmen."
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Eine etwas andere Zukunft
FanficJeder kennt es. Jeder weiß es. Die berühmten drei Jahre, in denen Bulma und Vegeta zueinander gefunden hatten. Doch halt! Diese Geschichte ist anders. Sie beginnt im Jahr 783 in der Zukunft. Bulma erinnert sich zurück. Wie es war, jemanden ganz und...