Chapter 6

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„Sie wacht auf.", flüsterte eine Stimme. Ich blinzelte. „Scott? Stiles? Was macht ihr denn hier?", fragte ich verschlafen, als ich meine Augen geöffnet hatte. Die beiden schauten mich lächelnd an.„Hab ich irgendwas im Gesicht, dass ihr so guckt?" Ich streckte meine Arme und gähnte. „Wir haben auf dich aufgepasst.", sagte Scott. „Und dir bei deinen spannenden Geschichten zugehört.",ergänzte Stiles kichernd. Ich spürte förmlich, wie sich auf meiner Stirn ein Fragezeichen bildete. „Jungs, was ist los?" Stiles stand auf und setzte sich auf meinen Bettrand. „Du hast im Schlaf geredet." Ich hielt mir die Hand vor den Mund. 'Verdammt,hoffentlich hatte ich ihnen nichts von dem Alptraum erzählt.' „Die Frage ist eher, was mit dir los ist." Scott stand ebenfalls auf und stellte sich neben das Bett. „Ich..ehm..was soll los sein?",stotterte ich nervös. „Irgendwas stimmt doch nicht mir dir. Der Alpha hat dich nicht ohne Grund in deinem Haus angegriffen." Seine Augen musterten mich. Ich schluckte."Vielleicht hat mich dieser.."„Alpha." Stiles hielt seinen Zeigefinger in die Luft. „Vielleicht hat mich dieser Alpha verwechselt.", fuhr ich zögernd fort. „Dein Herzschlag..du lügst." Grimmig schaute Scott mich an. „Hey,woher willst du das wissen? Bist du ein Hellseher oder sowas?",versuchte ich die angespannte Stimmung zu lockern, doch Scotts Blick verfinsterte sich. Plötzlich brüllte er aus allem Heraus . Seine Augen färbten sich in ein helles Gelb. Geschockt starrte ich ihn an.„Ihr seid doch echt verrückt!", schrie ich und stand auf, um mir meine Sachen zu schnappen. Stiles stellte sich vor mich. „Wir wollen dir doch nur helfen.", sagte er und versuchte mich festzuhalten. Ich riss mich los. „Lasst mich einfach in Ruhe!",schrie ich und stürmte zur Tür. Als ich sie öffnete stand jedoch jemand vor mir. Ich drehte mich zu Scott. Er lächelte zufrieden. „Du hast mich gerufen.", sagte der Mann mit tiefer Stimme und drückte mich zurück in das Zimmer. Er trug eine schwarze Jeans und eine Lederjacke. Seine Haare waren leicht nach oben gegelt. „Was zum Teufel soll das?", fragte ich mit einem wütenden Unterton. Langsam reichte es mir mit diesen merkwürdigen Geschehnissen. „Derek, wir brauchen deine Hilfe.", murmelte Stiles und schaute mich schuldbewusst an. „Was habt ihr mit diesem Mädchen gemacht?",fragte dieser Derek und sah mich von oben bis unten an. Dabei hatte ich das Gefühl, er nahm meinen Geruch auf, so schnupperte er mit seiner Nase in der Luft herum. Scott stellte sich vor ihn. „Sie ist nicht einfach nur ein Mädchen. Der Alpha hat sie angegriffen..", erläuterte er. „Das ist in letzter Zeit keine Besonderheit. Ergreift oft Menschen an, die im Wald spazieren gehen." Derek lief um mich herum. So langsam fühlte ich mich wie in einem Boxring, wo einen alle anstarrten und auf eine Reaktion warteten. „Das ist es ja, sie war nicht im Wald. Er ist in ihr Haus eingedrungen und wären Stiles und ich nicht in der Nähe gewesen, wäre sie wahrscheinlich jetzt nicht mehr hier." Ich kniff mir in den Arm, in der Hoffnung, dass das alles nur ein Traum war und ich gleich in meinem Bett aufwachen würde, doch es geschah nichts. Ich stand immer noch in diesem weißen Zimmer mit den blauen Blumen auf dem Tisch und wurde von einem Mann, von dem ich nur erahnen konnte, dass er ebenfalls so war, wie Scott, begutachtet, wie bei einer Auktion. „Mh. Vielleicht ist sie so wie Lydia.", murmelte er in seinen Dreitagebart. „Aber dann hätte er sie doch schon längst beeinflussen können.Schließlich wohnt sie schon seit ein paar Wochen in Beacon Hills.",bemerkte Stiles, hielt sich jedoch sofort wieder geduckt, als Derek ihm einen bösen Blick zuwarf. „Wie heißt du gleich nochmal?",fragte er und kam einen Schritt auf mein zu. Scott ging zur Seite,sodass ich ihm direkt in die Augen schaute. „Jess..Jessica.",antwortete ich stotternd. Seine Augen funkelten in einem hellen Blau.„Also, Jessica. Erzähl mir mehr über dich." Ich ging einen Schritt zurück. Jetzt war es mir endgültig zu viel. „Jungs, es reicht. Ich habe keine Lust mehr auf diesen Psychokram. Wer oder was auch immer ihr seid, lasst mich einfach in Ruhe. Ich bin keine von euch." Mit diesen Worten rannte ich zur Tür. Derek hielt meinen Arm fest. „Lass mich los, sonst schreie ich." Erst jetzt fiel mir auf, dass vorhin niemand Scotts Gebrüll gehört hatte. Ich griff nach der Vase auf dem Tisch. Sofort ließ Derek mich los. „Wer hat dir diese Blumen geschenkt?" Verwirrt schaute ich mir die blauen Blüten an. „Mein Dad, warum?" Derek sah zu Scott. „Sagt mir jetzt nicht, dass ihr auch noch Gedankenübertragung beherrscht?", rutschte es aus mir heraus. „Nein, nein." Stiles stellte sich neben mich und rückte mit seinem Kopf ganz nah an mein Ohr. „Sie wissen nur etwas, was wir nicht wissen.", flüsterte er. Die beiden drehten sich zu uns um. „Du kannst gehen.", sagte Derek. Völlig verwundert starrte ich ihn an. „Ach, plötzlich?" Seine Augen hatten inzwischen wieder ihre Ursprungsfarbe angenommen. „Sei froh,dass er dich gehen lässt.", murmelte Stiles und schob mich langsam Richtung Tür. Ich hielt die Vase fest in meiner Hand. Erst, als wir aus dem Krankenhaus ins Freie traten, wagte ich es wieder zusprechen. „Stiles, du erklärst mir jetzt bitte sofort, wer oder was Scott und dieser Derek sind.", sagte ich plötzlich lauter, als ich eigentlich wollte. Stiles hielt mir die Hand vor den Mund. „Wir gehen erst zu dir nach Hause, dort kann ich dir alles erklären.",flüsterte er, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her zu seinem Jeep. Immer noch sehr aufgebracht ließ ich mich auf den Beifahrersitz fallen und stellte meine Tasche auf den Boden.Nachdenklich betrachtete ich die blauen Blumen in der, auf meinem Schoß stehenden, Vase. Sie hingen inzwischen ihre Köpfe nach unten und allmählich verblasste das schimmernde Blau vom Vorabend.

"I'm the real alpha!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt