Chapter 12

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Tatsächlich traf ich Scott dort an, der mit ein paar anderen Jungs aus unserem Jahrgang Lacrosse trainierte. Ich setzte mich auf die Tribüne und schaute ihnen zu. Scott hielt den Stick in der Hand und rannte zu einem Jungen, der den Ball hatte. Wow, wie schnell er rennen konnte. Ich spürte förmlich, wie seine Füße den Rasen berührten. Als ich zum Wald sah, stockte mir der Atem. Dort stand Peter. Panisch schaute ich mich um. Wo sollte ich hin? Peter winkte mir zu. Ich schluckte. Ich schloss die Augen. 'Das ist nur ein Traum.', redete ich mir ein. Ich öffnete meine Augen wieder und schaute am Waldrand hin und her, doch Peter war verschwunden. Ich atmete tief durch. In diesem Moment entdeckte Scott mich und kam lächelnd auf mich zu. „Hey.", sagte er und umarmte mich kurz. Er roch nach After Shave und Schweiß. Ich rümpfte meine Nase. „Scott, wir müssen reden.", murmelte ich und sah ihn an. Er nickte. „Lass uns rein gehen." „Musst du nicht mehr trainieren.", ich deutete zu den anderen. Scott schüttelte mit dem Kopf. „Wir haben heute Nachmittag sowieso noch Training, du kommst doch?" „E..ehm..", stotterte ich. Was sollte ich ihm sagen? „Der Coach würde sich freuen, wenn du kommst." Ich nickte. „Na gut, du lässt mir ja sowieso keine Ruhe." Lachend stand ich auf. „Wollen wir?" Scott nickte und führte mich in die Umkleide. Zögerlich trat ich hinein. Es roch nach Schweiß und nassen Handtüchern. „Willkommen in der Männerumkleide.", sagte er grinsend. Ich lachte. „Über was wolltest du mit mir reden?" Seine Miene verfinsterte sich. „Ich möchte endlich wissen, was ich bin.", sagte ich und rieb mir nervös meine Nase. Scott schien einen Moment zu überlegen. „Gut.", meinte er nach einer Weile. „Wir werden dir helfen." Fragend sah ich ihn an. „Wer ist 'wir'?" „Derek und ich..und Dr. Deaton." Ich schluckte.„Derek ist gerade nicht so gut auf mich zu sprechen.", erklärte ich ihm. „Er ist nie gut auf jemanden zu sprechen.", bemerkte Scott lachend. Ich musste ebenfalls lachen. „Okay, wann geht es los?" Ohne zu überlegen, sagte er: „Sofort!" Ich knetete meine Hände. „Du brauchst keine Angst haben, wir sind doch bei dir." Er legte behutsam seine Hand auf meine Schulter. Ich lächelte gezwungen. „Danke.", flüsterte ich. Der Stundengong erklang. „Geh du schon mal vor, ich zieh mich noch schnell um." Scott gab mir einen Kuss auf die Stirn. Oh mein Gott. Was war das denn gewesen? Ich lief rot an und verließ die Umkleide. Auf dem Weg nach oben liefen mir die Jungs vom Platz entgegen. Einer von ihnen, war derJunge, der mich gleich an meinem ersten Tag in der Kantine angesprochen hatte. Er lächelte mich an". „Hey.", sagte er und winkte mir zu. „Hey." Ich erwischte mich dabei, wie ich auf seinen muskulösen Oberarme starrte. 'Jess, was ist denn los mit dir?' Ich schüttelte den Kopf. Es war Freitag und glücklicherweise hatten wir nur vier Stunden. Danach gingen die meisten Schüler nach Hause. Ich hingegen machte mich auf dem Weg zum Sportplatz.Träumerisch lief ich durch den Schulflur. Keine Menschenseele war zu sehen. „Jessica?" Ich drehte mich um und schaute in Peters Gesicht. „W..was machen sie hier?" Zitternd trat ich einen Schritt zurück. „Ich möchte, dass du mir hilfst.", sagte er mit verführerischer Stimme. Ohne etwas zu sagen drehte ich mich um und rannte davon, doch Peter war schneller. Ich hatte noch nicht mal die Hälfte des Gangs geschafft, als er plötzlich wieder vor mir stand. Sein Gesicht kam näher. „Ich habe gesagt, ich brauche deine Hilfe.", sagte er nun etwas ernster. Ich schluckte. „Du hast Angst." Er musterte mich. Mit zusammengekniffenen Lippen stand ich vor ihm. Ich hatte keine Chance an ihm vorbei zu kommen. „Was ist, wenn ich ihnen nicht helfen möchte?" Sein Blick verfinsterte sich und ich hätte schwören können, dass seine Augen für einen kurzen Moment rot aufgeleuchtet hatten. „Dann.." Er hob seine Hand. Dort, wo normalerweise die Fingernägel saßen, ragten spitze Krallen heraus. Ich hatte das Gefühl, ich würde jeden Moment umkippen. Zitternd sah ich ihn an. Er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn. „Es wären nur zwei Sekunden, in denen ich deine Kehle durchschlitzen könnte." Er lachte böse. Ich rieb meine Augen. Vor mir verschwamm alles. 'Nein, nicht jetzt.', drang es durch meinen Kopf. Wenn ich ohnmächtig werden würde, konnte er alles mit mir machen und ich würde es nicht merken. Ich kniff meine Augen zusammen. „Na, was sagst du?" Seine tiefe Stimme wurde undeutlicher. „W..was haben sie gemacht?", fragte ich und taumelte zur Seite. „Nur etwas Eisenhut verwendet." „Warum wird ihnen dann nicht schwindelig?" Ich stützte mich an den Spinden. „Ich bin ein Alpha, ich weiß wie man das macht." Sein böses Lachen drang in meine Ohren. Ich hielt sie mir zu. „Hören sie auf damit.", schrie ich und verlor das Gleichgewicht. Meine Beine versagten und ich fiel unsanft zu Boden. „Ahh." Gelähmt lag ich auf den kalten Fliesen. „Überlege es dir. Du möchtest doch nicht, dass deinem Vater etwas passiert.", rief Peter lachend. Seine Schritte entfernten sich allmählich. Tränen stiegen mir in die Augen. Völlig schutzlos lag ich in dem dunklen Gang. Das Licht flackerte. Was wollte Peter von mir? Warum reagierte ICH auf Eisenhut? Die Gedanken in meinem Kopf wurden schwächer und ich verlor das Bewusstsein.

"I'm the real alpha!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt