Chapter 17

86 7 0
                                    

Nachdem ich mich umgezogen hatte, fuhr ich, wie verabredet, mit zu Stiles. Seufzend ließ ich mich auf sein großes Bett fallen. „Hey, jetzt wird nicht geschlafen.", sagte er lachend. Ich setzte mich auf und schaute an die Wand. Überall hingen Bilder und waren mit roten, gelben und grünen Fäden verbunden. Verwundert stand ich auf. „Was haben diese Fäden zu bedeuten?", fragte ich neugierig. „Die roten sind die gelösten Fälle, die gelben sind die unklaren Fälle und die grünen sind die Fälle, wo ich keine Ahnung habe, wo ich anfangen soll." Er lächelte mich stolz an. „Wow.", hauchte ich und ging näher an die Wand. „Hast du die Fotos selber geschossen?" Stiles nickte. „Mein Dad ist Sheriff. Dadurch komme ich näher an die Fälle ran, als manch anderer." Nach einer Weile wandte ich meinen Blick wieder von der Wand und setzte mich auf Stiles' Bett. „Glaubst du, dass wir Scott finden?", fragte ich betrübt. Stiles ließ sich neben mich fallen und lächelte zuversichtlich. „Na klar. Ich habe jemanden angerufen und der kann uns da sicher weiter helfen." Ich schaute ihn fragend an. In diesem Moment öffnete sich die Zimmertür und ein junger Man trat ein. „Hey, ich bin Ethan.", stellte er sich vor. „Der Ethan aus unserer Schule?" Er nickte lächelnd. Seine braunen Haare standen zu einer Igelfrisur nach oben und er war muskulös, sehr muskulös. Ich hatte ihn mir nie so genau angesehen, da er meistens mit den Coolen abhing. Bei ihm hatten Mr. Carters Worte, die er zu den anderen Schülern gesagt hatte, anscheinend besser gewirkt, als bei mir. „Ethan ist auch ein Werwolf.", erklärte Stiles lächelnd. „Und er kennt Derek und Peter." Fragend sah ich zwischen den beiden hin und her. „Und wie will er uns helfen?" Langsam wurde ich ungeduldig. Wir mussten uns beeilen, wenn wir Scott noch lebend finden wollten. Ethan kam einen Schritt auf uns zu. „Ich war auch mal ein Alpha und ich kannte Peter sehr gut. Wir waren wie Brüder. Wussten alles von dem anderen. Bis er dann zum Alpha geworden ist." Ich schluckte. „Wie ist er zum Alpha geworden?" Laut Stiles' und Scotts Erzählungen musste er einen Alpha getötet haben, aber Ethan lebte ja noch. „Er hat meinen Bruder Aiden umgebracht, wir waren Zwillinge." Traurig schaute er zu Boden. „Und ihr wart beide Alphas?" Ethan nickte. „Okay, also damit ich das jetzt richtig verstehe." Ich stand auf und sah Ethan an. „Du warst ein Alpha und Peter und du waren beste Freunde. Er hat deinen Bruder Aiden umgebracht, ist somit zum Alpha geworden. Was bist du jetzt? Bist du ein Werwolf mit gelben Augen?" Ethan lachte laut auf. Stiles stellte sich neben mich und sah ihn entschuldigend an. „Sie ist noch ein Welpe.", sagte er leise und kicherte. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, woraufhin er sofort wieder still war. „Ich bin ein Omega, mit blauen Augen.", kicherte er, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte. „Und du denkst, du weißt, wo Peter mit Scott ist?" Ethan nickte lächelnd. „Okay, dann nichts wie los. Lasst ihn uns suchen." Ich wollte bereits das Zimmer verlassen, als Ethan mich an meinem Arm festhielt. „Wir können nicht sofort los. Es ist bald dunkel und da wäre es für Stiles und dich lebensgefährlich." Ich funkelte ihn an. „Morgen ist es vielleicht schon zu spät.", schrie ich,doch er ließ sich nicht beunruhigen. „Jess, denk doch mal nach. Wenn wir jetzt los ziehen und unterwegs von irgendwelchen Tieren gefressen werden, hat Scott auch nichts davon.", warf Stiles ein. Wenn das auch etwas makaber klang, er hatte Recht. Seufzend gab ich nach. „Aber morgen fangen wir noch vor der Schule mit der Suche an." Die Jungs nickten. „Du kannst heute bei mir schlafen." Stiles lächelte mich an. Ich nickte. Mein Dad war sowieso nicht zu Hause und da die Alarmanlage immer noch nicht installiert war, gefiel mir Stiles' Vorschlag auf Anhieb. „Wir sehen uns morgen." Ethan winkte uns kurz zu, bevor er das Zimmer verließ. Ich ließ mich auf die weiche Decke sinken und schloss die Augen. „Sag mal, wie findest du Scott eigentlich?", fragte Stiles plötzlich und ich starrte perplex an die Wand. „Ehm..eh..wie soll ich ihn finden?", stotterte ich nervös. Stiles lachte. „Du magst ihn, oder?" Ich setzte mich auf. „Wie kommst du darauf?", fragte ich, während mir die Röte ins Gesicht stieg. „Denkst du, ich weiß nicht, dass ihr euch geküsst habt?" Oh mein Gott. Stiles wusste es also. In meinem Bauch drehte sich das Essen von heute Mittag im Kreis und ich spürte, dass es sich jeden Moment einen Weg durch meine Speiseröhre bahnen würde. „Hat er dir das erzählt?", fragte ich sicherheitshalber nach. „Man Jess, du bist so naiv. Natürlich wusste ich es nicht, aber jetzt hast du dich selbst verraten." Er kicherte. „W..wo ist die Toilette?" „Gleich links. Was ist denn plötzlich los mit dir? Du bist kreidebleich." Ohne ein Wort, stand ich auf und rannte ins Bad. Glücklicherweise erwischte ich die Kloschüssel. Als das Mittagessen endlich draußen war, stellte ich mich vor den kleinen Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Meine Augen glühten rot und ich spürte, wie jeder einzelne Knochen in mir sich verformte. Was zum Teufel war das? Stöhnend hielt ich mich am Waschbeckenrand fest. „Jess, ist alles in Ordnung?" Stiles klopfte an der Badezimmertür. „Geh weg!" Erschrocken über meine tiefe Stimme stieß ich mich zurück. „Jess, ich komme jetzt rein.", kam es von draußen. „Stiles, nein!", rief ich und suchte nach einem geeigneten Versteck. „3." Ich sah mich um. „2." Ein Knurren ertönte. „1." „Stiles, nicht!" 'Ethan!' Plötzlich sprang die Tür auf und Ethan sprang auf mich. Krachend fiel ich zu Boden. Ich versuchte mich mit allen Kräften gegen ihn zu wehren, doch er war stärker. Knurrend drückte er meine Hände zu Boden. „Such dir einen Haken!", schrie er mich an. Ich versuchte ruhiger zu atmen und an meinen Dad zu denken. Irgendwann gelang es mir und ich gab auf, mich gegen ihn zu wehren. Er stieg von mir runter und half mir hoch. Stiles stand geschockt im Flur und starrte mich an.

"I'm the real alpha!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt