Chapter 13

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Als ich aufwachte, lag ich einem Raum, der mir sehr bekannt vorkam. „Jess, endlich bist du wieder wach." Scott sah mich erleichtert an. Ich schaute mich um und erkannte die Praxis von Dr. Deaton. „Wie geht es dir?" Er kam auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Kopf. „Das Fieber ist weg.", stellte er fest. „Wie hast du mich gefunden?", fragte ich, immer noch etwas benommen, an Scott gewandt. „Du bist nicht zum Training erschienen, also habe ich Stiles los geschickt, dich zu suchen." Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Er hat dich gefunden und mich sofort geholt. Dann sind wir hier her gefahren." Er blickte zu Dr. Deaton. „Du wurdest mit Eisenhut vergiftet.", mischte sich dieser in unser Gespräch ein. Ich nickte. „Das weiß ich.", murmelte ich. Die beiden sahen mich fragend an.„Woher?", fragten sie im Chor. „Von Peter." „Hat er dir den Eisenhut verabreicht?" Ich nickte erneut. „Also nicht verabreicht, ich weiß es nicht. Er stand in der Schule plötzlich vor mir und verlangte von mir, dass ich ihm bei irgendetwas behilflich sein soll.", erklärte ich mit leiser Stimme. „Was hast du gesagt?", fragte Scott besorgt. „Natürlich habe ich nein gesagt. Dann ist mir plötzlich schwindelig geworden und ich verlor allmählich das Bewusstsein. Er hat jedoch noch verraten, dass er mich mit Eisenhut vergiftet hat." Mir wurde schlecht von dem vielen Reden. Erschöpft ließ ich mich wieder auf den Untersuchungstisch fallen. Er war ungemütlich und hart, doch ich musste mich erst mal hinlegen. Vor meinen Augen verschwamm wieder alles. „Scott, lass sie sich ausruhen. Das war alles ein bisschen zu viel für sie." Dr. Deaton verließ mit Scott den Raum. Eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Peter wusste, was ich war, sonst wäre er nicht in die Schule gekommen und hätte mich um Hilfe gebeten. Ich schloss die Augen und dachte an meinen Dad. Daran, was Peter gesagt hatte. 'Du möchtest doch nicht, dass deinem Vater etwas passiert?' Ich musste ihm helfen, sonst würde er meinem Dad etwas antun. Ich richtete mich auf und versuchte aufzustehen. Vorsichtig setzte ich meine Füße auf den Boden. Noch immer waren sie sehr wackelig. Ich stützte mich an der Liege und nach ein paar Minuten gelang es mir aufzustehen. Vorsichtig ging ich Richtung Tür. Ich drückte mich dagegen, da mein Gleichgewicht noch fehlte. Schweiß tropfte von meiner Stirn. Ich fühlte mich, als wäre ich in der Sahara. Meine Sachen waren nach wenigen Minuten durchnässt. Ich betätigte die Klinke, doch bevor ich die Tür vollständig öffnen konnte, fiel ich zu Boden und riss dabei eine Schale mit Arztutensilien von einem Wagen. Es schepperte laut. Benommen setzte ich mich auf. „Verdammt.", fluchte ich. Dr. Deaton und Scott hatten den Krach gehört. Sie kamen in den Raum gestürmt und halfen mir hoch. „Was machst du denn?", fragte Scott und hob mich zurück auf die Liege. Trübselig schaute ich zu Boden. „Jess, was hattest du vor?", fragte er etwas ernster. „Ich..ich muss meinen Dad retten.", murmelte ich fast lautlos. Scott atmete tief durch. „Hat Peter dir gedroht?", ergriff Dr. Deaton das Wort. Ich nickte leicht. Er griff sich grübelnd an sein Nasenbein. „Scott, ich glaube es ist das Beste,wenn du Jessica erst mal nach Hause bringst und bei ihr bleibst." „Mach ich." Scott nahm lächelnd meine Hand. „Bis Morgen.", verabschiedeten wir uns von Dr. Deaton und machten uns auf den Weg zu mir nach Hause. Noch immer fiel es mir schwer, gerade zu laufen und immer wieder verließ mich die Kraft in meinen Beinen und Füßen, doch Scott stützte mich geschickt, so dass ich nicht wieder zu Boden fiel. Als wir endlich mein Haus erreicht hatten, ging ich unter die Dusche, zog mir meinen Pyjama über und legte mich müde ins Bett. Scott saß auf meinem Schreibtischstuhl und beäugte mich lächelnd. „Hab ich irgendwas im Gesicht?", fragte ich verwirrt und setzte mich auf. „Nein, du siehst wunderschön aus." Er stand auf und kam näher. Mein Herz schlug sofort höher und ich hatte das Gefühl, es würde jeden Moment aus meiner Brust heraus springen. Ich wurde rot. „In diesem kitschigen Pyjama findest du mich wunderschön?" Ich setzte mich so hin, dass er mir genau gegenüber saß und wir uns in die Augen sahen. „Ja, das finde ich.", hauchte er und sein Kopf kam näher. 'Jess, nein. Das kannst du nicht machen. Scott hat eine Freundin, außerdem ist er ein Werwolf. Naja, das wäre nicht das Hauptproblem, da du ja zu hoher Wahrscheinlichkeit auch einer bist.' Ich stierte auf seine Lippen und hatte das Verlangen sie mit meinen zu berühren. Jetzt. Doch etwas in mir ließ mich stoppen. „Scott, wir können das nicht tun.", flüsterte ich und drehte mich weg. Er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und zog meinen Kopf zurück. „Es muss ja niemand erfahren.", hauchte er und ehe ich mich versah lagen seine Lippen auf meinen. Ich schloss die Augen und wollte den Kuss genießen, doch ich konnte es einfach nicht. In meinem Hals bildete sich ein großer Kloß. Ich unterband unseren Kuss und legte mich hin. „Es ist spät und morgen ist wieder Schule.", murmelte ich mit Tränen in den Augen. So gern hätte ich Scott nochmal geküsst, viel intensiver, aber eine Stimme in mir sagte, dass es ein Fehler gewesen war. Seufzend legte er sich neben mich, mit dem Rücken zu mir. Ich fühlte mich schlecht, sehr schlecht. Warum hatte er mich geküsst? Was war mit Alice? Was hatte unsere Kuss zu bedeuten? Oh Gott. Ich bereute es, mich auf ihn eingelassen zu haben. Obwohl ich Scott sehr gern hatte, wollte ich nicht, dass mehr aus uns wurde. Mehr als Freundschaft. Ich wollte wieder mit Tyler zusammen sein. Meiner einzigen und wahren Liebe. Der Kloß in meinem Hals verschwand nicht. Er blieb. Bis ich irgendwann einschlief und träumte. Von Tyler.


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