Chapter 15

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Die nächsten Tage versuchten Stiles und Scott mir so viel wie möglich über Werwölfe beizubringen. „Ich weiß immer noch nicht, wie ich die Verwandlung stoppen kann.", murmelte ich verzweifelt. Scott lachte. „Du brauchst einen Haken, verstehst du? Etwas, an dem du dich festhältst.", erklärte er mit ruhiger Stimme. „Was ist dein Haken?", fragte ich neugierig. Die Sache mit dem Haken verstand ich immer noch nicht so ganz. Scott schaute zu Boden. „Mein Haken ist Alice.", sagte er leise. Ich atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. „O..okay. Ich habe verstanden." Ich drehte mich zu Stiles, der ruhig neben uns saß. „Stiles? Ist alles in Ordnung?" Er sah auf und nickte. Irgendetwas in mir sagte mir, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Ob es noch an seiner Verletzung lag? Ich nahm mir vor, ihn bei passender Gelegenheit zu fragen. „Ich geh kurz was trinken.", sagte ich und stand auf, um in die Küche zu gehen. Als ich in der Küche stand, vernahm ich leise Stimmen von oben. „Stiles, wir müssen es ihr sagen." Das war Scotts Stimme. „Ich werde es ihr bei passender Gelegenheit erzählen." Ich schüttete mir ein Glas Wasser ein und ging wieder nach oben. „Was müsst ihr mir sagen?", fragte ich beunruhigt. Die Jungs starrten mich ertappt an.„Du..ehm..es geht um Stiles.", fing Scott an. Stiles klopfte ihm auf die Schulter, was wohl so viel heißen sollte, wie 'Ich mach das schon.' „Du weißt doch noch, als ich damals diese Verletzung hatte.", fing er an. Ich nickte und setzte mich neben ihn auf mein Bett. „Das war kein gewöhnlicher Unfall, ich wurde von einem Tier gebissen." Ich nickte verständlich. „Und?", hakte ich nach. Stiles kratzte sich am Kopf. „Es war...Peter." Ich atmete tief durch. Peter. Der Peter. „Wisst ihr warum er das gemacht hat?", fragte ich mit ruhiger Stimme. Scott musterte mich verwirrt. Stiles schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass ich dich warne..weil..naja, ich habe zufällig durch Derek erfahren, dass der Alpha dich sucht und bin dann sofort zu dir und dann hat mich Peter, also der Alpha, angegriffen." Oh Gott,sie wussten, dass Peter der Alpha war? Stiles verstummte. „Jess, du weißt mehr, wie wir oder?", ergriff Scott das Wort. Ich schaute ihn an und nickte leicht. „Peter war heute Morgen bei mir und hat mir wieder gedroht, dass ich ihm helfen soll.", erklärte ich mit zitternder Stimme. „Also ist die Verletzung von ihm?" Ich nickte erneut. Stiles legte seinen Arm um mich. „Was wollte Peter von dir?", fragte er leise. Ich wandte meinen Blick zu ihm. „Er..er will Scott." Ich nahm einen Schluck Wasser und stellte das Glas beiseite. Scott schien beunruhigt. „Er hat irgendwas gesagt, dass du ihm den Alphastatus wegnehmen wolltest oder so.", murmelte ich und sah Scott an. „Ja, aber das ist doch schon Ewigkeiten her.", erklärte er nervös. „Wir müssen mit Derek reden." Stiles sprang abenteuerlustig auf und wollte das Zimmer verlassen. Scott und ich schauten uns an. Was er wohl gerade dachte? Ich stand auf und ging Stiles hinterher. „Scott, kommst du?", fragte ich und drehte mich nochmal kurz zu ihm ihm. Er nickte und folgte uns. Als wir vor dem Haus von Derek standen überkam mich ein ungutes Gefühl. Das letzte Mal hatte ich Peter hier getroffen. Scott schien zu bemerken, dass ich Angst hatte und griff nach meiner Hand. Ein warmes Gefühl strömte durch meinen Körper. „Stiles saß immer noch im Auto. „Ehm..ich bleibe lieber hier.", rief er uns hinterher. Scott und ich nickten. Dann machten wir uns auf den Weg zu der Ruine. Es war später Herbst und die letzten Blätter der Bäume raschelten bedrohlich im Wind. „Sag mal, was hatte dieser Kuss eigentlich für dich zu bedeuten?", brach es plötzlich aus mir heraus. Scott blieb stehen und sah mich an. „Jess, ich hab dich wirklich gern, sehr sogar, aber ich bin mit Alice zusammen. Ich weiß nicht, was mich letztens dazu geritten hat, dich zu küssen. Ich hoffe du verstehst mich.", murmelte er schuldbewusst. „Klar, ich wollte nur Gewissheit haben, dass da nicht mehr zwischen uns ist." Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen, obwohl ich tief im Inneren verletzt war. Wir liefen weiter. Vor uns ragte die große, hölzerne Eingangstür empor. Scott ließ meine Hand los und klopfte. „Derek,mach auf. Wir brauchen deine Hilfe.", rief er so laut, dass seine Stimme aus dem Wald zurück schallte. „Was wollt ihr?" Derek erschien an einem der oberen zerbrochenen Fenster. „Es geht um Peter.", sagte ich und sah ihn an. Er nickte grimmig. „Kommt rein." Scott öffnete die Tür und ich lief langsam hinterher. Ich erkannte links von uns das Zimmer wieder, in welchem Peter mich damals überrascht hatte. Zitternd ging ich ich weiter die Treppen hinauf. Scott sah sich immer wieder zu mir um, um sich zu vergewissern, dass ich noch hinter ihm war. Derek stand oben und wartete bereits auf uns. Er deutete uns, ihm in einen kleinen Raum zufolgen, in dem ein Sofa, ein Bett und ein Stuhl standen. „Setzt euch.", sagte er in einem etwas freundlicherem Ton, als vorhin. Scott und ich setzten uns auf das Sofa. Derek setzte sich uns gegenüber auf einen Stuhl und schaute Scott an. „Was hat Peter gemacht?", fragte er mit tiefer Stimme. Ich knetete nervös mit meinen Händen. „Er war es, der Stiles vor ein paar Wochen angegriffen und verletzt hat, nachdem er zufällig mitbekommen hat, dass Peter der Alpha ist. Jetzt droht Peter Jessica, dass sie mich ihm ausliefern soll. Weißt du, was er vor hat? Ich habe seit Monaten nichts von ihm gehört und jetzt möchte er mich töten.", erklärte Scott aufbrausend. Derek schien einen Moment zu überlegen. Dann stand er auf und ging nervös im Raum auf und ab. „Derek, was hat Peter vor!" Scott stand ebenfalls auf und ging auf Derek zu. „Ich weiß es nicht!" Er drehte sich ruckartig um. Die beiden sahen sich in die Augen. Ich schluckte. Hoffentlich eskalierte die Situation nicht. Dereks Augen leuchteten blau auf, so wie damals im Krankenhaus. Scotts Augen hingegen waren gelb, wie die Sonne. „Jungs, kommt mal runter." Ich versuchte die Situation zu schlichten doch bekam nur ein Knurren von Derek zurück. Verdammt. Hilfslos saß ich auf dem Sofa und beobachtete die beiden. Plötzlich hörte ich ein weiteres Knurren von draußen. Ängstlich sah ich mich um. Derek und Scott waren immer noch so mit sich  beschäftigt, dass sie es nicht hörten. „Jungs, i..ich glaube wir sind nicht alleine.", rief ich zitternd. Jetzt drehte sich Scott zu mir. „Was meinst du damit?", fragte er mit tiefer Stimme. Ich deutete mit meinen Augen zur Tür. Die beiden schauten verwirrt da hin. „Jessica, geh zum Bett.", sagte Derek bestimmend. Ich gehorchte. In ihren Gesichtern wuchsen Koteletten und Dereks Körper knackte. Er krümmte sich und brüllte laut. Beängstigt rückte ich an die Wand und zog meine Beine ran. Jetzt sprang jemand durch die Tür in den Raum. „Peter, was machst du hier?" Das war Scotts Stimme. Ich erkannte die Gestalt aus meiner Küche, nur, dass sie diesmal mehr einem Menschen, als einem Wolf ähnelte. Ein lautes Knurren schallte durch die Mauern des Hauses. „Derek, überlasse mir Scott und das Mädchen und du können gehen." Er schaute mich mit seinen glühenden roten Augen an. Zitternd zog ich meine Beine noch enger an meinen Körper. „Du bekommst Scott nicht.", knurrte Derek und ging einen Schritt auf Peter zu. Keine Sekunde später sprang Peter auf ihn und drückte ihn zu Boden. Wütend legte er seine Krallen an Dereks Kehle. „Ich möchte dich nicht töten, Bruder." Ich schluckte. 'Bruder? Waren Derek und Peter etwas Brüder?' Wieder häuften sich die Fragen in meinem Kopf. Scott wollte dazwischen gehen, doch Peter schmiss ihn mit einem Hieb gegen die Wand. Der Putz blätterte auf den Fußboden. Panisch schaute ich zwischen den dreien hin und her. Was sollte ich tun? Scott rappelte sich auf und startete einen erneuten Angriff, doch wieder schleuderte Peter ihn weg. Diesmal gegen das Sofa, welches mit einem lauten Knall umkippte. Ich stand auf und rannte zu Scott. „Alles okay?", fragte ich besorgt. „Du sollst sitzen bleiben.", knurrte er mich an. „Bitte.", fügte er etwas ruhiger hinzu. Ich nickte. Widerwillig setzte ich mich wieder auf das Bett. Scott stand auf und sah zu Peter, der seinen Krallen tiefer in Derek Hals grub. „Okay, ich komme mit dir, aber du lässt Derek und Jessica gehen." „Scott, nein!", schrie ich verzweifelt, doch Peter hatte bereits von Derek abgelassen und ging lachend auf Scott zu. Er holte mit seiner Hand aus und grub sie tief in Scotts Magen. „Das hättest du nicht sagen sollen.", lachte er und hob ihn in die Luft. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. Ich sah kurz zu Derek, der Blut spuckte. Dann wandte ich meinen Blick wieder zu Scott, der ebenfalls Blut spuckte und nach Luft schnappte. „Lassen sie ihn los.", rief ich mit Tränen in den Augen. Peter sah zu mir. Dann ließ er Scott zu Boden fallen und kam auf mich zu. Ich rückte an die Wand. „Das war nicht der Plan.", sagte ich leise. Peter lachte. „Du kennst mich nicht oder? Du weißt nicht, dass ich mich nicht an Pläne halte. Wenn du mich kennen würdest, wüsstest du, dass ich Scott tot sehen möchte. Du hast ihn hierher geführt. Du bist schuld." Er lachte laut auf. Ich schloss die Augen. Als ich sie öffnete war Peter verschwunden und Scott mit ihm.

Mal wieder ein etwas längeres Kapitel. :D Wie fandet ihr es? Lasst doch bitte einen Kommentar da, damit ich weiß, was ich anders schreiben könnte bzw. ob ich so weiter schreiben soll. Tschüß. ♥

"I'm the real alpha!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt